Filmplakat Zombieland

8,5/10

"Da lasse ich das erste Mal ein Mädchen in mein Leben und sie will mich auffressen." — Zombieland, 2009

Zombieland

Besprechung

Und plötzlich waren überall Zombies. Wer sich hier durchschlagen will, wer überleben möchte, der braucht ein dickes Regelwerk – und ein gutes Kardio-Programm (wegen Laufen und so…). Columbus (Jesse Eisenberg) hat sich eine lange Liste an Regeln zurechtgelegt, die ihm geholfen haben, zu überleben. Während Amerika von Zombies bevölkert ist, will er einmal quer durch die Staaten zu seinen Eltern. In der Hoffnung, dass die noch leben. Unterwegs trifft er auf Tallahassee (Woody Harrelson), einen knallharten Typen mit einem seltsamen Verlangen nach Twinkies. Gemeinsam reisen sie durchs Land.

Irgendwo begegnen sie den beiden Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin). Columbus verguckt sich gleich in Wichita, doch die Schwestern haben es in dieser Welt nicht so weit gebracht, wenn sie nicht etwas auf dem Kerbholz hätten. So werden die beiden Männer von den jungen Frauen ihres fahrbaren Untersatzes beraubt.

Wichita und Little Rock wollen zum Vergnügungspark Pacific Playland. Später kommen Columbus und Tallahassee wieder dazu und man reist gemeinsam, aber die Idee in einem zombieverseuchten Land in einen Freizeitpark zu fahren bleibt dumm. Dennoch hat die Reise etwas Gutes. Columbus muss aus sich herauskommen und so manche Regel verwerfen. Das Leben in einer Gruppe ist eben anders, als das Leben alleine.

Meinung von

Es gibt zwei große Fraktionen von Zombie-Filmen: die mit dem Gore-Faktor und die mit dem Lach-Faktor. Ich bevorzuge – wenn es denn schon Zombie sein muss - die lustigen Zombie-Filme. Der "Klassiker" ist natürlich Edgar Wrights Shaun of the Dead. Mit Zombieland hat die humorige Zombie-Film-Fraktionen einen weiteren Publikumsliebling geschaffen.

Wir haben klar gezeichnete Charaktere. Columbus ist schüchtern und hat die Zombie-Apokalypse nur dank seiner Regeln überlebt. Ansonsten wäre er schon längst ein Gedärme-Buffet geworden. Tallahassee ist bärbeißig und das absolute Gegenteil von Columbus. Er schießt gerne, bringt die Untoten auf kreative Art und Weise um(mer). Die beiden Schwestern sind ebenfalls wunderbare Figuren. Emma Stone ist gewohnt frech und draufgängerisch, gleichzeitig massiv verführerisch. Kein Wunder, dass Columbus an ihrem Haken hängt – und ihr auf den Leim geht. Little Miss Sunshine Abigail Breslin ist mittlerweile etwas erwachsener geworden und weiß mit der Waffe umzugehen. Sie ist eine gute Ergänzung zu Stones Figur.

Neben den vier Hauptpersonen hat ein ganz Großer einen Cameo-Auftritt: Bill Murray spielt sich selber. Wenn die die Reisenden bei Murray Halt machen – in der Annahme, dass der eh schon tot sei –, ist das unglaublich herrlich komisch. Little Rock bekommt Ghostbusters nahegebracht und wir lernen noch ein wenig von Bill Murrays seltsamen Gehabe inmitten einer Zombie-Apokalypse kennen. Fantastisch.

Man darf keine Probleme mit Blutfontänen und Gedärmelachen haben. Man sollte einen derben Humor haben und mögen, dann ist man mit Zombieland bestens bedient und hat 88 Minuten Spaß. Einer der Filme, die man öfter sehen kann. Es wird nicht zu sehr auf die Zombies eingegangen, schon gar nicht, woher die Pandemie auf einmal kommt. Die Zombies sind nur Beiwerk. Es geht humoristisch um Columbus, Tallahassee, Wichita und Little Rock; um Ängste, Regeln, das Zusammenleben mit Anderen und um kleine Sandküchlein. Regisseur Ruben Fleischer hat mit Zombieland einen ordentlichen ersten abendfüllenden Spielfilm hingelegt.