Filmplakat Im Netz der Spinne

5,5/10

"Vicky, du weißt doch, sich selbst verzeihen ist genau das, was ein Mensch nicht kann." — Im Netz der Spinne, 2001

Im Netz der Spinne

Besprechung

Vor acht Monaten hat Alex Cross (Morgan Freeman), ein Experte für psychisch kranke Verbrecher, seine Partnerin verloren. Seit dem hat er sich zurückgezogen. Er wird wieder in das Leben eines Polizisten hineingezogen, als eines Tages die Tochter eines Senators entführt wird. Megan Rose (Mika Boorem) wurde aus ihrer Eliteschule von ihrem Lehrer Gary Soneji (Michael Wincott) entführt. Soneji lässt Cross einen Schuh der Kleinen zukommen.

Cross lernt bei dem Fall nicht nur den FBI-Agenten Ollie McArthur (Dylan Baker) kennen, der die Ermittlungen leitet. Der Psychologe lernt auch die Secret Service-Agentin Jezzie Flannigan (Monica Potter) kennen, unter deren Aufsicht Megan entführt wurde.

Soneji entpuppt sich als überaus gerissener Gegner, der im Grunde nur gefangen werden will. Er will in die Geschichtsbücher eingehen. Allerdings fällt Cross auf, dass der Senator dafür eine viel zu kleine Nummer ist. Soneji muss ein lohnenderes Ziel vor Augen haben.

Meinung von

Nach Denn zum küssen sie da, schlüpft Morgan Freeman erneut in die Rolle des Psychologen Alex Cross. Die Buchvorlage von James Patterson wurde dabei kaum berücksichtigt. Die Handlung spielt vor dem ersten Film. Freeman, der Ende der 1980er einem breiten Publikum bekannt und fortan gefühlt in jedem zweiten Film zu sehen war (u.a. Die Verurteilten, Sieben) spielt seine Rolle gewohnt routiniert und ohne Aufregung.

Sein Cross ist ein genialer Geist, der seine Gegner zu lesen weiß. So kann er auch schnell hinter die Fassade von Soneji sehen. Der Film ist ein mäßig spannender Krimi, der flott erzählt und ebenso schnell aufgeklärt wird. Dass es zum Ende hin doch noch einen doppelten Twist gibt, kann den Streifen noch etwas retten. Monica Potter war erst wenige Jahre zuvor an der Seite von Robin Williams in Patch Adams so richtig bekannt geworden. Später sollte sie in der TV-Serie Boston Legal glänzen.

Im Grunde kann man dem Film nichts vorwerfen. Er ist gute Unterhaltung von der Stange. Wir haben einen guten Bösewicht, der hoch intelligent ist und seine Spiele mit einem ebenbürtigen "Guten" spielt. Sein Ziel ist es unsterblich zu werden. Kein schlechter Grund. Wir sehen, dass er seine Geisel gut behandelt. Und das, wo die kleine Megan nicht einmal das eigentliche Ziel ist.