Filmplakat Terminator Genisys

5,5/10

"Die Menschen öffnen ihrer eigenen Auslöschung Tür und Tor und merken es nicht mal." — Terminator Genisys, 2015

Terminator Genisys

Besprechung

1997 kam der Tag der Entscheidung, wenn Skynet entschied, die Menschheit sei eine Bedrohung, die ausgelöscht werden müsste. 2029 kämpfen die Menschen die letzte Schlacht, um endlich Skynet auszuschalten. John Connor (Jason Clarke) ist der Anführer der Menschen und er scheint ein geradezu prophetisches Wissen zu haben. In einem letzten Aufbäumen schickt Skynet einen Terminator zurück in der Zeit ins Jahr 1984. Die Maschine soll Sarah Connor (Emilia Clarke) umbringen. Kyle Reese (Jai Courtney) erklärt sich bereit, der Maschine hinterherzurennen, um Sarah Connor zu beschützen.

Doch dieses 1984 ist nicht so, wie wir es kennen. Reese wird von einem formwandelnden T-1000 (Byung-Hun Lee) in Empfang genommen. Sarah Connor hilft Reese zu fliehen. Sie hat Hilfe von „Paps“ (Arnold Schwarzenegger), der Sarah seit ihrem neunten Lebensjahr beschützt. Die beiden haben eine Zeitmaschine gebaut, ähnlich der, die Skynet 2029 benutzt hat. Sarah will nach 1997 reisen, um Skynet aufzuhalten. Reese kann sich jedoch plötzlich an eine Kindheit erinnern, die er nie hatte. Er weiß, dass etwas, das sich Genisys nennt, im Jahre 2017 zu Skynet wird. Das ist das Jahr, in das sie reisen müssen.

Dort angelangt, müssen Reese und Sarah feststellen, dass John ebenfalls in dieser Zeit und dass Genisys ein Betriebssystem ist, das in weniger als zwei Tagen online gehen und alles. Und jeden miteinander vernetzen wird.

Meinung von

Es kann wirklich nur einen geben und das ist Terminator 2 – Tag der Abrechnung. Der dritte Teil, Terminator 3 - Rebellion der Maschinen, war nett, aber ihm fehlte der Kick. Der vierte Terminator-Film, Terminator - Die Erlösung, wollte hart sein, Christian Bale war ein Arschloch-John Connor und Arnie tauchte damals nur als CGI-Terminator auf. Langweilig. Da man in Hollywood aber keine neuen Ideen hat, kramt an eben immer und immer wieder die ollen Kamellen raus. Terminator Genisys sollte ein Reboot sein. Dem Film sollten noch zwei weitere folgen. Aufgrund der miesen Einspielergebnisse wurde dieser Plan zu den Akten gelegt.

Was die früheren Terminatoren so spannend machte, war ein mechanisches Skelett und darüber menschliches Gewebe. Man konnte sie nicht erkennen. Arnie wirkte stets schwer und "mächtig". Der T-1000 aus T2 war etwas völlig Neues. Die Technik des Morphens war uns damals noch völlig unbekannt. Robert Patrick war aalglatt, kalt und gefährlich. Wie immer gilt: Man braucht einen guten Gegner für einen guten Film. Patrick war so ein guter Gegenspieler.

Mittlerweile ist das Morphing zwischen verschiedenen Zuständen altbekannt und hat auch seinen Reiz verloren. Was an Terminator Genisys besonders ist: Man hat den ganzen Kram mit der Zeitreise völlig überdreht und sich die Kopfschmerzen, die einem Zeitreisen bereiten, durch ein "das ist nun eine alternative Zeitlinie" gespart.

Arnold Schwarzenegger taucht als alter T-800 auf. Als Kyle Reese ins Jahr 1984 reist, ist vieles noch so, wie wir es aus Terminator kennen. Doch Sarah Connor ist nicht mehr die schwache, beschützenswerte Kellnerin, sondern Kyle um Jahre voraus. Sie wurde von "Paps" großgezogen. Was übrigens nie aufgedeckt wird: Wer hat Arnie umprogrammiert und zum Schutz der neunjährigen Sarah (Willa Taylor) zurückgeschickt?

John Connor-Darsteller Jason Clarke, den ich in Planet der Affen: Revolution noch mochte, finde ich hier fehlbesetzt. Die Figur hat nichts, wofür man sich erwärmen könnte. Wieso er plötzlich im Jahr 2017 auftaucht – keine Ahnung. Dass er nun von Skynet – das in dieser Zeit ein Hologramm (Matt Smith) ist – "bekehrt" wurde, ist eine blöde Idee. Wäre er nicht in einen unzerstörbaren Naniten-Komplex verwandelt worden, hätte man der Idee noch etwas abgewinnen können. Nun ist er aber auch ein morphendes Monster. Irgendwie langweilig.

Wenigstens ist das Spiel zwischen Emilia Clarke und Jai Courtney erträglich. Wir sehen J.K. Simmons in einer dem Oscar-Preisträger (Whiplash) unwürdigen Slapstick-Rolle. Sehr schade. Hardcore-Terminator-Fans werden sich den Film anschauen, aber auch enttäuscht sein.

Was ich nett fand: Skynet ist ein Betriebssystem und die Menschen starren alle auf ihre Mobiltelefone, sind also schon Sklaven, bevor Skynet die Hölle über die Menschheit losbrechen lässt. Denkt mal darüber nach ...