Filmplakat Der letzte Countdown

7/10

"Meine Herren, wir haben Gefechtsalarm, weil ich nicht die geringste Ahnung habe, was passiert ist." — Der letzte Countdown, 1980

Der letzte Countdown

Besprechung

Der Flugzeugträger USS Nimtz steht kurz vor dem Auslaufen, als der Beobachter Warren Lasch (Martin Sheen) an Bord kommt. Er soll im Auftrag von Mr. Tideman, dessen Firma mit am Bau der Nimtz beteiligt war, mitfahren und sich anschauen, wo man etwas verbessern kann. Captain Matthew Yelland (Kirk Douglas) und der Rest der Crew sind mäßig begeistert von dem Gast. Aber man spielt mit.

Die Mannschaft des Flugzeugträgers ist gerade in einem heiklen Manöver, als vor ihnen ein seltsames Wetterphänomen auftaucht. Ist das ein Sturm? Was ist das? Die USS Nimtz fährt in dieses „Ding“, das mal vom Radar erfasst wird, dann wieder verschwunden ist. Als alle mit Ohrensausen aus diesem „Sturm“ herausgekommen sind, muss die Crew feststellen, dass irgendwas nicht stimmt. Man kann das Flottenkommando nicht erreichen. Stattdessen bekommt man auf niedrigen Frequenzen seltsame Radiowellen zu hören. Erst allmählich wird Yelland und Co. Klar, dass sie sich im Jahre 1941 befinden, genauer am 6. Dezember, also ein Tag vor dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour.

Einige Marines wollen den Angriff verhindern, andere hingegen wissen, wenn sie jetzt eingreifen, schreiben sie die Geschichte komplett um. Damit würden sie auch riskieren, niemals in diese Zeitschleife geraten zu sein und ggf. nicht zu existieren.

Während also überlegt wird, was man unternehmen kann, rettet Commander Richard Owens (James Farentino) den US-Politiker Senator Samuel Chapman (Charles Durning) und seine Sekretärin Laurel Scott (Katherine Ross) vor japanischen Kampfflugzeugen. Die nächste Frage, sie sich die Amerikaner stellen müssen: Was soll man mit den Geretteten machen??

Meinung von

Damals, also in den 1980ern, war der Film ganz große Klasse. Wobei er auch heute nicht uninteressant ist. Obwohl man die Thematik des "Was passiert, wenn ich das historische Ereignis X verhindere?" Danach schon mehrfach gab. Die verstörendste Abwandlung dürfte wohl 12 Monkeys gewesen sein. Der letzte Countdown ist im Vergleich weniger reißerisch, krank und kopfverdrehend.

Die Trickeffekte waren damals toll. Heute weiß man, dass die einen User in einer mit Nebel ausgefüllten Röhre haben rumfuchteln lassen. Das als Überblendung und gut ist. Heute wirkt das lahm. Also dürfen wir uns auch nicht zu sehr an den Trickeffekten festklammern. Kommen wir zu den "normalen" Aufnahmen. Wer gerne Flugzeugen beim Fliegen zuschaut, wird bei Der letzte Countdown bestens bedient. Ich finde das extrem langweilig, aber ich denke, vor allem die Amis finden so einen Scheiß großartig. Oh, wie toll ist die Marine mit ihren Flugzeugträgern, den waghalsigen Typen, etc. Laaangweilig.

Martin Sheen ist zurückhaltend in seiner Darstellung, wie man es von ihm kennt. Kirk Douglas hingegen, damals 64-jährig, hat hingegen noch Feuer unterm Hintern. Das merkt man ihm an. Seine Rolle als Kapitän verlangt das aber auch. James Farentino, der auch eine wichtige Rolle spielt, wirkt leider etwas fehl am Platz. Wenn er das erste Mal aus seinem Flugzeug steigt, nimmt man ihm nicht ab, dass er eben noch selber im Cockpit saß. Zu alt. Dabei war der 42 Jahre alt. Aber all die anderen Flieger sind eher junge Hüpfer.

Jetzt komm' doch endlich mal zur Geschichte, Mann. Okay ... Also, was wäre wenn wir in der Zeit zurückreisen könnten und zum Beispiel Hitler hätten aufhalten können? Dann hätte es vielleicht keinen zweiten Weltkrieg gegeben. (Die Menschen finden immer einen Grund um dumm zu sein ...) Dann wäre meine Mutter aber auch nicht in Hamburg gelandet, hätte meinen Vater nicht kennengelernt und ich wäre nicht hier. Schon blöd. So denkt auch die Besatzung der USS Nimtz, zumindest einige davon. Ob sie es durchziehen oder nicht, macht die Spannung des Films aus. Das ist keine "Ich beiße mir die Fingernägel ab"-Spannung, aber immerhin ...

Der letzte Countdown ist ein wenig angestaubt. Aber wenn man den Dreck erst einmal wegmacht, hat man einen netten Abend Unterhaltung.