Besprechung
Tasya Vos (Andrea Riseborough) ist ein Meister ihres Faches. Sie arbeitet für eine Firma, in deren Auftrag sie mittels Gehirnimplantaten die Körper von Menschen übernehmen kann, die dann Morde oder andere Anschläge verüben, die zum Vorteil der Firma gereichen. Sie ist das beste Pferd im Stall von Girder (Jennifer Jason Leigh). Nach Tasyas letztem Job steht bereits der nächste an, doch Tasya braucht etwas Abstand.
Schon am kommenden Tag ist sie wieder an Bord. Ihr nächstes Opfer ist Colin Tate (Christopher Abbott), der soll den Data-Mining-Mogul John Parse (Sean Bean) so stark schädigen, dass er einfach auf die Firma angewiesen ist. Außerdem soll Tasya im Körper von Colin dessen Freundin und die Tochter von John Parse, Ava (Tuppence Middleton), ausschalten.
Der Job soll maximal fünf Tage dauern. Tasya hat jedoch durch ihre vielen Reisen in die Gehirne Anderer selber schon einige Schäden davon gezogen, wie es scheint. Dieser Job geht mächtig schief, weil Colin allmählich die Kontrolle zurückgewinnt.
Meinung von Nils
Öh. Okay. Einen schlechten Film pro Fantasy Filmfest muss ich wohl auch immer erwischen. David Cronenbergs Sohn Brandon hat diesen Streifen nicht nur geschrieben, er hat auch Regie geführt. Was sich im Programmheft echt gut las, war unterm Strich wahnsinnig langweilig und auch verwirrend. Außerdem muss man sagen, dass Possessor kein Film für Epileptiker ist. Die dürften wahrlich keine Freude an dem Film haben, so schnell und flackernd sind die Bilder oft. Hier verschwimmen Erinnerungen, Gefühle und Wahrnehmungen von zwei Menschen miteinander. Das kann nur wirr sein.
Die wenigen Minuten, die Hauptdarstellerin Andrea Riseborough (Mandy) auf der Leinwand zu sehen ist, macht sie ihren Job echt gut. Tatsächlich sehen wir aber viel länger Christopher Abbott, der mit seinem Schmollblick nicht so recht weiß, wie ihm geschieht. Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich die über 100 Minuten im Saal geblieben bin.
Vor dem Film, der im Savoy gezeigt wurde, gab es eine kleine Rede. Das gehört sich so beim Fantasy Filmfest. Da hieß es noch, dass man Glück habe, denn die Verleiher haben nach der Vorführung auf dem Sundance Festival alle weiteren Vorführungen verboten. Keine Ahnung, warum sie das gemacht haben. Aber von "Glück" kann ich bei dem Film leider nicht reden.
Die Geschichte hätte echt etwas Gutes werden können. So tröpfelt die Handlung ganz langsam vor sich hin, immer wieder unterbrochen von stroboskopischen Bildern. Ein unbefriedigender Film, wie ich finde.
Ich wusste übrigens bis kurz vor dem Film nicht, dass Sean Bean mitspielt. Für mich habe ich die Wette abgeschlossen "Wie lange dauert es, bis Beans Charakter stirbt?". Ich kann mir das Casting richtig vorstellen. Die Produzenten bieten Bean die Rolle an und er fragt Wie lange bin ich am Leben und sterbe ich einen grausamen Tod?
... Äh, nicht lange und Nein. Sie bleiben diesmal am Leben. Fuck it. Ich bin trotzdem dabei. Was da mit meiner Figur passiert, ist schon eklig.
— So stelle ich mir das vor ...