Besprechung
Prinz Akeem von Zamunda (Eddie Murphy) hat alles und das seit seiner Geburt. Nun ist er 21 geworden und der arme Mann hat sich noch nie den Hintern selber gewischt. Zu allem Übel soll er die perfekte Königin heiraten, die von klein auf dazu erzogen wurde, die Gemahlin von Akeem zu werden. Der will aber keine willige, aber willenlose Frau. Er möchte raus und seine Königin selber suchen. Sein Vater, König Jaffe Joffer (James Earl Jones), gewährt seinem Sohn 40 Tage, um sich die Hörner abzustoßen.
Zusammen mit seinem Diener/Kumpel Semmi (Arsenio Hall) reist Akeem nach Amerika. Wo kann man eine Königin finden, wenn nicht in dem New Yorker Stadtteil Queens? Als arme, afrikanische Studenten „getarnt“ kommen Akeem und Semmi in der miesesten Bruchbude unter. Akeem ist hoch erfreut. Das ist das Leben! Semmi ist da weniger euphorisch. Zu allem Übel muss er noch mit Akeem arbeiten gehen.
Die beiden fangen in dem Fastfood-Restaurant von Cleo McDowell (John Amos) an, weil Akeem am Vorabend in der Kirche die bezaubernde Tochter Lisa (Shari Headley) erblickt hat. Die soll seine Frau werden, aber wird sie sich in einen „armen Studenten“ verlieben? Wird sie den reichen „Sol Glo“-Erben Darryl Jenks (Eriq La Salle) für Akeem verlassen? Kann sich Akeem gegen die Annäherungsversuche von Lisas kleiner Schwester Patrice (Allison Dean) erwehren?
Meinung von Nils
Ich bin mit solchen Filmen groß geworden. Sie sind harmlos, haben liebenswerte Charaktere und sind lustig. Plappermaul Eddie Murphy schrieb die Geschichte, Komödien-Veteran John Landis führte Regie. Die Kombo ist klasse, wie man schon fünf Jahre vorher mit Die Glücksritter bewiesen hatte. Der Prinz aus Zamunda ist – wer hätte es gedacht – Eddie Murphy auf den Leib geschrieben.
Sein Prinz Akeem ist zwar verwöhnt worden wie nichts Gutes. Dennoch ist er nicht dumm. Er sucht eine unabhängige Frau, keine Puppe, die für ihn gemacht wurde. Akeem hat ein herrlich sonniges Gemüt. Selbst wenn Queens echt dreckig und scheiße ist – Akeem findet noch etwas Tolles. Anders sieht das bei Semmi aus. Der ist zwar nur ein Bediensteter, aber auch Freund von Akeem. Semmi hat sich an den Luxus gewöhnt und fühlt sich kein Stück wohl in Amerika.
Der Job ist mies und besteht nur aus Arbeiten wie Fußbodenwischen. Doch Akeem macht auch das voller Stolz. Selbst wenn der Chef Cleo McDowell ihn und Semmi wie Abschaum behandelt, weil er oberflächlich ist. Für Cleo ist klar, man ist nur wer, wenn man Geld hat. Die beiden afrikanischen Studenten haben jedenfalls keines. Seine Tochter Lisa ist da anders. Sie schaut nicht aufs Geld, sondern in die Herzen. Akeem hat ein gutes Herz, was sie auch erkennt.
Es ist sonnenklar, was passiert. Der Prinz aus Zamunda ist, was das anbelangt, nicht überraschend. Aber der Weg dahin ist komisch und lässt einen auch heute noch lachen. Wenn Akeem im Basketball-Stadion zur Toilette will und von einem ehemaligen Zamundianer erkannt wird, ist das ein peinlicher Moment für den Prinzen. Er kann sich aber gut rausreden.
Der Prinz aus Zamunda hat einen der besten Cameo-Auftritt, den ich kenne. Eigentlich ist das kein Cameo, vielmehr ein filmübergreifendes Ereignis. Akeem und Lisa gehen im winterlichen New York spazieren. Akeem hat Semmi das Geld abgenommen und gibt es zwei Obdachlosen. Dabei handelt es sich um niemand geringeren als Randolph Duke (Ralph Bellamy) und seinen Bruder Mortimer (Don Ameche). Na, wer erinnert sich noch an die? Genau: Das waren die beiden reichen Säcke, die in Die Glücksritter Eddie Murphys Charakter Billy Ray Valentine für einen Dollar verarscht haben. Damals sind sie arm geworden. Nun sind sie wieder "ganz oben".
Ich mag Der Prinz aus Zamunda auch heute noch. Es ist eine harmlose kleine Komödie, in der Eddie Murphy und Arsenio Hall übrigens mehrere Rollen spielen. Da sind sie teilweise aber so gut geschminkt, dass man sie nicht erkennt. Murphy spielt zum Beispiel einen alten weißen Mann.