Filmplakat Zombieland 2

8,5/10

"Wenn du einen Menschen liebst, dann schießt du ihm ins Gesicht." — Zombieland 2, 2019

Zombieland 2

Besprechung

Unsere vier Freunde Tallahassee (Woody Harrelson), Columbus (Jesse Eisenberg), Wichita (Emma Stone) und ihre Schwester Little Rock (Abigail Breslin) sind schon fast eine Familie. Das schießfreudige Quartett hat sich mittlerweile im Weißen Haus einquartiert (Hirn war da schon seit 2017 nicht mehr drin …). Verdammt, Columbus macht sogar Wichita einen Antrag! – Und dann ist sie weg. Mit ihrer Schwester.

Einen Monat lang weint Columbus herum, bis er und Tallahassee Madison (Zoey Deutch) in einer Mall finden. Sie ist das blonde Dummchen in Person. Columbus nimmt sie mit ins Weiße Haus. – Da steht Wichita wieder vor der Tür. Little Rock ist mit einem Hippie-Musiker aus Berkeley (Avan Jogia) durchgebrannt. Mit einem pazifistischen Hippie, muss man ergänzen. Wichita macht sich um ihre kleine Schwester riesige Sorgen.

Also macht sich das neue Quartett auf den Weg in einem Mini-Van, um Little Rock zu finden. Zombieland ist so schon gefährlich gewesen, doch die Zombies haben sich weiterentwickelt und sind mittlerweile teils schlau – und die neuen T-800 sind fast unzerstörbar. Little Rock muss schnell gefunden werden!

Meinung von

Nach dem großen Zombielachfest Zombieland aus dem Jahre 2009 (Echt, zehn Jahre ist das her?? Fuck.) nun also die Fortsetzung. Da brauchte wohl der eine oder andere Schauspieler mal wieder ein bisschen Geld, wa? Das kann ja nichts werden, dachte ich mir noch im Vorfeld. Der Trailer war dann allerdings erfrischend amüsant. Na schön. "Ich muss ja. Bin ja ein Junkie ..." So also mit der guten Birte ins UCI umme Ecke.

Der zweite Teil von Zombieland braucht schon einige Zeit, um in die Puschen zu kommen. Zunächst lernen wir, dass sich in diesen – ächz – zehn Jahren einiges in der Zombiefraktion getan hat. Es gibt drei große Hauptgruppen: die voll langsamen und strunzdummen Homers. Dann sind da noch die gerissenen und flinken Hawkings (benannt nach Stephen Hawkings Schwester) und wehe Dir, Du triffst auf einen Ninja: Das Erste was du hörst, ist dein eigener Schrei!.

Wir sehen das "normale Leben im Weißen Haus" – was man so als "normal" versteht, wenn diese schießwütigen Irren auf einem Haufen leben. Da ist die Beziehung zwischen Wichita und Columbus auf der einen Seite. Auf der anderen haben wir Tallahassee, der sich wie ein – sehr schräger – Vater für Little Rock aufführt. Die ist aber mittlerweile 18 und will auch mal unter gleichaltrigen Leuten abhängen. Also tatsächlich das normale Leben mit normalen Problemen. Dieser Part hätte gerne kürzer sein dürfen.

Wenn dann die neue Figur eingeführt wurde, geht es auch schon los auf den für Zombieland typischen Roadtrip. Diesmal aber eben in einem Mini-Van. Sehr zum Leidwesen von Tallahassee, der normalerweise dicke Monsterschlitten fährt.

Was folgt, ist eine einzige Blut- und Lach-Tour. Ist der streifen erst einmal in Fahrt gekommen – im wahrsten Sinne des Wortes –, ist er auch kaum noch zu stoppen. Wie lernen noch zwischendurch die neuen T-800 (nach Terminator) kennen, die echt miese, fiese Zombies sind. Da kann man noch so viel Blei reinpumpen, die laufen und robben immer weiter. Scheiß-Viecher!

Zwischendurch wird der Filmtitel nebenbei durch den Kakao gezogen, wenn im Hotel von Nevada (Rosario Dawson) das Zombiekiller-Duo Albuquerque (Luke Wilson) und sein Sidekick Flagstaff (Thomas Middleditch) auftauchen. Die sind wie Abziehbilder von – ich mag diesen Namen nicht schreiben, der ist echt schwer – Tallahassee und Columbus. Jeder sieht es, nur nicht das Original-Duo.

Das Quartett erfährt, dass Little Rock in der Hippie-Kommune Babylon sein soll. Also geht es dort hin. Pazifisten im Zombieland? Das kann nicht gut gehen ... Der Showdown ist so überdreht, so gewaltig und schräg – lange nicht so laut im Kino gelacht! Ich finde ja Monstertrucks voll scheiße und dumm, aber hier wird so eine Drecksschüssel wunderbar "konstruktiv" eingesetzt. Der Brüller!

Man muss nicht viel nachdenken und man kann sich von den gut 99 Minuten bestimmt 80 köstlich amüsieren. Wie gesagt: das ging bis zu lauten Lachsalven, so abstrus und wild ist Zombieland 2. Wer den ersten Teil mochte, wird den zweiten auch ganz bestimmt mögen. Und Madison ist eine wunderbar schrecklich gute Ergänzung für die Zombieland-Familie. Wie kann man nur so doof sein?