Filmplakat Road House

7,5/10

"Niemand gewinnt einen Kampf." — Road House, 1989

Road House

Besprechung

Dalton (Patrick Swayze) gilt als einer der besten Rausschmeißer den es gibt. Eines Tages steht Tilghman (Kevin Tighe) bei ihm vor der Tür und bietet ihm ein monströses Gehalt an, um seinen Schuppen auf Vordermann zu bringen. Dalton ist sofort dabei. Als er in der Kleinstadt Jesper ankommt und das erste Mal seinen Fuß in den völlig heruntergekommenen Tanzladen „Double Douce“ setzt, bleibt Dalton völlig cool. Das Double Douce ist echt ein mieser Schuppen. Schlägereien sind ganz normal, es wird gedealt, Unzucht getrieben, das Personal steckt sich Geld ein, die Band muss in einem Käfig spielen, sonst würden sie ständig Flaschen an die Köpfe bekommen.

Das kratzt Dalton alles nicht. Er hat einen Job zu erfüllen. Den kann er sehr gut. Dalton macht Klarschiff im Double Douce. Er schmeißt einige Angestellte raus und zeigt den Türstehern, wie sie mit unliebsamen Gästen umzugehen haben. Damit macht der Fremde sich bei den Einheimischen nicht nur Freunde.

Barmann Pat (John Doe), der gerne in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, musste auch gehen. Pats Onkel ist Brad Wesley (Ben Gazzara). Der hat Jesper fest in seinem Griff. So fest, dass er die Zulieferung von Alkohol ins Double Douce unterbricht. Wesley hat sein Geld unter anderem damit gemacht, dass er von den Bürgern von Jesper Schutzgeld erpresst. Spurt jemand nicht, hat Wesley seine Schergen, die vor nichts Halt machen. Der gefährlichste Handlanger ist dabei Jimmy (Marshall Teague), der nichts lieber machen würde, als sich mit Dalton zu messen.

Meinung von

Die Geschichte von Road House ist nicht neu. Es gab davor schon viele Western, die ein ähnliches Motiv hatten. Eine kleine Stadt wird von einem Mann terrorisiert und erpresst. Niemand wagt es, sich gegen diesen Tyrannen aufzulehnen. Dann kommt ein schweigsamer, interessanter Außenseiter in die Stadt und wehrt sich. Der Böse hat natürlich eine kleine Armee hinter sich und geht äußerst brutal vor, um seine Interessen zu vertreten. Der Gute wird beinahe geschlagen und geht doch als Gewinner aus der Sache hervor. Ende der Geschichte. (Eine humoristische Abwandlung des Szenarios haben wir zum Beispiel mit Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe vorliegen. – Zack, wieder ein Link aus SEO-Gründen untergebracht.)

Das ist also auch die Handlung von Road House. Patrick Swayze, der sich zwei Jahre zuvor mit Dirty Dancing unsterblich gemacht hat, spielt den Helden, der nach außen extrem hart wirkt, im Inneren jedoch ein weiches Herz hat. Er kann kämpfen wie kaum ein Anderer und Dalton bezeichnet "immer zu gewinnen" als seine größte Stärke. Er geht jedoch auf die Nöte der Städter ein. Solche Typen wie Wesley und Jimmy hat er in anderen Städten schon ohne Ende erlebt. Dalton bleibt immer cool und beherrscht. Das liegt zum einen daran, weil er früher Philosophie studiert hat und Thai-Chi als Ausgleichssport treibt. Das liegt aber auch an seiner Vergangenheit.

Dalton ist ruhelos. Er streift immerzu durchs Land. Hat er einen Laden aufgeräumt, zieht er weiter. Das ist für ihn auch selbst auferlegte Bestrafung. Später lernen wir, wenn sein Lehrer und Kumpel Wade Garrett (Sam Elliott) auftaucht, dass sich Dalton für einen Vorfall aus seiner Vergangenheit selbst geißelt. Was Andere als Gerücht zu erzählen wissen, dass Dalton einen Mann umgebracht hat, ist wahr. In Notwehr hat er den Mann einer großen Liebe von sich umgebracht. Wir sehen, dass er seinen Todesgriff immer noch drauf hat, wenn er Jimmy die Kehle rausreißt. Ja, richtig gelesen. Das war ein großes WOW, als ich den Film sah.

Übrigens fiel in dieser Kampfszene auch auf, dass Swayze eine Tanzausbildung genossen hatte. Swayze spielt cool, berechnend, immer irgendwie auf der Flucht. Neben der "Ich befreie eine Stadt von einem Despoten"-Handlung gibt es noch ein kleine Liebesgeschichte. Dalton kommt der Ärztin Doc Clay (Kelly Lynch) näher.

Road House wird nicht als der größte Film gehandelt. Wer die TV-Serie Family Guy kennt, wird aber wenigstens mit ihm in Kontakt gebracht. Peter Griffin liebt diesen Film und sein Road House! kommt ihm oft über die gezeichneten Lippen. Bekannt ist der Streifen für den Roundhouse Kick von Dalton.

Die Geschichte ist altbekannt und einfach. Ich mag das durchaus. Ja, Road House ist irgendwie billig und unlogisch. Aber wenn man sich mal einfach gut unterhalten möchte, ist der Film nicht die schlechteste Wahl. Ich fühlte mich irgendwie "wohl" und Dalton ist auf alle Fälle saucool.