Besprechung
Sarah Dunne (Julia Sarah Stone) ist eine Ausreißerin. In das Haus der Mutter schleicht sie sich nur, wenn diese nicht anwesend ist, zum Beispiel zum Duschen. Sarah plagen Alpträume. Sie findet kaum Schlaf und in der Schule nickt sie auch schon mal ein. Eines Tages entdeckt sie einen Aushang. Sarah nimmt an einer Schlafstudie teil.
Die Studie, unter der Leitung von Dr. Meyer (Christopher Heatherington), wird begleitet von mehreren Studenten. Darunter ist auch Jeremy (Landon Liboiron). Die Studienleiter stellen schnell fest, dass Sarah besonders ist. Ihre Alpträume nehmen an Intensität zu.
Die 18-Jährige legt Jeremy die Pistole auf die Brust. Eigentlich sollte er nicht darüber reden, was der Sinn der Studie ist. Er wird schwach und erzählt Sarah, dass sie eine Methode gefunden haben, das Geträumte zu visualisieren. Das ist faszinierend, erklärt aber nicht, wieso Sarahs Alpträume immer heftiger werden.
Meinung von Nils
Okay. Wer nach der Geschichte von Regisseur Anthony Scott Burns keine Alpträume hat, bei dem stimmt was nicht. Burns nimmt uns mit auf eine sehr dunkle Reise. Er zeigt uns Bilder, die düster und verstörend sind. Es ist immer ein langer, spärlich beleuchteter Gang mit unheimlichen Gestalten. Jedesmal ist eine Tür involviert. Und ein dunkler Schatten mit leuchtenden Augen. Die Urangst.
Sarah hat die Alpträume bereits, das Experiment verstärkt sie lediglich und lässt sie noch lebensbedrohlicher wirken. Die Angst wird so mächtig, dass andere Schlafprobanden vermeintlich wach sind und diese immer noch sehen. Was passiert hier?
Ein beeindruckender, kleiner Streifen aus Kanada. Burns lässt sehr viel offen. Verstärken die Schlafstudien die Träume? Was soll das mit dem Visualisieren? Was hat es mit der Urangst auf sich? Schließlich fängt Sarah an zu schlafwandeln. Dem Grauen entgegen.
Julia Sarah Stone spielt die junge Sarah prächtig. Sie hat ständig diesen "Schlafzimmerblick" drauf, einen Blick, der von Schlafentzug und Delirium spricht. Man nimmt ihr den Mangel ab und auch ihre Reaktionen, wenn sie von der Wahrheit der Studie erfährt. Sie will nur endlich hinter das Geheimnis der Nachtmahren kommen und Schlaf finden.
Die Bilder, die uns gezeigt werden, sind wahrhaft alptraumhaft. Das sind keine Zerfleischungsorgien und Schockhorror wie bei Event Horizon. In ihrer Unheimlichkeit sind die Bilder auch anziehend und ästhetisch. Ich vermute – so sah es aus –, dass die Traumsequenzen kleine Miniaturen waren, über die die Kamera gefahren ist. Dann noch eine klitzekleine Prise CGI und gut ist. Einfach ist gut! Sage ich immer wieder.
Gen Ende kam in mir die Frage auf, wie Burns diese Geschichte zu Ende spinnen will. Für mich war die Handlung festgefahren. Einen Schluss dafür finden? Unmöglich. Und doch — ein einziges Bild lässt alles in sich zusammenfallen und erklärt den Film. Bravo.
Ja, da sind noch ein paar unlogische Dinge, die vor allem die Technik anbelangen, aber da schauen wir mal drüber hinweg. Ich habe mich gut abgeholt gefühlt. Beeindruckendes, kleines Filmchen.