Filmplakat Venom

7,5/10

"Augen, Lungen, Pankreas ... so viele Snacks und so wenig Zeit." — Venom, 2018

Venom

Besprechung

Eddie Brock (Tom Hardy) ist ein guter Journalist. Er bleibt stets hartnäckig an einer Geschichte. Eddie hat schon viele brisante Dinge in seiner Show aufgedeckt. Eines Tages bietet sich ihm die Chance, den Industriellen Carlton Drake (Riz Ahmed) zu interviewen. Drake steht bei Eddie schon lange auf der Abschussliste. Vor dem Interview findet Eddie noch Akten, die an seine Freundin Anne Weying (Michelle Williams) gingen. Die ist Rechtsanwältin und arbeitet für Drake. Nach sehr provokanten Fragen fliegt Eddie nicht nur aus dem Gebäude von Drakes „Life Foundation“, sondern auch aus seinem Job – und der Beziehung zu Anne.

Ein halbes Jahr später, Eddie ist weit unten angekommen, nimmt Dr. Dora Skirth (Jenny Slate) zu Eddie Kontakt auf. Dr. Skirth arbeitet für die „Life Foundation“. Sie ist gar nicht einverstanden mit den Dingen, die da vor sich gehen. Drake nimmt Experimente an Obdachlosen vor, die er mit außerirdischen Entitäten „infiziert“. Diese polymorphen Wesen befallen einen Wirt – erst stärken sie ihn, dann zerstören sie ihn. Drake erhofft sich aber aus einer Symbiose von Wirt und Symbiont große medizinische Erfolge.

Eddie wird mit dem Symbiosen infiziert und hört fortan eine Stimme in seinem Kopf. Es dauert etwas, dann stellt sich Venom vor. Venom ist der Symbiont. Drake macht Jagd auf seinen Besitz. Das findet Venom wenig lustig. Der versteht eh wenig Spaß und Eddie muss dieses menschenfressende Monster in Schacht halten.

Meinung von

Nachdem Marvel mit Sony einen Deal eingegangen ist und sie Spider-Man ins MCU integrieren konnten, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch seinen größten Kontrahenten auf die Leinwand brachten. Vergessen ist der mäßig gute Venom in dem sehr schlechten Spider-Man 3 von Sam Raimi aus dem Jahr 2007. Die Technik ist besser und vor allem die Geschichte. War der Venom von Topher Grace nur Nebenfigur, hat man sich in Venom dem Antihelden komplett zugewandt.

Eddie Brock steht im Mittelpunkt. Er ist ein draufgängerischer Typ. Das bringt ihm Ärger ein. Dennoch hat er das Herz auf der richtigen Stelle. Er hilft Obdachlosen und Kioskbesitzerinnen. Als er die Stimme das erste Mal hört, zweifelt er an seinem Verstand. Langsam, so kommt es ihm vor, driftet er in den Wahnsinn. Als die Gefahr durch Drakes Schergen größer wird, übernimmt Venom. Da steht ein riesiges, schwarzes, sehr bewegliches, sehr starkes, sehr unheimliches Wesen.

Die außerirdischen Symbionten sind nicht mit vielen Wesen kompatibel. Es ist ein kleines Wunder, dass Eddie und der Venom-Symbiont miteinander auskommen.

Venom ist in vieler Hinsicht ein "Einführungsfilm". Die Hauptcharaktere werden vorgestellt, es gibt schon Action, aber – das wird vor allem durch die Postcredit-Szene bestärkt – da kommt noch mehr. Das wird noch größer. Fast wie mit Thor. Der erste Teil war gut, aber auch eher als "Vorstellung" zu sehen, um den Donnergott für The Avengers einzuführen. Venom hat Potenzial für mehr.

Venom ist böse und will töten. Er muss sogar töten, um zu überleben. Eddie findet das natürlich nicht so dölle. Man einigt sich darauf, nur böse Leute zu essen. Und schon ist der Antiheld geboren. Er tut "Gutes" indem er böse agiert. Das macht die Venom-Figur so interessant.

Die Tricks sind wie schon erwähnt, sehr gut. Der Comic ist weniger "venig", soll heißen, da sind nicht so viele weiße Venen zu sehen. Man brauchte wohl mehr Textur. Ist okay. Ich hätte ihn vielleicht etwas weniger glänzend gemacht. Kann man sich aber anschauen. Ist nette Popcorn-Unterhaltung. Allerdings eher für ein einmaliges Anschauen ausreichend.