Filmplakat Pacific Rim 2: Uprising

7/10

"Eigentlich sollte das episch werden. War's aber nicht ..." — Pacific Rim 2: Uprising, 2018

Pacific Rim 2: Uprising

Besprechung

Der Angriff der Kaiju aus der anderen Dimension ist zehn Jahre her. Die Menschen haben sich von der Attacke weitgehend erholt. In einigen Küstenstädten gibt es noch Zerstörung. Jake Pentecost (John Boyega), Sohn des Weltenretters Stacker Pentecost, lebt in einer Küstenstadt, wo er alte Jäger-Teile stiehlt, um mit dem Geld Party zu machen. Bei einem Raubzug, wird ihm ein wichtiges Teil gestohlen. So lernt er die 15-Jährige Tüftlerin und Nachwuchs-Jägerpilotin Amara Namani (Cailee Spaeny) kennen.

Beide werden von der PPDC geschnappt. Jake trifft auf seine Schwester Mako Mori (Rinko Kikuchi), die ihm die Wahl lässt: Gefängnis oder zurück in die Akademie und Rekruten ausbilden. Jake hasst die Akademie. Nicht umsonst hat er sie verlassen. Aber wer will schon ins Gefängnis?

Während Jake nun mit Nate Lambert (Scott Eastwood) zusammen die neuen Rekruten – darunter auch Amara – ausbildet, kommt es zu einem Vorfall. Liwe Shao (Tian Jing), Milliardärin und Chefin von Shao-Industries, will vor der PPDC ihr neues Drohen-Programm vorstellen. Da taucht ein mysteriöser neuer Jäger auf. Jake und Nate können diesen kaum besiegen. Später stellt sich heraus, dass dieser Jäger eine Art Kaiju-Gehirn hat. Irgendwer hat mit Kaiju-DNA herumgespielt. Wer und zu welchem Zweck?

Meinung von

Vielleicht sollte ich das öfters machen: Einen Film mit sehr niedrigen Erwartungen anschauen. Nach Pacific Rim von Guillermo del Toro konnte der Nachfolger ja nur schlecht werden. Die Vorschau sah aus wie ein billiger Abklatsch von den Transformers. Hinzu kommt, dass er nur in effing 3D in den Kinos lief. Das waren schon mal alles Gründe, sich den Streifen nicht im Kino anzuschauen. Also warten, bis er fürs Heimkino rauskam. Die Erwartungen waren aber immer noch niedrig. Das war gut, denn nur so konnte ich positiv überrascht werden.

Ich konnte mir ehrlich nicht vorstellen, wie eine Fortsetzung aussehen sollte. Was konnten die Schreiberlinge nach den Schlachten aus dem ersten Teil noch bringen? Wieder ein Riss zu einer anderen Dimension und wildes Gekämpfe? Regisseur und Co-Autor Steven S. DeKnight kommt mit einer anderen, originelleren Idee daher. Erst einmal befinden wir uns weiter in der Zukunft. Waren die Jäger im ersten Teil noch schwere Panzer, sind sie nun wendige Kampfjets. Im übertragenen Sinne. Der Nachfolger von Gipsy Danger ist nun Gipsy Avenger. Sieht zwar ähnlich aus, ist aber viel agiler. Die Piloten haben in den neuen Jägern auch mehr Bewegungsfreiheit. Sie müssen jedoch immer noch kompatibel sein. Die Jäger wurden also kräftig weiterentwickelt.

Es dauert über eine Stunde, bis wir einen Kaiju sehen. Davor sehen wir aber eine Mischung aus technischer Drohne und Kaiju. Jäger mit gezüchteten Monstern in sich. Wir lernen schnell, wer hinter der ganzen Sache steckt und was damit bezweckt werden soll. Von da an geht der Film rasant weiter. Vorher hatte er auch schon Tempo, aber es war die Geschichte von Jake, der nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte. Jake, der mit dem gelackten Nate in einem freundschaftlichem Kleinkrieg steht. Amara, die intelligent ist und deswegen als Kadett in der Akademie anfängt, während z.B. die Mitschülerin Viktoria (Ivanna Sakhno) einen Hass auf die Kleine hat, weil es ihr so einfach gemacht wurde in die Akademie zu kommen. Viktoria hingegen musste dafür hart arbeiten.

Mir gefallen die Figuren und ihre Geschichten. Das große Geheimnis ist schnell gelüftet, aber dennoch ein guter WTF-Moment. Klar ist Pacific Rim: Uprising Popcorn-Kino. Das war sein Vorgänger auch. Hohe intellektuelle Dialoge und Handlungsstränge erwartet hoffentlich niemand.

Man erwartet natürlich einen Kaiju-Film. Und dann muss man so ewig lange warten, bis man eines sieht. Wenn ich es mir recht überlege, dann ist der Gedanke des Mega-Kaiju eigentlich nur logisch gewesen. Es wird immer alles größer gemacht in einer Fortsetzung. Apropos Fortsetzung: Da wird noch ein dritter Teil kommen. Zumindest wird das in dem Cliffhanger angedeutet. Ist nur abzuwarten, ob Pacific Rim: Uprising genug Geld einspielt, damit die Filmstudios grünes Licht für den Abschluss geben. Die allgemeine Stimmung dem Film gegenüber lässt nicht darauf hoffen.