Besprechung
Auch an der Stadt Calendar in Colorado ging der Goldrausch nicht vorbei. Die Stadt wuchs rasant und scheint ein einziges Chaos zu sein. Eines Tages kommt Jason McCullough (James Garner) in die Stadt. Eigentlich will er ja nach Australien, aber er hat von dem Gold gehört, also macht er einen Zwischenstopp. Dummerweise ist das Städtchen so teuer geworden, dass man sich das kaum noch leisten kann. Also sucht sich McCullough einen Job. Er wird der neue Sheriff von Calendar. Bürgermeister Olly Perkins (Harry Morgan) und der Rest des Stadtrats, Henry Jackson (Henry Jones) und Fred Johnson (Walter Burke) sind begeistert. In dieser Stadt halten sich die Sheriffs nicht sehr lange.
Als erste Tat lässt McCullough Joe Danby (Bruce Dern) festnehmen. Der neue Sheriff hat am Vormittag mitbekommen, wie Joe einen Mann im Saloon erschossen hat. Als Hilfe sucht sich McCullough den ehemaligen Stalljungen Jake (Jack Elam). Die Inhaftierung ist eine ungewöhnliche. Das Gefängnis, so schön und neu es auch ist, hat keine Gitter. Der Sheriff weiß sich zu helfen.
Joes Vater (Walter Brennan) kommt mit seinen anderen beiden Söhnen in die Stadt, um Joe zu befreien. McCollough hat aber auch für Pa Danby eine Lösung. Anscheinend gibt es nichts, was der Sheriff nicht wuppen kann. Lediglich Prudy Perkins (Joan Hackett), die Tochter des Bürgermeisters, bleibt McCullouh ein Rätsel. Die junge Dame gerät von einer seltsamen Situation in die nächste.
Meinung von Nils
Ich glaube Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe ist der Lieblingsfilm meines Vaters. Vermutlich hat er den schon 1.000-mal gesehen. Ich muss ihn dann wohl halb so oft geschaut haben. Und das ist nicht schlimm. Der Streifen ist echt sehr lustig und auch wenn er aus dem Jahre 1969 stammt, wirkt er heute immer noch.
James Garner hat einige Erfahrungen mit Western, bzw. Western-TV-Serien gehabt. Sein Sheriff ist offen, lakonisch, trocken in seiner Art. Er macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass er ja eigentlich auf dem Weg nach Australien sei. Er meistert auch die seltsamsten Situationen mit Humor. Eine der größten Witze ist der mit dem Gefängnis ohne Gitter. Jason McCullough zieht eine Kreidelinie dort, wo die Zellentür sein sollte und träufelt ein paar Kleckser roter Farbe in die Ecke. Fertig ist die Anti-Joe-Ausbruchmethode. Gut, Joe – herrlich blöd von Bruce Dern gespielt – ist auch nicht die hellste Birne im Kronleuchter.
Es scheint so, als sei keiner aus der Danby-Familie sonderlich schlau. Höchstens Pa – oder wie er von seinen Söhnen immer genannt wird: Papi – hat noch etwas auf dem Kasten. Obwohl unser guter Sheriff auch den leicht austricksen kann.
Joan Hackett spielt noch die schwierigste Rolle. Ihre Prudy ist die reichste Frau in der Stadt. Aber irgendwie ist sie dennoch vom Pech verfolgt. Sie landet immer wieder völlig unbeabsichtigt in kuriosen Situationen, die ihr extrem peinlich sind und uns zum Lachen bringen.
Obwohl der Film ja an sich schon lustig ist, wird mit dem Hilfssheriff Jake noch eine Schippe drauf gelegt. Jack Elam, selber ein alter Hase in Sachen Western (u.a. Zwei rechnen ab oder Spiel mir das Lied vom Tod), wurde hervorragend besetzt. Der Mann hatte einen fiesen Silberblick. Ein Auge zeigte stets nach außen. Wie so einer der zweitschnellste Schütze nach McCullough sein kann, bleibt unverständlich. Er ist etwas schusselig und lässt sich leicht vom Sheriff übervorteilen.
Auch ein Sheriff braucht mal Hilfehat Tempo, Witz und eine wunderbar erzählte Geschichte. Der Film ist eine Western-Komödie, die das Genre nicht allzu erst nimmt. Wer also Western mag und sich köstlich amüsieren möchte, der ist mit Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe bestens bedient.