Filmplakat Mission: Impossible – Fallout

6/10

"Oh, Sorry. War auf 2D eingestellt." — Mission: Impossible – Fallout, 2018

Mission: Impossible – Fallout

Besprechung

Bei einer Übergabe in Berlin hat Ethan Hunt (Tom Cruise) diesmal Bockmist gebaut. Um seinen Buddy Luther Stickell (Ving Rhames) zu retten, ließ er böse Buben mit drei Plutoniumkernen entkommen. Nun muss er diese wiederbekommen. Hunt und sein Team finden heraus, dass die Kerne in Paris von der „Weißen Witwe“ (Vanessa Kirby) an einen gewissen John Lark, Anführer einer neuen Terrorgruppe namens „Die Apostel“, übergeben werden soll. Lark ist bisher ein Gespenst. Zu Hunts Unglück mischt sich die CIA in die Angelegenheiten des IMF ein. CIA-Wadenbeißerin Erika Sloane (Angela Bassett) schickt ihren besten Mann, August Walker (Henry Cavill), mit auf die Reise. Während der IMF gerne verdeckt und geheim arbeitet, haut Walker richtig zu. Zwei unterschiedliche Arbeitseinstellungen krachen aufeinander.

Weil wieder etwas schief geht, muss sich Hunt als Lark ausgeben, um den Deal mit der Weißen Witwe abzuschließen. Die durchschaut das Spiel schnell. Dennoch bleiben Hunt und Walker im Spiel. Sie sollen kein Geld für die Plutonuimkerne bezahlen, sondern den „Urvater“ der Terrorzelle, Solomon Lane (Sean Harris), befreien und übergeben. Davon ist Hunt natürlich überhaupt nicht begeistert, hat er ihn doch erst vor zwei Jahren dingfest gemacht.

Die gesamte Operation wird erschwert, weil Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) sich Hunt in den Weg stellt. Sie scheint eine eigene Agenda zu verfolgen, die Hunts Aktionen zuwider handelt. Hinzu kommt, dass die CIA Hunt für den Verräter Lark hält. Macht Sinn, wenn man sich überlegt, wie oft Hunt in den Jahren vom IMF verarscht wurde.

Meinung von

Das Wichtigste vorweg: Alter Falter hat das lange gedauert, bis ich den Film habe sehen können. Es war sehr schwer, den in 2D sehen zu können. — Kommen wir zur Kritik. Ich mochte – überraschenderweise – den Vorgänger Mission: Impossible – Rogue Nation. Bei Mission: Impossile – Fallout hat sich Autor und Regisseur Christopher McQuairrie, der auch für Rogue Nation verantwortlich war, wieder mehr auf die klassische Szenerie eines M:I-Streifens konzentriert. Das sind Masken und damit einhergehend die üblichen Ablenkungsmanöver.

Wovon nicht ablenkt wird ist die Tatsache, dass der Film zu lang ist. Beinahe zweieinhalb Stunden zieht sich das Spiel hin. Können die Leute heute keinen kurzen Filme mehr produzieren? Wollen sie uns zu Tode langweilen? Muss das Productplacement für eine bestimmte deutsche Automarke eine gewisse Zeit des Films in Anspruch nehmen? Alleine die Verfolgungsjagd in Paris scheint eine Ewigkeit zu dauern. Nun bin ich weiß Gott kein Auto-Mensch, aber auch für Auto-Freaks muss das zu lang gewesen sein. Oder?

Der Film ist ein einziges Hochlied auf Tom Cruise … ähh … auf Ethan Hunt. Die anderen Charaktere spielen auch sonst nur eine Nebenrolle, aber ein Simon Pegg in seiner Rolle als Benji Dunn ist völlig unterbesetzt. Der komische Part von ihm fällt fast völlig unter den Tisch. Auch eine Rebecca Ferguson – in Rogue Nation noch großartig eingeführt – läuft nun nur untertänigst neben Hunt her. Selbst die Bösewichte sind lediglich Dreingabe. Vanessa Kirby als Weiße Witwe – nur eine Vermittlungsperson. Kann auch weg. Die ist lediglich ihres schönen Aussehens mit an Bord. Oberbösewicht Solomon Lane ist nun ein zotteliger Irrer. Auch wenn es Andere "von Anfang an" gewusst haben, kam für mich die Sache mit Henry Cavill als Bösewicht überraschend. Aber auch das blieb alles moderat. Hauptsache Hunt kann glänzen. Laaahhmm …

Mission: Impossible – Fallout hätte was werden können, aber dafür fehlte das Timing und die Vielfalt. Es ist ein M:I-Film nach dem bekannten Rezept und ich hoffe, dass es keinen siebten Teil geben wird. Einen 60 Jahre alten Tom Cruise will ich nicht mehr über Häuser springen sehen. Ja, er isst wohl immer seinen Spinat, trainiert und seine Gehirnwäscher von der Scientology Vereinigung geben ihm Kraft – aber irgendwann ist Schluss.

Und was ist das für eine seltsame Beziehung zwischen Cruise und McQuarrie? Der gute Mann gerade mal (bis dato) vier Filme auf seinem Revolver, bei denen er Regie geführt hat – davon sind drei mit Cruise (neben den beiden erwähnten M:I-Streifen noch Jack Reacher). Außerdem scheint er auch nur noch für den Typen die Skripte zu schreiben (u.a. Edge of Tomorrow und Die Mumie). Seltsam ...

Vielleicht könnte ein neuer Hunt dem Franchise gut tun. Oder man lässt es einfach mal zwanzig Jahre ruhen. Ginge auch.

Eines wollte ich noch sagen: Echt jetzt? Cavill musste diesen Schnauzer tragen? Den konnten sie nicht ankleben? Dafür haben sie in Justice League den CGI-Radierer rausholen müssen? WTF? Und überhaupt: Superman kann nicht den Bösewicht spielen!