Filmplakat Verdammt in alle Ewigkeit

8/10

"Wenn jemand sagt, er wäre einsam, lügt er nie." — Verdammt in alle Ewigkeit, 1953

Verdammt in alle Ewigkeit

Besprechung

Es ist das Jahr 1941, als sich der Soldat Robert Prewitt (Montgomery Clift) nach Hawaii versetzen lässt. Das hat so einfach geklappt, weil Captain Holmes (Philip Ober) etwas nachgeholfen hat. Der will Prewitt bei sich in der Kompanie haben. Holmes braucht einen guten Boxer in seinem Team. Doch Prewitt boxt nicht mehr, nachdem er im Training einen Mann so getroffen hat, dass dieser erblindete. Von Schuldgefühlen geplagt, hat sich Prewitt geschworen, nie wieder zu boxen. Holmes und seine boxenden Soldaten machen Prewitt fortan das Leben zur Hölle.

Einziger Freund auf dem Stützpunkt ist Angelo Maggio (Frank Sinatra). Der stellt Prewitt auch der Bardame Lorene (Donna Reed) vor, in die sich Prewitt verliebt. Erst später soll sich herausstellen, dass außerdem Sergeant Milton Warden (Burt Lancaster) eine Art Freund ist. Warden gilt als harter Knochen, doch er erkennt einen guten Charakter und so fängt er an, eine Art Bewunderung für den einfachen, seinen Prinzipien treu bleibenden Soldaten zu empfinden.

Waren empfindet noch mehr für Karen Holmes (Deborah Kerr), die Frau seines Captains. Karen ist nymphomanisch – bis sie Waren begegnet. Er gibt ihr die Liebe, die sie all die Jahre an der Seite von Holmes gesucht hat. Doch die Liebe zwischen ihr und Warden ist verboten und muss geheim bleiben.

Meinung von

Verdammt in alle Ewigkeit stammt aus der Feder von James Jones. Regisseur Fred Zinnemann nahm sich des Romans an und setzte ihn Oscar-preisgekrönt um. Wir haben zwei Hauptfiguren: Prewitt und Warden. Prewitt ist der junge Rebell, der sich im Spannungsfeld zwischen Armee und Freiheit befindet. Da seine Eltern früh ums Leben kamen, hat ihm die Armee Halt gegeben. Er ist mit Leib und Seele Soldat. Er lässt sich aber nicht zur Marionette machen. Prewittr hat seine eigenen Ansichten und für die steht er voll ein. Holmes macht ihm das Leben in der Kaserne zur Hölle. Er wird getreten, geschunden und bekommt eine Strafarbeit nach der anderen aufgebrummt – nur weil er sich weigert zu boxen. Diese Prinzipientreue ist es, die Warden fasziniert und ihn später sagen lässt, er habe noch nie einen Soldaten gesehen, der voll bei der Sache war, ein Soldat zu sein. Manche Befehle muss man einfach nicht ausführen. Nur so kann man weiterhin ein Mensch bleiben.

Warden hat sein eigenen Kreuz zu tragen. Während sich sein Chef, Captain Holmes, in der Stadt mit Frauen amüsiert, schmeißt er den Laden. Der Sergeant hält gerne die Leine, aber führt nur aus dem Hintergrund. Das ist ihm so lieber. Auf diese Art braucht er keine Verantwortung zu übernehmen. Das ist dann auch der Grund für spätere Spannungen zwischen ihm und Karen. Er könnte sie "befreien", wenn er eine Beförderung erführe, doch Warden hat – trotz der Liebe zu Karen – Angst davor, aus dem Schatten zu treten.

Zinnemann wollte Montgomery Clift in der Hauptrolle des boxenden Soldaten haben, obwohl es Einwände dagegen gab. Clift hatte seinen Durchbruch mit Red River, wo er ebenfalls einen aufständischen, jungen Mann spielte, der sich in dem Fall gegen seinen Ziehvater und dessen Grausamkeit stemmte. In Verdammt in alle Ewigkeit bleibt Clifts Charakter ähnlich standhaft. Deborah Kerr wurde ebenfalls entgegen der Wünsche des Studios eingestellt. Frank Sinatra hingegen hat um die Rolle gekämpft und nahm ein niedriges Gehalt hin. Seine Karriere war zu dem Zeitpunkt im Keller. Seine Darstellung des fröhlichen Maggio brachte ihm im Endeffekt einen Oscar als bester Nebendarsteller ein. Seine Geschichte ist die, dass er sich ebenfalls nicht brechen ließ. Sein Schicksal lag in den Händen des Militärgefängnis-Aufsehers Sergeant Judson (Ernest Borgnine). Obwohl von Judson geschunden, ließ sich Maggio nichts anmerken und ließ sich auch nicht brechen.

Verdammt in alle Ewigkeit ist nicht nur ein Film über Liebe (mit einer der berühmtesten Liebesszenen der Filmgeschichte mit Lancaster und Kerr am Strand), sondern auch eine Geschichte über ein System, dass nur Gehorsam duldet. Eine eigene Meinung ist in der Armee nicht erwünscht und wird brutal niedergerungen. Prewitt steht für seine Meinung ein und muss am Ende dafür büßen. Verdammt in alle Ewigkeit ist keine leichte Romanze sondern ein Drama, das nicht gut endet. Das macht den Stoff jedoch so groß.

Der Film erhielt 13 Oscar-Nominierungen und konnte acht davon einfahren – u.a. "Bester Film", "Bester Nebendarsteller", "Beste Nebendarstellerin" (Donna Reed), "Bester Schnitt", "Bester Regisseur".