Filmplakat James Bond 007 jagt Dr. No

7,5/10

"Pistole weg. Ich bin schneller." — James Bond 007 jagt Dr. No, 1962

James Bond 007 jagt Dr. No

Besprechung

Auf Jamaika ist ein britischer Agent verschwunden. Agent 007, James Bond (Sean Connery), wird im Auftrag seiner Majestät auf die Insel im Karibischen Meer geschickt, um das Verschwinden aufzudecken. Schon am Flughafen läuft der Agent in eine Falle hinein, aus der sich der geniale Agent leicht befreien kann. Aber bevor er eine Antwort bekommen kann, bringt sich sein Fahrer lieber selber um. Bond vermutet jemanden ganz großes hinter dem Anschlag.

Der britische Agent bekommt Hilfe vom CIA, in Form von Felix Leiter (Jack Lord). Außerdem steht ihm noch der einheimische Bootsinhaber Quarrel (John Kitzmiller) zur Seite. Gemeinsam gehen sie den Spuren nach, die der Verschwundene hinterlassen hat. Eine davon führt auf die geheimnisvolle Insel Crab Key. Dort soll ein Drachen wohnen, so Quarrel.

Bond macht sich zusammen mit dem abergläubigen Einheimischen auf den Weg zu dieser mysteriösen Insel, die einem Chinesen gehören soll. Am Strand begegnet Bond der schönen Muscheltaucherin Honey Ryder (Ursula Andress). Die beiden werden von Dr. Nos (Joseph Wiseman) dingfest gemacht und vor den wahnsinnigen Wissenschaftler gebracht, der den Start einer Rakete auf Cape Canaveral sabotieren will.

Meinung von

Ian Fleming fing recht spät an mit dem Schreiben. Seine Romane um den harten Agenten kamen sehr gut an. Nach einer völlig gefloppten TV-Umsetzung von Casino Royale gingen die Rechte an Dr. No durch einige gierige Hände, bis man endlich mit den Dreharbeiten starten konnte. Diversen Regisseuren war das Eisen Bond zu heiß und sie lehnten ab. Man entschied sich für Terence Young, der der Figur seine eigene Handschrift aufdrückte.

Young stand vor der schwierigen Aufgabe einen passenden Hauptdarsteller zu finden. Man fragte tatsächlich Roger Moore, der zu der Zeit zeitlich nicht konnte – aber sich ab 1973 den Wodka Martini schütteln ließ. Young entschied sich für den unbekannten Connery, "der einen so tollen Gang" hatte. Das erste Bond-Mädchen, Ursula Andress, wurde nur aufgrund eines Fotos gecastet. Man schickte ihr das Skript, doch sie las es zunächst nicht. Erst als Kirk Douglas bei ihr vorbeischaute, las man das Skript gemeinsam und der Spartacus-Darsteller riet ihr, die Rolle unbedingt anzunehmen.

Die Geschichte ist eine typische Bond-Geschichte. Okay, damals war sie es nicht, sie legte aber den Grundstein für das, was einen Bond-Film ausmachen sollte: Bösewichte, Autos, Bond-Girls, exotische Drehorte, kesse Sprüche. Die Sprüche waren anfangs gar nicht vorgesehen, das ergab sich erst während des Filmens und Young fand Gefallen daran.

Connery sollte mit dem Film der Durchbruch gelingen und er wurde unsterblich. Für viele Kinogänger ist Connery der beste Bond, den es je gegeben hat. — Man muss aus heutiger Sicht leider sagen, dass vor allem die frühen Bond-Streifen ziemlich sexistisch waren. "Damals" war das alles in Ordnung.

Es fällt auf, dass der Film "noch nicht ganz da" ist. Der Vorspann weiß nicht, was er sein will. Er fängt an mit einem wilden Spiel aus farbigen Kreisen, dann gibt es einen Bruch und es tanzen farbige Silhouetten über die Leinwand. Das war der erste "Hä?"-Moment. Dann ist Bond anfangs auch nicht cool, sondern geht eher in die Richtung Arschloch. Er ist überheblich und nicht zugänglich. Erst im Laufe des Films weicht das Bild auf und wir bekommen den coolen Bond.

Andress wurde mit ihrem Auftritt in Dr. No zum Sexsymbol. Die Szene, in der sie aus dem Wasser kommt – unvergesslich.

In Dr. No bekommt Bond seine Walther PPK, die er gegen seine Beretta eintauschen muss. Überreicht wird sie nicht von Q, sondern noch von Major Boothroyd, der hier auch noch nicht von Desmond Llewelyn dargestellt wird, sondern von Peter Burton. Das musste sich erst noch alles ein wenig zurechtrücken.

Der Synchronisation ist es geschuldet, dass Dr. No für die G.O.F.T.E.R.(Geheimorganisation für Terror, Erpressung und Rache) arbeitet und nicht, wie im Original, für die Geheimorganisation S.P.E.C.T.R.E.. Was wiederum lustig ist, dass im zweiten Bond-Film, Liebesgrüße aus Moskau, auch nicht die S.P.E.C.T.R.E. auftaucht, sondern die Terror-Organisation "Phantom" heißt. Leute, bekommt Euren Scheiß endlich mal geregelt ...