Filmplakat Underworld 5: Blood Wars

6/10

"Ich habe mich überlebt." — Underworld 5: Blood Wars, 2016

Underworld 5: Blood Wars

Besprechung

Die Todeshändlerin Selene (Kate Beckinsale) ist mittlerweile eine Ausgestoßene bei den Vampiren. Sowohl ihre eigene Sippe, als auch die Lykaner sind hinter ihr her. Die Vampire hauptsächlich wegen ihrer Taten. Die Lykaner unter der neuen Leitung von Marius (Tobias Menzies) sind hinter Selene her, weil sie den Aufenthaltsort von Selenes Tochter Eve wissen wollen. Eves Blut soll Marius unbesiegbar machen. Auch die Vampirdame Semira (Lara Pulver) ist aus diesem Grund hinter Selene her.

Selene wird nach einem Angriff der Lykaner von David (Theo James) gerettet. Beide werden später von Semira in den Östlichen Orden eingeladen. Der Westliche Orden wurde weitestgehend zerstört. Deshalb ist auch Davids Vater Thomas (Charles Dance) im Östlichen Orden. Selene wird in den Orden geholt, unter dem Vorwand, dass sie 100 neue Todeshändler ausbilden soll. Die Lykaner sind unter Marius ungewöhnlich gut organisiert und zahlenmäßig weit überlegen.

Später müssen Selene und David auch aus dem Östlichen Orden fliehen. Sie reisen hoch in den Norden. Der Nördliche Orden hat sich vor vielen hundert Jahren aus dem Krieg zwischen Vampiren und Lykaner herausgezogen. Diese Vampire sind völlig anders, als jeder Vampir, den wir bisher gesehen haben. In den eisigen Hallen der Nord-Vampire lernt David dann auch eine schockierende Wahrheit über sich.

Meinung von

Underworld ist und bleibt der beste Film aus der Reihe. Ich will nicht sagen, dass die Leute hinter dem Underworld-Franchise sich nicht Mühe gegeben haben. Es sind ihnen immer wieder komplett neue Handlungen, neue Orte, neue Bösewichte eingefallen. Die Grundlage der Geschichte ist und bleibt der tausende von Jahren dauernde Krieg zwischen Vampiren und Lykaner. Wie es dazu kam, wird in Underworld – Aufstand der Lykaner erklärt.

Der fünfte Teil der Underworld-Reihe ist erneut frisch und gleichzeitig altbekannter Trott. Alle sind hinter Selene her und der Kampf zwischen den verfeindeten Monster-Parteien geht immer und immer weiter. Das ist auf die Dauer ermüdend. Deshalb ist es notwendig, der Geschichte neue Wendungen zu geben. In diesem Fall ist wohl die größte Neuerung, dass es Vampire im hohen Norden gibt. Diese weiß gewandeten Vampire leben zurückgezogen wie Mönche. Sie haben eine Welt neben unserer Daseinsebene entdeckt. Diese Vampire halten sich raus aus allen Streitereien. Vorher hieß es immer "Vampir gegen Werwolf" wann immer sie sich begegneten.

Semira ist ein intrigantes Miststück. Sie hat Selene nicht verziehen, dass sie die Ältesten abgeschlachtet hat. Sie benutzt Thomas, um Selene in ihren Orden zu bringen. Hier verfolgt sie ihre eigenen, sinistren Pläne. Man schaut Lara Pulver gerne zu, wie sie hinterhältige Pläne schmiedet. Sie weiß um ihre Macht, deshalb behandelt sie ihren Handlanger Varga (Bradley James) auch wie ein Tier.

In Underworld Awakening wurde nicht nur Thomas eingeführt, sondern auch sein Sohn David. Damals wollte man David-Darsteller Theo James eigentlich nur am Anfang haben und dann sterben lassen. Da man aber mit der Darstellung von James zufriedne war, holte man ihn zurück und er durfte in der Schlussszene noch einmal auftauchen. In Underworld: Blood Wars hat er eine größere Rolle. Eine sehr große sogar. Das muss man den Schreiberlingen ja schon zugute halten. David war eine Randfigur. In dieser Underworld-Folge wurde seine Geschichte mächtig aufgewertet.

Etwas seltsam ist, dass gefühlt das Thema "die Menschen haben zwei neue Spezies entdeckt und beinahe ausgerottet" kein Thema mehr zu spielen scheint.

Auch wenn Underworld 5 ein wenig ausgeleiert wirkt, ist die Geschichte halbwegs okay. Er wirkt nicht hingerotzt. Das merkt man auch daran, dass es wieder mehr praktische Tricks zu sehen gibt. Ich denke einmal, Kate Beckinsale wird nicht ein weiteres Mal in den Lackanzug steigen. Damit bildet Underworld: Blood Wars einen würdevollen Abschluss der Geschichte, die zwölf Jahre zuvor gestartet ist.