Filmplakat Mile 22

6,5/10

"Die Menschen sind nicht rational. Der Mensch ist selbstzerstörerisch." — Mile 22, 2018

Mile 22

Besprechung

James Silva (Mark Wahlberg) hat ein kleines, gut eingespieltes Team von Spezialagenten unter sich. Silva ist hoch intelligent, aber auch hyperaktiv. Er braust von Zeit zu Zeit ganz schön auf. Das geheime, taktische Kommando wird nach Indokarr in Südostasien gerufen. Es sind sechs Sets mit Caesium zu je elf Einheiten verschwunden. Damit können 66 schmutzige Bomben gebaut werden — oder sechs Großstädte unbewohnbar gemacht. Silvas Kollegin Alice Kerr (Lauren Cohan) hat einen Informanten in dem Land, den sie als verlässlich einstuft. Eine Operation, basierend auf den Informationen, scheint jedoch ein Schlag ins Wasser zu sein.

Die Zeit drängt. Da steht eben dieser Informant, der Polizist Li Noor (Iko Uwais) vor der amerikanischen Botschaft. Er wird reingeholt. Silva ist nicht erfreut und will, dass der Kerl endlich spricht. Li Noor ist bereit, den genauen Aufenthaltsort des radioaktiven Materials preiszugeben. Die Informationen sind auf einer sich selbst zerstörenden Festplatte. Li Noor gibt den Zugangscode nur heraus, wenn die Amis ihn außer Land schaffen. Die Festplatte fängt bereits an sich selbst zu löschen.

Silva und sein Team muss nun also Li Noor zu einem vor der Stadt liegenden Flugplatz bringen. Das sind 22 Meilen, einmal quer durch die Stadt. Die Operation wird aus der Ferne von Bishop (John Malkovich) und seinem Team aus Spanien heraus geleitet. Das ist leider keine einfache Fahrt durch die Stadt. Die Polizei von Indokarr will den Verräter Li Noor ausschalten.

Meinung von

Wie es scheint, ist Regisseur Peter Berg (Friday Night Lights) auf die Zusammenarbeit mit Mark Wahlberg fixiert. Die beiden haben bereits Lone Survivor, Deepwater Horizon und Boston zusammen gedreht. In ihrer zweiten Kooperation ist Mr. Wahlberg mal nicht der nette Kerl von nebenan. Sein Charakter ist diesmal etwas schwieriger. Er wirkt ständig angepisst und bereit seinem Gegenüber den Kopf abzureißen. Davon abgesehen schützt er seine Leute aber auch. Alice hat Probleme mit ihrem Ex, was ihre Konzentration beeinflusst. Einen Fehler von ihr nimmt Silva auf seine Kappe.

Der Film handelt von einer geheimen, knall-harten Spezialeinheit des CIA. Wer mag solche Filme nicht, in denen Länder ihre geheimen Killer haben? Mile 22 ist auf den ersten Blick recht einfach gestrickt. Das Team wird "in Action" vorgestellt. Dann vergehen Monate, bis wir zum eigentlichen Fall kommen. Radioaktives Material ist verschwunden und der leicht reizbare, aber geniale Silva wird immer gereizter. Die Zeit drängt, da möchte er schon mal irgendjemandem eine reinhauen. Das ist für Wahlberg wahrlich mal eine andere Rolle, die er ordentlich abliefert. Zum Oscar reicht es nicht, aber für nette Popcorn-Unterhaltung.

John Malkovich hat eine seiner kleinen Rolle inne. Wieso sie ihm so einen saublöden Bürstenhaarschnitt verpasst haben, entzieht sich meinem Verständnis. Es geht leider unter, dass Bishops Abteilung einen sehr wichtigen Teil der Operation ausmacht. Es sind nur die "Muskeln und Gewehre" im Fokus.

Iko Uwais kennen wir aus The Raid. Er ist für die körperbetonten Nahkämpfe auf engstem Raum da. Und damit man die Handlung in einem Indonesien-ähnlichem Land spielen lassen konnte. Vermute ich mal. Auf alle Fälle, um den asiatischen Markt, namentlich China, zu bedienen. Immerhin hat die Produktionsfirma Huayi Brothers aus China ihre Finger und das Geld im Spiel.

Der Film ist nette Unterhaltung mit einem Twist, den ich nicht vorhergesehen habe. Da war doch noch ein "Oha"-Moment. Allerdings ist er an den Kinokassen gefloppt. Was eigentlich schade ist, denn das Ende deutet klar eine Fortsetzung an. Ich denke einmal, die wird es nicht geben.