Filmplakat Stirb Langsam 2

7/10

"Die selbe Scheiße passiert dem selben Mann zum zweiten Mal." — Stirb Langsam 2, 1990

Stirb Langsam 2

Besprechung

Ein Jahr nach dem Vorfall im Nakatomi-Gebäude ist Cop John McClane (Bruce Willis) mit seiner Frau Holly (Bonnie Bedalia) wieder versöhnt und ein ruhiges Weihnachtsfest mit den Kindern liegt bei den Schwiegereltern an. John will Holly am Washingtoner Flughafen abholen, doch ihre Maschine hat Verspätung — als John zwei seltsame Gestalten auffallen, die Waffen am Airport tragen. Er verfolgt die Männer in die Gepäckaufbewahrung, wo es zu einem Kampf mit einem Toten kommt.

Davon ist der Chef der Flughafen-Polizei, Captain Carmine Lorenzo (Dennis Franz), gar nicht begeistert, dass ein auswärtiger Bulle in seinem Revier den Cowboy spielt und wild um sich schießt. Während Lorenzo das als einen Fall von Kofferdiebstahl abtun will, hakt John nach. Der Mann, den er erschossen hat, ist angeblich schon seit zwei Jahren tot und Teil einer militärischen Sondereinheit. Seine inneren Alarmglocken gehen an. Da ist was im Busch.

Und wie sollte der New Yorker Cop Recht behalten. Unter der Regie von Colonel Stuart (William Sadler) hat eine Gruppe Terroristen nahe dem Flughafen Stellung bezogen und kapern nun den gesamten Funkverkehr des Airports. Der politische Gefangene General Ramon Esperanza (Franco Nero) ist im Anflug auf den Flughafen, um den amerikanischen Behörden übergeben zu werden, doch Colonel Stuart verlangt die Freigabe des Generals, sonst lässt er die Flugzeuge, die sich im Anflug auf den Washingtoner Flughafen befinden, abstürzen. Schlimmes Wetter mit Sichtverhältnissen bei Null erschweren die Situation, die John im Alleingang zu meistern versucht.

Meinung von

In einem zweiten Teil muss ja immer alles größer sein. Nun ist es also nicht mehr ein Hochhausgebäude, sondern gleich ein ganzer Flughafen. Der ist allerdings nicht abgesperrt, es kommen immer noch Leute raus — nur reingeflogen kommt niemand. Die Tanks der Flieger werden mit jeder Minute trockener und trockener. Das kann nur böse enden.

Bösewicht Stuart — der Held muss sich immer am Bösewicht messen lassen — ist fies, skrupellos, aber auch so kalt, dass man so rein gar nichts für den empfindet. Dadurch hat Jon McClane einen fahlen, gesichtslosen Gegenspieler. Was schade ist.

Was an Stirb langsam 2 sehr stört: Diesmal sollte John eigentlich nicht alleine sein. Es ist ein gesamter Flughafen mit Personal vorhanden, das ihm eigentlich helfend unter die Arme greifen müsste. Im ersten Teil von Stirb langsam war John auf sich alleine gestellt, das müsste er hier nicht sein. Leider hat Regisseur Renny Harlin die Figur des Flughafenpolizisten Lorenzo sehr billig gestaltet. Er ist aufbrausend und theatralisch schlecht sauer wegen "Revierstreitigkeiten". Anstatt "Oh scheiße, der Cop aus N.Y. hat Recht" zu sagen, schimpft und meckert er in einer Tour und hört nicht auf McClane. Das nervt extrem. Das hat nicht mal etwas Charmantes an sich.

Es gibt durchaus spannende Momente. Wir wollen dumme Sprüche von Uns-Brutze — die bekommen wir. Action gibt es auch in rauen Mengen. Ich glaube, Stirb langsam 2 war seinerzeit der Film mit dem höchsten Body Count. Was aber auch u.a. dadurch kommt, das Bösewicht Stuart mal eben eine voll besetzte Maschine in den Boden rammt. Das sind mit einem Schlag — Was? — über 200 Tote?

Wer Stirb langsam mochte, wird mit der Fortsetzung auch gut unterhalten, wenn auch nicht ganz so gut wie mit dem Original. Immerhin gibt es am Ende noch einen netten Twist, wenn die Guten sich als gar nicht so gut entpuppen. Für Bruce-Fans ein Muss auf der Abhakliste.

Was Stirb langsam 2 noch einmal aufgreift, diesmal aber deutlicher, ist die Geschichte mit dem sensations- und karrieregeilen Reporter Thornburg (William Atherton). Er geht mal wieder über Leichen und berichtet aus einem in Schwierigkeiten steckenden Flugzeug eben darüber. Was natürlich zu Panik am Flughafen, aber auch im Flugzeug führt. Das zeigt nur einmal wieder, dass nicht alles den Weg in die Medien finden muss. Es kommt auf die Situation an und die war hier auf rot, oder "nicht zeigen".