Besprechung
Nachdem seine Reifen allesamt geplatzt sind, muss ein schweigsamer Mann (Nicolas Cage) die Reparaturschäden abarbeiten. Der Mechaniker Jed Love (Chris Warner) stellt dem Mann Tex Macadoo (Ric Reitz) vor. Tex ist der stolze Besitzer von Willy’s Wonderland, einem Spaßland für Kinder. Gegründet im Jahre 1984 hat der Laden jedoch schon bessere Zeiten erlebt. Ein juristischer Streit, so Tex, hat den Laden stillgelegt. Schade. Der Fremde soll Willy’s Wonderland über Nacht putzen. Dann sind seine Schulden beglichen.
Der Fremde macht sich ans Werk. Was er nicht ahnt: Tex hat ihn eingesperrt. Während der Mann, der immer pünktlich seine Pausen macht und dabei einen Energydrink trinkt, so vor sich hinputzt, muss er bemerken, dass sich die animatronischen Figuren des Kinderparadieses bewegen. Zuerst greift Ozzie der Strauß an. Nach einem kurzen Kampf, bei dem Ozzie den Kürzeren zieht, schrubbt der schweigsame Mann weiter die Hallen.
Gleichzeitig versucht Liv (Emily Tosta), die Ziehtochter von Sheriff Lund (Beth Grant), den Fremden zu retten. Im Schlepptau hat sie fünf Freunde, die anfangs nicht einen Fuß in dieses unheimliche Gebäude setzen wollen, dann aber doch Liv folgen. Willy und seine Bande haben somit mehr Opfer auf dem Tablett serviert bekommen.
Meinung von Nils
Willy's Wonderland galt als hoch gehandelte Geschichte. Nicolas Cage produzierte den Streifen unter der Regie von Kevin Lewis und spielt auch die Hauptrolle. Wenn man mich fragt, muss ich sagen, dass Cage bekanntlich a.) viele Filme dreht und b.) von denen die Hälfte (oder mehr) Müll ist. Ein Beispiel für "Da hat er gut gespielt und der Film ist toll" ist Pig. Willy's Wonderland fällt in die andere Kategorie.
Cage redet kein einziges Wort. Er macht seinen Job (den Laden putzen) und bringt die Killer-Figuren eine nach der anderen um. Kein Ton kommt über seine Lippen. Keine Reaktion ist zu erahnen. Cage ist auch nur ein Roboter, so kommt es an.
Der Film soll als Persiflage auf die Computerspiele-Reihe Five Nights at Freddy's (nicht der Film) angelegt sein. Da ich das Spiel nicht kenne, weiß ich nicht, wie viele Persiflage das wirklich ist. Ich kann jedoch sagen, dass Willy's Wonderland Mist ist. Er ist nicht witzig, die Figuren nicht gruselig — höchstens gruselig schlecht.
Wenn der Fremde die Figuren — in denen sich die Geister von Serienmördern befinden — einfach durch physische Gewalt ausschalten kann, frage ich mich, warum die Bewohner von Hayesville nicht selbst schon längst so gehandelt haben?
Sheriff Lund erklärt, dass die Bewohner des kleinen Städtchens sich damit abgefunden haben, dass in den animatronischen Figuren blutrünstige Mörder stecken. Sie sind mit Willy und seiner Bande einen Pakt eingegangen. Die Bewohner liefern regelmäßig Opfer zum Abschlachten, dafür bleiben die Bewohner verschont. Noch einmal: Einfach die Figuren zerstören, von mir aus mit einer Schrotflinte, hätte den Job auch erledigt. Wieso muss da erst ein harter Typ aus dem Nirgendwo kommen, um aufzuräumen?
Geschichte und Schauspiel sind schlecht. Außerdem scheint Regisseur Lewis den berüchtigten Lense Flare-Effekt von J.J. Abrams abgeguckt zu haben. Was bei Star Trek schon nervig war, macht Willy's Wonderland nicht besser.