Filmplakat Ocean’s Twelve

8,5/10

"Sag' das mal mit 'ner 45er im Mund." — Ocean’s Twelve, 2004

Ocean’s Twelve

Besprechung

Wir schreiben das Jahr 2004. Die Truppe aus Ocean’s Eleven hat sich in alle Himmelsrichtungen verdünnisiert. Die Jungs genießen die Früchte ihres großen Coups. Da taucht Terry Benedict (Andy Garcias) auf, der sein Geld zurückhaben will. Also klopft er auf seine eigene, charmante Art bei den Jungs an und gibt ihnen im Endeffekt 16 Tage, um das Geld samt Zinsen bei ihm abzuliefern.

Okay. Danny Ocean (George Clooney) trommelt also seine Gang zusammen. Wo soll man *rechnerechne* knapp 200 Mio Dollar herzaubern? Durch den Verkauf von Limonade geht das jedenfalls nicht. Also muss wohl mal wieder ein Bruch her. Aber die Staaten sind zu heiß. Somit heißt das Reiseziel: Amsterdam! Nebenbei fragen sich natürlich alle, woher Benedict wusste, wo die einzelnen Jungs zu finden sind. Hat da jemand gegen die „Regel Nummer 1“ verstoßen?

In Amsterdam angeln sich die elf Gauner jedenfalls erst einmal einen kleinen Job. Alles super geplant. Doch dann kommt ihnen ein europäischer Meisterdieb dazwischen, der den Gaunern das Leben nicht gerade leicht macht. Aber damit nicht genug; hängt der Gauner-Truppe um Danny Ocean auch noch die Europol-Polizistin Isabel Lahiri (Catherine Zeta-Jones) an den Fersen. Die gute Dame ist – nur mal so nebenbei – auch noch die alte Flamme von Ocean-Kumpel Rusty Ryan (Brad Pitt). Das bedeutet somit noch mehr Ärger. Und die Zeit drängt, Terry Benedict wartet auf sein Geld.

Meinung von

Auf den Punkt gebracht: Spritzig, verschmitzt und extrem cool!

Da hat sich das Warten doch echt gelohnt. Endlich mal wieder ein zweiter Teil, der dem ersten das Wasser reichen kann. Die Story ist intelligent, (am Ende) schlüssig und macht einfach Spaß. Wir wurden so manches Mal auf eine falsche Fährte gelockt. Da dachte man, es sei vorbei mit den Gaunern und schon nimmt der Film eine völlig unerwartete Rolle. Alleine die beiden Gastauftritte! Doch davon möchte ich hier nicht reden. Sonst ist der Spaß vorbei. :-)

War Ocean's Eleven noch eher an die guten alten 60er angelehnt, was die Optik betrifft, so ist Ocean's Twelve schon eher in den 70ern angelangt. So manche Kamera-Einstellung erinnerte mich jedenfalls arg an (schlechte) 70er-Streifen. Kam in diesem Fall aber irgendwie cool. Frei nach dem Motto: "Der Film spielt in der alten Welt, also machen wir den Film auch auf alt ..." — Oder so. Ebenfalls mit 'nem 70er-Jahre-Flair behaftet ist die Musik. Aber nur teilweise. Die Musik von Komponist David Holmes kommt nicht an die Filmmusik zu Ocean's Eleven heran, ging mir aber auch manchmal ins Bein.

Brad Pitt ist wieder mal nur am mampfen und spachteln. Das hat er ja auch schon im ersten Teil gemacht. George Clooney kommt langsam in das Alter, wo man mal fragt, wie alt man denn ausschaut und Matt Damon kommt einfach nicht aus dem Schatten seines Vaters heraus. Die Charaktere sind alle wunderbar gezeichnet und komisch. Dabei verströmt der Film in seinen 120 Minuten immerzu eine unglaubliche Coolness. Da möchte man am liebsten mitmachen und Einbrüche starten.

Ocean's Twelve ist nur ein oder zwei Minuten etwas langsamer im Tempo, sonst hält er jedoch seine Geschwindigkeit und die Spannung konstant aufrecht. Dabei kommt der Spaß natürlich nicht zu kurz. Gut gelacht! Schade Birte. Selber Schuld. :-)

Und wer sich wundert, warum der erste Teil nur sieben Moviejunkie-Punkte bekommen hat — das kann ich auch nicht erklären. Ich würde Ocean's Eleven heutzutage auch neun Moviejunkie-Punkte geben ... So sind die Zeiten.