Filmplakat Nightmare 3 – Freddy lebt

5,5/10

"Eine Religion kann leider auch nicht immer Trost spenden." — Nightmare 3 – Freddy lebt, 1987

Nightmare 3 – Freddy lebt

Besprechung

Kristen Parker (Patricia Arquette) wird von ihrer Mutter (Brooke Bundy) in eine Psychiatrie eingewiesen. Kristen will nicht schlafen. Wenn sie schläft, kommt Freddy Krueger (Robert Englund). Das ändert sich auch in der Klinik nicht. Kristen hat panische Angst einzuschlafen. Damit ist sie nicht alleine. Kincaid (Ken Sagoes), der stumme Joey (Rodney Eastman), Taryn (Jennifer Rubin), Phillip (Bradley Gregg), Jennifer (Penelope Sudrow) und Will (Ira Heiden) wissen, wovon Kristen spricht. Niemand kennt den Namen des Angreifers in ihren Träumen, aber sie träumen alle von Freddy.

Der behandelnde Arzt, Dr. Neil Gordon (Craig Wasson), glaubt ebenso wenig an irgendwelche Angriffe in den Träumen, wie die Kollegin Dr. Elizabeth Simms (Priscilla Pointer). Gordon ist nicht erfreut, als er davon hört, dass eine theoretische Expertin in die Klink kommen soll, um zu unterstützen. Als die dann auftaucht, ist Gordon doch nicht mehr ganz so abgeneigt. Nancy Thompson (Heather Langenkamp) ist wahrlich eine Expertin.

Als zwei Patienten auf mysteriöse Weise ums Leben kommen und einer ins Koma fällt, wird Gordon auch zugänglich für das, was Nancy ihm zu sagen hat. Gordon bekommt zwischendurch auch noch Informationen von einer weißen Nonne (Nan Martin). Er ist es dann auch, der vorschlägt, alle Jugendlichen zu hypnotisieren und gemeinsam in die Traumwelt einzudringen. Nancy, die vor Jahren alleine gegen Freddy hat kämpfen müssen, hat nun Unterstützung in der Schlacht gegen den schlitzenden Kindermörder.

Meinung von

Nightmare war ein absolut billig gemachter Film. Wes Craven hatte die Idee, aber wenig Mittel. Dennoch konnte er mit dem Film den Nerv der Jugendlichen treffen. Freddy wurde ein Hit. Kein Wunder, dass eine Fortsetzung gedreht wurde. Nightmare 2 - Die Rache konnte jedoch nicht dem ersten Teil das Wasser reichen. Wes Craven und Bruce Wagner kamen mit der dritten Folge um die Ecke. Man besann sich wieder auf "die Werte von Freddy". Der erste Entwurf der Geschichte soll sehr radikal und auch sehr teuer gewesen sein. Zunächst war noch Craven als Regisseur vorgesehen, dann wurde es aber der Neuling Chuck Russell. Zusammen mit Frank Darabont wurde die Handlung stark modifiziert. Geld war immer noch keines da.

Der Grundgedanke, den Wes Craven hatte, war, dass Freddy wieder der alte Schlitzer sein sollte. Und während Nancy im ersten Teil alleine gegen das Narbengesicht antreten musste, wollte Craven den "nächsten logischen Schritt" gehen. Der war für den Scream-Regisseur der Kampf in der Gruppe. Der Grundgedanke wurde auch dem Umschreiben der Geschichte beibehalten.

Als der Charakter der Nancy Thompson auftauchte, war ich doch überrascht. Nicht so sehr, dass sie auftauchte, sondern wie. Gerade einmal drei Jahre liegen zwischen den Filmen. Es sollten aber mehr sein. Heather Langenkamp wurde in ein Kostüm gesteckt, das sie älter aussehen lassen sollte. Sie bekam sowas wie eine graue Strähne – fertig ist die "alte" Nancy.

Was den Schreiberlingen wichtig war: Freddy sollte so schrecklich wie im ersten Teil sein, er sollte aber auch mehr Humor haben. Die Geschichte ist in Ordnung, die Umsetzung erinnert arg an ein B-Movie. Manchmal sind die Handlungen der Protagonisten nicht ganz nachvollziehbar. Somit hat der Film Schwäche in der Art, wie er geschrieben wurde und in der Art, wie er gespielt wird.

Ein großes Fragezeichen kam bei mir auf, als es auf einmal hieß, man könne dem Spuk ein Ende bereiten, wenn man die sterblichen Reste von Freddy auf geweihtem Boden besetze. Also machen sich Gordon und Nancys Vater (John Saxon) auf den Weg, um das zu erledigen. Lt. Thompson weiß, wo die Reste liegen: In einem Kofferraum auf einem Autofriedhof. Ähm ... Wurde Freddy nicht verbrannt? Da sollte doch eigentlich nichts mehr übrig sein!?

Robert Englund erwähnte in einem Interview, dass die Dialoge alle in Zement gegossen waren. Da war kein Raum für Improvisation. Wenn Jennifer im Fernsehzimmer einschläft und von TV-Freddy hingerichtet wird, gibt der Kindermörder einen Satz von sich, den Englund doch frei erfunden hat. Der Original-Satz soll zu kompliziert gewesen sein, deshalb sagt Freddy (im Original) Welcome to Primetime, bitch! Der Spruch ist wohl im englischsprachigen Raum sehr bekannt und beliebt. In der deutschen Synchronisation geht das vollkommen unter. Das ist nichts, was zitierwürdig wäre.

Was an dem Film gefällt, ist, dass Freddy in so vielen verschiedenen Inkarnationen auftaucht. Da ist eine Marionette – in bester Stop-Motion-Manier –, die Freddy-"Schlange" (die eigentlich ein Penis ist) und der Fernseher-Freddy.