Filmplakat 28 Weeks Later

3/10

"Feuer einstellen. Die Ziele sind freigegeben. Schießen sie auf alles. Wir haben die Kontrolle verloren." — 28 Weeks Later, 2007

28 Weeks Later

Besprechung

Der Wut-Virus, der in London ausgebrochen ist, führte dazu, dass nach die Infizierten nach fünf Wochen alle verhungert waren. In der elften Woche kam eine US-geführte NATO-Einheit und hat aufgeräumt. Die 18. Woche markierte dann den Punkt, da Großbritannien als infektionsfrei deklariert wurde. Nun werden wieder Menschen in London angesiedelt. Zunächst nur in den Docklands, dem „District One“, einem Abschnitt, der streng bewacht wird. Auf allen Dächern stehen Scharfschützen, so auch Doyle (Jeremy Renner), der sich fragt, was er in diesem langweiligen Teil der Welt zu tun hat.

Unter den Neuankömmlingen befinden sich auch die Geschwister Tammy (Imogen Poots) und ihr jüngerer Brüder Andy (Mackintosh Muggleton). Die beiden waren zum Zeitpunkt des Ausbruchs im Ausland. Ihr Vater Don (Robert Carlyle) nimmt sie in Empfang. Don musste mitansehen, wie seine Frau Alice (Catherine McCormack) von den Wut-Zombies attackiert wurde. Er ließ sie in dem Glauben zurück, dass sie gestorben sei.

Tammy und Andy stehlen sich eines Tages davon, um in ihr altes Haus zurückzugehen. Die Geschwister wollen Andenken an ihre Mutter suchen. Dabei finden sie – ihre Mutter. Sie wurde gebissen, das Virus schlummert aber in ihr. Zurück in London erkennt die medizinische Leiterin Scarlet (Rose Byrne), das Potenzial von Alice. Die Frau könnte die Heilung für den Virus in sich tragen.

Es ist aber keine gute Idee, eine Trägerin des Virus in London zu beherbergen …

Meinung von

Danny Boyles 28 Days Later ... spielte mit der Angst vor eine Virusinfektion, die sich rasend schnell ausbreiten kann und der Low-Budget-Film spielte auch mit der Tatsache, dass überall um uns herum Wut vorherrscht. Er stellte die Frage, wie die Menschheit überleben kann. Ich fand den Film ja eher mau. 28 Weeks Later ist aber noch eine Schippe schlechter.

Der Film wurde natürlich gemacht, weil ein Vorgänger Erfolg hatte. Also sprangen die Amis auf den Zug auf, die nicht nur Geld für den Film gaben, sondern auch klassisch als Retter auftraten. Obendrauf schmissen sie noch Stars wie Rose Byrne, Jeremy Renner oder Iris Elba rauf (Ja, Elba ist britisch. Weiß ich. Aber ein großer Name.) Wobei Renner noch eine kleine Nummer war (Tödliches Kommando sollte nicht folgen) und Byrne musste ebenfalls noch etwas warten (mindestens bis Insidious, aber sonst bis X-Men: Erste Entscheidung), bis sie bekannt war. Aber immerhin: Hollywood war dabei.

Wer nicht mehr dabei war, das war Danny Boyle. Der hielt sich als Executive Producer im Hintergrund. Dafür durfte der Spanier Juan Carlos Fresnadillo im Regie-Stuhl Platz nehmen. Der schrieb auch mit am Drehbuch. Was irgendwie nicht so gut ausging. Sorry, dass ich das sagen muss. Aber 28 Weeks Later ist schlecht geschrieben. Beim Sehen musste ich sehr oft Oh, nö – das haben sie jetzt nicht wirklich gemacht? Das ist billig! gedacht.

Das fängt damit an, dass Alice einen fremden Jungen retten will, dadurch von Don getrennt wird und der seine eigene Haut retten will. Wäre Alice mit Don mitgelaufen, wäre alles gut gewesen. So konnte sie sich den Virus einfangen. Nächster, wirklich blöder Schritt: die Kinder können sich aus dem streng belagerten London davonstehlen. Hätten sie nicht gedurft. Wie gut, dass Doyle das sieht und seinen Hubschrauber-Kumpel Flynn (Harold Perrineau) benachrichtigt. Aber anstatt, dass da alle Alarmglocken losgehen und die Kinder zwei Straßen weiter dingfest gemacht werden, können die in alle Ruhe – laut brüllend – durch die Straßen laufen, ein Moped klauen und in ihr altes Haus fahren. Fail! Die hätten ratz-fatz gefasst werden müssen. Aber so konnten sie die infizierte Mutter finden.

Die wird in den Hochsicherheitstrakt gebracht, wo sie kurz untersucht und dann gefesselt auf einem Bett liegen gelassen wird. Keine Wachen. Siiiiicher. So konnte Don dann zu ihr gelangen und sich anstecken. Was zum Teufel!? Ja, er ist "Hausmeister" und eine tolle "Ich darf überall hin"-Zugangskarte, aber doch nicht in den Sicherheitstrakt der Militärbasis!! Und noch einmal: Warum steht da keine Wache?

Don, nun "auf Wut", überlebt im Folgenden den Feuerteppich der Amis, als diese "Code Red" ausrufen und London mit Bomben übersähen. Klar, Don überlebt. Dann werden chemische Waffen eingesetzt, um die letzten Zombies zu töten, was Don natürlich auch überlebt. Hmhm. Und nachdem er alles überlebt hat, findet er selbstredend seine Kinder. Siiiicher. Alter, das ist alles so schlecht geschrieben. Das ist schon nicht mehr feierlich. Die abschließende Szene in Paris war dann auch nur noch billig, billig, billig.

Überhaupt stellte ich mir die Frage: Wer ist so verrückt, in so ein verseuchtes Stück Land zurückzukehren?

28 Weeks later ist so schlecht und langweilig, dass ich mich dabei ertappt habe, wie ich zwischendurch mehrfach aufs Mobiltelefon geschaut habe und irgendwas im Internet macht habe. Der Film landet bei mir auf dem "kann weg"-Haufen.