Besprechung
Max (Pete Davidson) ist einer, der immer Ärger macht. Nach seiner letzten Aktion, droht er im Knast zu verschwinden. Sein Ziehvater Couper (Victor Williams) kann ein paar Fäden ziehen und so kommt Max mit vier Monaten Sozialarbeit davon. Die soll er in dem Seniorenheim „Green Meadows“, irgendwo am Popo der Welt verbringen. Max wird für vier Monate den Hausmeister machen und alles sauber halten.
Die Einweisung ist denkbar knapp. Die Pfleger Les (Adam Cantor) und Juno (Mugga) sagen eigentlich nur: Halte alles sauber, spiel nach den Regeln und gehe nicht in den vierten Stock. Die Bewohner des obersten Stockwerks haben „besondere Bedürfnisse“.
Der erste Tag geht für Max voll in die Hose. Dafür wird er am folgenden Tag recht herzlich von den Alten aufgenommen. Lou (John Glover) bringt den Senioren etwas Schauspiel bei, Ethan (Ethan Phillips) und die nur französisch sprechende Ellie (Nathalie Schmidt) sind ein Liebespaar. Norma (Mary Beth Peil) ist für Max am zugänglichsten. Es scheint, die beiden sind auf einer Wellenlänge und freunden sich an. So schlimm werden die vier Monate schon nicht sein — wenn Max nur nicht ständig diese fiesen Alpträume hätte und das Geschrei aus dem vierten Stock nicht wäre …
Meinung von Nils
Ich glaube, ich sage das jedes Jahr, aber es muss auf so einem Festival, wie dem Fantasy Filmfest auch schlechte Beiträge geben. Natürlich suche ich mir zielsicher so einen Streifen heraus. The Home ist ein Kandidat für "Oh, mein Gott, war der schlecht". Dabei stammt der Streifen aus der Feder und ist unter der Regie von The Purge-Erfinder James DeMonaco entstanden. The Purge hatte vier Folgestreifen zu verbuchen. The Home wird das ganz, ganz sicher nicht schaffen.
Der Film fängt langsam an. Okay, das muss nichts Schlimmes sein. Er kommt jedoch nie so richtig in Fahrt. Der ehemalige SNL-Star Pete Davidson, der auch Executive Producer bei dem Film war, wirkt wie immer angeschlagen, kränklich, vollkommen verkifft. Das macht sich gut, wenn man jemanden spielen soll, der keinen Schlaf findet, sein Max schaut aber von Anfang an so aus.
Die Geschichte ist zäh, findet im dritten Akt eine rasche, sehr dünne Erklärung und endet schließlich in einem Blutbad. Das war dann auch schon der einzige Höhepunkt. So traurig das klingt. Als DeMonaco die Katze aus dem Sack lässt und uns Zuschauer mit den Hintergründen konfrontiert, habe ich noch nie so viel Gestöhne, Geächze und leises Fluchen im Savoy gehört, wie an diesem Tag. Der Film lief früh am Tag, ich behaupte, das sind die echten Hardcore-Kinogänger, die sich da eingefunden haben. Und die zu solchen Emotionen zu bewegen, das will was heißen. In diesem Fall hieß es: Was war das doch für ein schlechter Film. Ich meine, im Savoy sind die Kinogänger in der Regel ruhig.
Pete Davidson hätte sein Geld besser anlegen sollen, als in diesen Streifen. Aber wer weiß? Vielleicht hat er gar nicht so viel Geld in den Film gesteckt. Auf weiten Strecken kommt der nämlich wie ein billiger B-Movie daher.
Es gibt B-Movies, die so schlecht sind, dass sie schon wieder gut werden. The Home schafft das nicht. Er bleibt einfach bei B-Movie stehen. Dabei ist die Grundaussage von Lou, gar nicht so dumm. Ich spoilere jetzt mal, aber Ihr werdet Euch hoffentlich den Film eh nicht anschauen. Lou meint recht früh im Film, die Alten sterben nicht an Krankheiten, sondern an Langeweile. Das wird dann am Ende aufgerollt und erklärt. Reicht aber nicht.