Filmplakat Die Killer-Brigade

6,5/10

"Tun sie was ihnen passt. So mach' ich es." — Die Killer-Brigade, 1989

Die Killer-Brigade

Besprechung

Die Amerikaner und die Russen haben seit Jahren wie wild aufgerüstet. Nun treffen sie sich, um ein Abrüstungsabkommen zu unterzeichnen. Doch zuvor sind Verhandlungen in West-Berlin angesagt. Seargent Johnny Gallagher (Gene Hackman) ist ein Soldat vom alten Schlag. Er und seine kleine Truppe bewachen die Umgebung vom Veranstaltungsort. Es kommt zu einem kleinen Vorfall mit einem Pärchen, das ihren Hund ausführt. Das Pärchen wird von der deutschen Polizei festgenommen. Für Gallagher ist der Fall damit erledigt. Allerdings verübt genau dieses Paar einen Anschlag auf einen hohen amerikanischen Militär.

Gallagher steht fortan unter Beschuss. Quasi als Strafe bekommt er den Auftrag Walter Henke (Tommy Lee Jones), einen Hitzkopf, Schläger und ebenfalls ein Soldat, in die USA überführen. Henke verschwindet, kaum dass die beiden Soldaten in den Staaten angekommen sind. Gallagher macht sich auf die Suche nach Henke. Allerdings muss er feststellen, dass der Typ, den er nach Amerika eskortiert hat, nicht Henke ist. Seine Ex-Frau Eileen (Joanna Cassidy) hilft Gallagher. Das bringt beide in große Schwierigkeiten.

Höhere Mächte stecken hinter dem Plan den falschen Henke in die Staaten zu schmuggeln. Gleichzeitig wird auch der echte Henke (Kevin Crowley) angeheuert, allerdings aus einem völlig anderen Grund. Gallagher kommt dahinter, dass ein Anschlag auf den russischen Staatssekretär verübt werden soll und Thomas Boyette, so der richtige Name von dem Mann, den Gallagher überführt hat, soll der Schütze sein.

Meinung von

Ah, ein guter, alter Verschwörungsthriller. Sowas gefällt doch immer. Die Geschichte fällt tatsächlich mitten in die Zeit der Entspannungspolitik. Der Zerfall der Sowjetunion steht kurz bevor – was damals natürlich niemand wissen konnte. Es ist durchaus denkbar, dass damals einige Herrschaften so rein gar nicht damit einverstanden waren, dass es Frieden geben sollte. Genau diese Männer in Uniformen sind es, die den Anschlag planen. Schön noch mal wieder künstlich Spannungen aufbauen, den Status quo behalten.

Autor John Bishop spinnt die Geschichte sehr schön dicht. Wir lernen Gallagher kennen. Ein Soldat aus Überzeugung. Ihm wurde schon mehrfach der Titel eines Generals angeboten, aber er will lieber dienen und nicht Sessel vollfurzen. Dass er Opfer von Bürokratie wird, weil die Verschwörer innerhalb seiner Wachschicht den Anschlag verüben, dafür kann er nichts. Was folgt ist ein zunächst etwas verwirrendes Spiel für uns Zuschauer.

Schnell wird uns klar, dass Colonel Glen Whitacre (John Heard) etwas Übles im Schilde führt. Dann lässt er den Soldaten Walter Henke in Ostberlin festnehmen, lässt ihn zum Schein ins Gefängnis werfen, nur um ihn später mit einem wichtigen Auftrag in die Staaten zu schicken. Walter soll eine rechtsradikale Organisation unterwandern, weil das Gerücht umgeht, die wollten einen Anschlag auf den Präsidenten verüben. Als guter Amerikaner lässt sich Walter auf diesen gefährlichen Auftrag ein. — Und dann das: Gene Hackmans Figur holt Tommy Lee Jones ab, der sich als Walter Henke vorstellt. Hä?

Das Verwirrspiel wird für uns Zuschauer gut und zügig aufgedröselt, Gallagher braucht noch etwas. Das dauert aber auch nicht zu lange, denn Gallagher hat gute Beziehungen. Seine Frau holt sich ihre Informationen von der Nachrichtendienst-Mitarbeiterin Ruth Butler (Pam Grier). Die buddelt und was sie findet, ist verstörend. Schnell ist den Gallaghers klar, dass sie hier in ein Wespennest gestochen haben. Die Drahtzieher haben eine kleine Armee von überaus gefährlichen Handlangern am Start.

Gene Hackman war schon lange ein Star (u.a. French Connection, Der Dialog, Superman), ein Tommy Lee Jones war damals noch recht unbekannt. Das merkt man ihm auch an. Seine Figur ist schelmisch, nassforsch. In späteren Filmen sind seine Figuren stärker und selbstbewusster.

Das Killer-Kommando ist zwar nicht mehr zeitgemäß. Die Geschichte hat den Film überholt. Dennoch ist der Streifen ansehnlich. Er ist intelligent aufgebaut und auch spannend.