Filmplakat Wie klaut man eine Million?

6,5/10

"Ich bin ein Gentleman-Einbrecher. Ich bin es nicht gewohnt, dass man mich überrascht und auf mich schießt." — Wie klaut man eine Million?, 1966

Wie klaut man eine Million?

Besprechung

Der Pariser Kunstsammler Charles Bonnet (Hugh Griffith) ist vor allem deswegen so reich, weil die alten Meister, die er verkauft, gar nicht so alt sind. Bonnet fälscht was das Zeug hergibt. Sehr zum Unmut seiner Tochter Nicole (Audrey Hepburn). Die will, dass ihr Vater endlich mit diesem gefährlichen Spiel aufhört. Es gibt mittlerweile genügend Tests, um herauszufinden, um ein Gemälde oder eine Skulptur eine Fälschung ist.

Eines Abends bricht Simon Dermott (Peter O’Toole) ins Anwesen der Bonnets ein. Charles Bonnet ist im Museum, wo er seine berühmte – und auch gefälschte – Cellini Venus hin ausgeliehen hat. Nicole überrascht den Einbrecher und schießt ihn sogar an. Dermott ist verdammt charmant.

Die Cellini Venus wird im Museum von Zuschauern bewundert. Da kommt ein Versicherungsfutzi zu den Bonnets. Charles unterschreibt und somit ist die kleine Figur für eine Million versichert. Blöd nur, dass diese Versicherung auch eine Prüfung auf Echtheit nach sich zieht. Charles droht aufzufliegen. Nicole fasst einen kühnen Plan. Zusammen mit Dermott will sie ins Museum einbrechen und die Venus stehlen. Seltsamerweise ziert sich Dermott ganz schön …

Meinung von

Regisseur William Wyler war bekannt für so manchen Kracher. Mit Mrs. Miniver sackte er sechs Oscars ein. Er verhalf Audrey Hepburn mit Ein Herz und eine Krone zum Durchbruch. Er arbeitete mit Humphrey Bogart an dessen vorletzten Film (An einem Tag wie jeder andere) zusammen. Weites Land, Ben Hur und Funny Girl sind weitere Filme, die auf Wyler Kappe gehen. Wie klaut man eine Million? ist die zweite Zusammenarbeit von dreien zwischen Wyler und Hepburn.

Wie klaut man eine Million? ist eine leichte Komödie, die typisch für die damalige Zeit war. Ein wenig Slapstick ist enthalten, aber nicht viel. Wir haben eine besorgte Tochter, einen unbesorgten Vater und einen mysteriösen Schwiegersohn in spe. Ich war nie Fan von Peter O'Toole. Obwohl seine Darstellung in dem grandiosen Lawrence von Arabien brillant war. Davon abgesehen wirkte er stets zu gelackt auf mich. Sein Simon Dermott passt dazu.

Dermott hat ein Geheimnis, das erfahren wir schnell. Er ist nicht ins Haus der Bonnets eingestiegen um einen van Gogh zu stehlen. Er ist in der Nacht ins Haus eingebrochen um eine Probe von dem Gemälde zu nehmen. Dermott ist Detektiv, spezialisiert auf Kunstfälschungen. Somit ist er eine potenzielle Gefahr für Vater Bonnet. Doch wer könnte Audrey Hepburn widerstehen? Peter O'Tools Charakter jedenfalls nicht. Von Anfang an spielt er mit ihr, um an sie heranzukommen.

Wie klaut man eine Million? sind zwei Stunden unbeschwerte Unterhaltung mit einem sympathischen Paar ohne wilde Allüren. Spannend ist er nicht so richtig – oder zumindest heute nicht mehr. Die Szene mit den beiden in der Besenkammer dauert jedenfalls ziemlich lange.

Den Streifen kann man sich beruhigt anschauen. Möchte man seinen Hepburn-Marathon um einen Film erweitern, ist Wie klaut man eine Million? eine gute Wahl.