Filmplakat Eternals

4/10

"Weißt du, was die Erde noch niemals gerettet hat? Dein Sarkasmus." — Eternals, 2021

Eternals

Besprechung

Vor rund 7.000 Jahren kamen die Eternals auf die Erde. Sie wurden geschaffen von den Centinals, um die Menschheit vor den Deviants zu beschützen. Unter der Führung von Ajak (Salma Hayek) leben insgesamt elf Eternals unter den Menschen. In der Geschichte der Menschheit sind sie oft die Inspiration für Götter gewesen.

Als ein weltweites Erdbeben den Globus erschüttert, spürt Sersi (Gemma Chan), dass etwas nicht stimmt. Zusammen mit Sprite (Lia McHugh) kämpft sie in London gegen einen Deviant. Die sollten allerdings längst ausgerottet sein. Ikaris (Richard Madden) kommt den beiden zu Hilfe.

Die Eternals haben sich für gut 500 Jahren getrennt und sind entweder einzeln oder in Zweiergruppen durch die Jahre gekommen. Nun ist es Zeit, dass die mächtigen Eternals sich wieder zusammenschließen. Nicht nur die Deviants sind eine Gefahr, unter der Erdoberfläche droht noch ein ganz anderes Übel. Ein Übel, das das Ende der Menschheit bedeuten kann.

Meinung von

Die Eternals wurden in den 1970ern von Jack Kirby erfunden. Der war von Marvel zu DC Comics gewechselt, wo er The New Gods erschuf. Die sind dann auch die Inspiration für die Eternals, als Kirby zurück zu Marvel kam. So richtig durchgestartet ist der Comic aber nicht. Um so verwunderlicher, dass Eternals Einzug ins Marvel Cinematic Universe (MCU) gehalten hat. Wobei so ganz ungewöhnlich ist es nicht. Shang-Chi ist auch der breiten Masse nicht bekannt. Also, was können die Eternals?

Eternals hat ein ganz einfaches Problem. Ich hatte gedacht, dass Marvel mit Avengers gelernt hat nicht einen Film mit viel zu vielen Helden zu machen. Bei den Avengers wurden die Hauptfiguren in eigenen Filmen zunächst eingeführt und erst dann zusammengebracht. Bei Eternals sind elf Charaktere auf einmal zu verdauen. Das sind so viele, dass ich sie nicht einmal in der Beschreibung untergebracht bekommen habe. Also, nur damit sich niemand ausgeschlossen fühlt: Neben Sersi, Sprite und dem wahnsinnig langweiligen Ikaris sind noch Thena (Angelina Jolie) – Kämpferin, Kingo (Kumail Nanjiana) – kann Lichtprojektile abfeuern, Phastos (Brian Tyree Henry) – Mechaniker, Makkari (Lauren Ridloff) – läuft wahnsinnig schnell, Druig (Barry Keoghan) – kann mit seinem Geist Menschen beeinflussen und Gilgamesh (Ma Dong-seok) – mächtig stark, dabei.

Keiner der Charaktere kann wirklich überzeugen. Sersi ist die Hauptfigur, obwohl Ajak die Anführerin ist. Allerdings stirbt die auch relativ früh. Die Geschichte von Eternals ist nicht schlecht. Sehr groß und episch angelegt. Doch es gibt keinen echten Bösewicht und wie gesagt – keine Figur lässt sich ins Herz schließen, da ist niemand, für den man fiebert. Damit ist Eternals ziemlich tot.

Es fällt auf, dass relativ viele Schauspieler mit asiatischem Hintergrund mit an Bord sind. Gemma Chan, obwohl Britin, hat chinesische Wurzeln. Ma Dong-seok, oder auch Don Lee genannt, stammt aus Südkorea. Und nicht zu vergessen die chinesische Regisseurin und Drehbuch-Autorin Chloé Zhao. Böse ist, wer behauptet, Disney habe das nur gemacht, um auf dem chinesischen Markt zu punkten ... Keine Ahnung, wie er dort lief. Eternals lief in mehreren arabischen Ländern nicht, da er verboten wurde. Phastos hat im Film einen Mann. Und manche Leute sind einfach nicht offen und etwas rückständig. Sorry.

Der Twist ist nett und auch nicht unbedingt vorhersehbar. Aber dass Ikaris so grottenlangweilig sein muss ... verstehe ich nicht. Eternals hätte spannend und abwechslungsreich sein können, versinkt dann aber leider in zu seichtem Wasser. Dabei haben sie sogar geschickt die Ereignisse aus Endgame verwurstet. Hätte Thanos nicht die Hälfte der Menschheit weggeschnippt, wären die Ereignisse in Eternals früher angelaufen.

Es soll aber, so der Abspann, noch eine weitere Folge geben. Einige der Superhelden sind schon von der Liste gestrichen. Vielleicht kann der Zweitaufguss mehr Kick bringen? Der erste Versuch ist für mich gescheitert.