Filmplakat Conan, der Barbar

5,5/10

"Nur dem Schwert kannst du vertrauen." — Conan, der Barbar, 1982

Conan, der Barbar

Besprechung

Vor vielen tausend Jahren wird das Dorf des kleinen Conan (Jorge Sanz) von einer Horde wilder Krieger überfallen. Alle werden getötet, auch Conans Eltern. Nur eine Hand voll Kinder wird verschont und weiter in den Norden gebracht. Hier werden sie als Antriebskraft einer großen Mühle eingesetzt. Am Ende ist nur noch Conan (Arnold Schwarzenegger) übrig. Durch die jahrelange Arbeit bei Wind und Wetter wurde sein Körper gestählt. Er wird als junger Mann verkauft und muss fortan für seinen neuen Herren Gladiatorenkämpfe fechten. Er ist unbesiegbar. Sein Herr sorgt dafür, dass er im Lesen, in Philosophie und im Schwertkampf ausgebildet wird. Eines Tages lässt ihn sein Herr frei.

Conan ist von einer Sache beseelt: Rache an den Leuten zu nehmen, die seine Eltern getötet haben. Einen Anhaltspunkt bekommt er von einer Hexe (Cassandra Gava). Vor deren Haus findet er den Dieb und Bogenschützen Subotai (Gerry Lopez). Gemeinsam ziehen die beiden Männer los, um den Schlangenkult um Thulsa Doom (James Earl Jones) ausfindig zu machen. Die Angreifer von damals sollen diesem Kult angehören.

In einer großen Stadt finden Conan und Subotai einen Turm der Schlangenanhänger. Hier wollen sie Informationen finden. Doch zunächst treffen sie die Diebin Valeria (Sandahl Bergman). Die drei brechen in den Turm ein und stehlen Juwelen. Nach ihrer Flucht genießt das Trio die Früchte ihres Raubzuges, bis sie von den Soldaten König Osrics (Max von Sydow) festgenommen werden. Der bittet die Kämpfer darum, seine Tochter (Valérie Quennessen) aus den Klauen von Thulsa Doom zu befreien. — Nur Conan macht sich auf den Weg die Prinzessin zu retten.

Meinung von

Arnold Schwarzenegger? Den kannten damals nur seine Mutter und ein paar Bodybuilder. Zwar war der Österreicher bereits in einigen kleinen Produktionen zu sehen, Conan, der Barbar sollte dann für "Mr. Universe" den Durchbruch bedeuten. Hier konnte er seine Muskelpakete bestens zur Schau stellen.

Die Geschichte basiert auf der Figur Conan der Cimmerier von Robert E. Howard. Howard gilt als der prominenteste Vertreter des Genres Low Fantasy. Conan ist kein strahlender Held. Er ist ein Berg von mordenden Muskeln. Das kam in diesem Fall durch seine "Erziehung". Sein Volk glaubt an das Schwert und an den Gott Crom. Als er dann in jungen Jahren entführt wird, lernt er nur Schmerz und Arbeit kennen. Ich denke, das macht etwas mit der Psyche eines jungen Menschen ...

Conan redet nicht viel. Er lässt lieber sein Schwert sprechen. Das ist natürlich die ideale Rolle für einen Typen, der es in Hollywood zu etwas bringen möchte, aber einen unglaublich fetten, österreichischen Dialekt mitbringt. Den will man nicht unbedingt reden hören.

Howard hat eine ganze Welt rund um Conan geschaffen. Zwar meistens in Form von Kurzgeschichten in Pulp Magazinen, aber er hat sich echt Gedanken dazu gemacht. Conan ist ein Typ, der sein Schicksal selber in die Hand nimmt und keine Reichtümer benötigt. Für Conan ist die Freiheit das Wichtigste.

Das Drehbuch drehte Oliver Stone. Der siedelte die Geschichte in der Zukunft an, in einer post-apokalyptischen Welt. Regisseur John Milius (Der Wind und der Löwe) gefiel das nicht und schrieb den Großteil von Stones Drehbuch um. So landete Conan wieder in einer Zeit etwa 10.000 vor Christus, wo er auch in den Kurzgeschichten lebt. Milius schrieb unter anderem die Drehbücher für Dirty Harry, Jeremiah Johnson und Apocalypse Now - gute und erfolgreiche Geschichten konnte er also abliefern.

Der Film möchte manchmal philosophisch sein oder zumindest nicht ganz billig. Dann ist er wieder stumpfes Schwertergeklirre mit schlechten Dialogen. Dialoge sind an sich allerdings selten. So lebt der Film viel von der Optik. Stones Film wäre viel zu teuer geworden. Milius konnte mit seiner umgeschriebenen Geschichte mächtig Geld einsparen. Man drehte in Spanien, um noch mal Geld zu sparen.

Mich störte sehr, dass in dem Film Tiere schlecht behandelt wurden. Conan schlägt in einer Szene einem Kamel auf die Schnauze. Was zum Teufel?? Gefragt habe ich mich, was das für eine Mühle ist, an der Conan seine Jugendjahre verbringt? Irgendwo im Nirgendwo steht eine Mühle und der einzige Grund scheint zu sein, dass da ein Typ immer im Kreis läuft. Geht's noch blöder?

Der Film hat eh einige Schwächen. Als Conan den Dieb Subotai trifft, sagt er, er würde selten beten, da sein Gott Crom nicht zuhören würde. Als es dann zur großen Schlacht kommt, betet Conan doch zu Crom mit der Ansage, er würde nie zu Crom beten. Entscheide dich mal! Und wie kommt es, dass die Drei vor dem Schlangenturm plötzlich wissen, dass dort drin unermessliche Reichtümer und der größte Edelstein der Welt vorhanden sind? Als Conan sich die Kutte eines der Thulsa Doom-Anhänger schnappt, um so in den Tempel zu gelangen – wieso wird er sofort als Ungläubiger erkannt? Abschließend sei erwähnt, dass die Langhaarperücke von James Earl Jones schrecklich dämlich aussieht!