Besprechung
Scott Lang (Paul Rudd) geht es gut. Er lebt ein verrücktes, aber gutes Leben. Die Menschen kennen ihn, wissen, dass er es ermöglicht hat, Thanos‘ Fingerschnippsen rückgängig zu machen. Seine Tochter Cassie (Kathryn Newton), die er fünf Jahre – aus ihrer Perspektive – nicht gesehen hat, ist eine kleine Rebellin. Scott gefällt es gar nicht, dass sie mit Hank Pym (Michael Douglas) in die Pym-Partikel eingearbeitet wurde und auch vom Quantum-Universum erfahren hat. Das geht so weit, dass Cassie, Hank, Hope Van Dyne (Evangeline Lilly), ihre Mutter Janet (Michelle Pfiffer) und Scott ins Quantum-Universum gezogen werden.
Eine seltsame und gefährliche Welt erwartet das Quintett hier. Janet ist sehr vorsichtig und ermahnt auch den Rest der Familie zur Vorsicht, will aber nicht sagen warum. Erst Stück für Stück kommt heraus, wovor Janet solche Angst hat. Cassie und Scott sind vom Rest der Bande getrennt. Während Janet und Co. versucht Hilfe gegen einen noch nicht genannten Gegner zu finden, müssen sich Vater und Tochter einem wilden Haufen sehr seltsamer Wesen stellen.
Dabei handelt es sich um Flüchtlinge. Die Welt, in der sie leben, wurde von Kang dem Eroberer (Jonathan Majors) … öhhh … erobert. Wie sich herausstellt, hat Janet ihren Teil dazu beigetragen, dass Kang sich im Quantum-Universum hat ausbreiten können. Nun will er in die „Oberwelt“ und auch hier sein Terror-Regime starten. Das wollen Scott und Co. natürlich irgendwie verhindern.
Meinung von Nils
Nach Doctor Strange und das Multiversum war ich eher auf dem "Marvel geht mir langsam auf den Keks"-Zug aufgesprungen. Marvel-Filme, Superhelden-Filme allgemein, haben allmählich ihren Zenit überschritten. Wenn nur noch Superhelden-Filme laufen, wird es ziemlich öde und traurig. (Aber — Hey! — die Kuh will gemolken werden ...) Da ich aber auch schon lange nicht mehr im Kino war, bin ich darauf angesprungen, als die gute Birte fragte, ob wir nicht die Hallen der Silberleinwände besuchen wollten. Klar.
Erster Schreck: Im UCI umme Ecke haben sie drastische Sparmaßnahmen durchgeführt. Es gibt kein Personal mehr, bei dem man eine Karte kaufen kann. Stattdessen hat nun auch dieses UCI die "Fahrkarten-Automaten"-Methode eingeführt. Im gleichen Atemzug haben sie die eine Fressstation geschlossen und durch Selbstbedienungsstände ersetzt. So traurig ...
Aber zurück zum Film. Ant-Man and the Wasp: Quantumania ist nettes Popcorn-Kino. Er könnte nicht ohne CGI leben. Solche fantastischen Welten lassen sich eben nur mit dem Computer erzeugen. Ich fühlte mich an einigen Stellen seltsam an Star Wars erinnert ... Ist halt alles Disney heutzutage. Es gibt einige witzige Figuren und Ideen. Die Autoren von Ant-Man and the Wasp: Quantumania müssen richtig viele Drogen genommen haben, um auf solche Ideen zu kommen. Schlecht für sie, gut für uns Zuschauer.
Der freundliche und doch eher als "Underdog" durchgehende Held Ant-Man ist sich selbst treu. Er ist bescheiden, anfangs zu bescheiden. Das findet auch seine Tochter. Sie möchte helfen. Scott sagt sich, dass es nicht seine Welt ist, also muss er auch nicht helfen. Aber: Wie hat Scott in seinem eigenen Buch geschrieben? Man muss auch den kleinen Leuten helfen. Und wer ist kleiner als die Wesen im Quanten-Universum?
Paul Rudd gefällt mir weiterhin. Ich mag seinen jungenhaften Charme und seine Bescheidenheit als Ant-Man. Kathryn Newton, die übrigens nicht die Tochter aus Avengers: Endgame ist (man könnte sie aus Pokémon Meisterdetektiv Pikachu kennen), wird als nächster Ant-Man ... äh ... -Woman vorgestellt. Sie macht eine gute Figur. Ebenso die anderen Darsteller aus der Bande.
Blicken wir also auf die bösen Jungs. Majors als Kang ist wahnsinnig langweilig. Sorry, aber soweit ich weiß, ist die Figur im Comic ein extrem gefährlicher Gegner. Hier ist er lahm. Ich habe ihm kein Stück Bedrohung abgenommen. Ob der da ist oder nicht, ist völlig egal. Den haben sie meiner Meinung nach ziemlich verbockt. Neben Kang ist noch sein Handlanger M.O.D.O.K. dabei. Der fliegende Kopf mit den Babyextremitäten wurde in diesem Film fröhlich recycled. Recycling ist gut, keine Frage, aber dass unter der Maske des Humunculus Darren Cross (Corey Stoll) aus dem ersten Ant-Man-Film steckt, ist doch ziemlich weit hergeholt. Die Figur wirkt im Comic, auf der Leinwand ist sie eher schrecklich anzusehen.
Die wievielte "Phase" von Marvel ist das? Ich weiß es nicht. Den Überblick habe ich verloren. Nachdem die großen Helden Iron Man und Captain America nicht mehr sind, ist das MCU irgendwie leer. Die vielen Folgefilme und Serien können das nicht auffüllen, sind im Endeffekt zur Massenware verkommen.
Ant-Man and the Wasp: Quantumania ist dessen ungeachtet lustig, unterhaltsam und kann auch noch ein wenig Minz-Frische aufweisen. Ich sage, das liegt an Paul Rudd. Popcorn gab es diesmal keines — weil die Schlange am einzigen von Personal geführten Fressstand zu lang war —, dennoch ist "Ant-Man 3" ein Film, um den Puffmais nebenbei zu knabbern. Mehr dann leider auch nicht.