Filmplakat The Avengers 2: Age of Ultron

5,5/10

"Er kann sich schneller als ein katholisches Karnickel vermehren." — The Avengers 2: Age of Ultron, 2015

The Avengers 2: Age of Ultron

Besprechung

Die Avengers sind auf der Suche nach dem Stab des Loki. Dabei stoßen sie in Sokovia auf ein Versteck von Hydra unter der Leitung von Strucker (Thomas Kretschmann). Der hat mit Alientechnologie herumgespielt und auch die beiden Zwillinge Pietro (Aaron Taylor-Johnson) und Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen) zu würdigen Gegnern der Avengers gemacht.

Zurück im Avengers-Tower untersuchen Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Bruce Banner (Mark Buffalo) den Stab. Tony entdeckt eine Art Intelligenz in dem Stab und will mit Hilfe dieser Ultron ins Leben rufen, ein Weltfriedensprogramm. Doch das Ultron-Programm macht sich selbstständig, schafft sich einen metallischen Körper und mit Hilfe der Zwillinge will Ultron die Avengers auslöschen.

Ultron belässt es jedoch nicht beim bloßen Versuch die Avengers auszulöschen oder dabei seinen Metallkörper zu behalten. Er will sein dunkles Bewusstsein in einen selbstheilenden, künstlichen Körper transferieren.

Meinung von

Boah, hat das lange gedauert, bis ich Avengers: Age of Ultron habe sehen können. Der Film lief nur in 3D, also gab es ihn nicht im Kino. Und die Blu-ray war lange sehr teuer. Und hat sich das Warten gelohnt? Nicht wirklich.

Ich schätze Regisseur Joss Whedon sehr, sein Vorgänger The Avengers war super. Mit dieser Fortsetzung hat er dann leider den typischen Zweiter-Teil-Fehler gemacht: Mehr, mehr, mehr. Sowohl auf der Seite der Helden, als auch auf der Seite des Bösen. Ultron ist dank des Internets überall und schwer zu besiegen. Jederzeit kann er sich einen neuen "Körper" schaffen, hat hunderte von Helferdronen.

Bestand das Team der Avengers im ersten Teil noch aus Iron Man, Captain America (Chris Evans), Black Widow (Scarlett Johansson), Thor (Chris Hemsworth), Hawkeye (Jeremy Renner) und dem Hulk, wird nun noch das Zwillingspaar mit ins Rennen geschickt. Oben drauf kommen zudem – im erweiterten Sinn – Nick Fury (Samuel L. Jackson), Agent Maria Hill (Cobie Smulders) und später auch noch Vision (Paul Bettany). Anstatt sechs Helden, auf die man sich konzentrieren muss, haben wir plötzlich elf. Da bleibt wenig Zeit, die Charaktere zu entwickeln. Whedon behilft sich, indem er die Helden durch Scarlet Witch/Wanda Maximoff in Traumwelten versetzen lässt. Hier wird – künstlich und im Hauruck-Verfahren – etwas über die Hintergrundgeschichten verraten. Es fühlt sich aber nicht richtig an. Lediglich bei der am wenigsten prominenten, am wenigsten interessanten Figur, Hawkeye, wird der "Hintergrund-Check" vernünftig gemacht. Wir lernen, dass er eine Familie hat, zu der er nach jedem "Retten der Welt" zurückkehren kann. Das hat sonst niemand der Helden. Dadurch wird Hawkeye menschlich und der Zuschauer kann eine Beziehung zu dieser Figur aufbauen - was zehn andere vermissen lassen (Okay, wir wissen schon etwas mehr über Iron Man, Captain America und Thor durch deren Solo-Filme...)

Whedon ist mit seinen Darstellen rund um die Welt gereist und das wird als "Größe" im Sinne von episch angesehen. Es entkoppelt jedoch die Helden. In The Avengers war New York der Dreh- und Angelpunkt, was dem Film ein Zentrum gab, das in Age of Ultron fehlt.

Die Schlussszene offenbart dann im letzten Moment, dass Age of Ultron ein Übergangsfilm ist. Das mag Nicht-Comicleser überrascht haben, aber solche Superhelden-Teams sind in ihren Heft-Daseinsformen auch oft einem Wechsel unterzogen. Hier hat Marvel jedoch einen großen Plan im Auge...

Vielleicht wird Age of Ultron beim zweiten Mal Anschauen besser. Beim ersten Mal war er jedenfalls nicht so prickelnd.