Filmplakat Code 8

6/10

"Be who you are." — Code 8, 2019

Code 8

Besprechung

Connor Reed (Robbie Amell) und seine Mutter (Kari Matchett) sind Menschen „mit Kräften“. Connor kann Elektrizität beeinflussen, seine Mutter Kälte. Da Menschen mit Kräften nicht gerne gesehen sind, leben Mutter und Sohn von miesen Jobs, immer am Rande des finanziellen Abgrunds. Die Mutter ist zudem schwer krank. Connor wurde so erzogen, seine Kräfte nicht zu nutzen, erst Recht nicht für krumme Geschäfte.

Da die finanzielle Lage so mies ist, nimmt Connor, wie so viele Tagelöhner, jeden Job an. Eines Tages steht ein Wagen vor den Arbeitssuchenden, dessen Insassen Ärger versprechen. Connor steigt trotzdem ein. Er braucht das Geld. Wie erwartet, ist der Job, für den Garrett (Stephen Amell) den „Elektromann“ angeheuert hat, ein Einbruch. Hier muss Connor seine Kräfte unter Beweis stellen.

So rutscht Connor in den Sumpf aus Kriminalität und „fressen oder gefressen werden“. Garretts Boss ist Marcus Sutcliffe (Greg Bryk). Wie alle in der Gang hat auch der Kräfte und ebenfalls ein Geldproblem. Dadurch wird der Druck auf die Gang immer größer.

Derweil sind zwei Cops von der Drogenfahndung hinter Connor und Co. her. Denn am meisten Geld kann man mit der Droge Psyke machen, einer Droge, die aus Spinalflüssigkeit von Menschen mit Kräften gewonnen wird. Darauf ist Marcus spezialisiert. Und so viele registrierte „Elektromenschen“ gibt es nicht in Lincoln City.

Meinung von

Autor und Regisseur Jeff Chan hatte bereits 2016 einen gleichnamigen Kurzfilm gedreht. Damals spielten die Cousins Stephen und Robbie Amen ebenfalls mit. Ich vermute, der Kurzfilm war ein Proof-of-Concept, ein Test, ob die Idee ankommen würde. Der vorliegende Film ist der Beweis, dass Interesse vorhanden war. Das beweisen auch die insgesamt über 28.000 "Backer", also Unterstützer, auf der Crowdfunding Plattform Indiegogo. Die werden übrigens auch alle im Abspann erwähnt. Glaube ich zumindest. Ich bin beim Buchstaben D ausgestiegen.

Seien wir ehrlich, die Idee ist nicht furchtbar neu. Menschen mit Kräften, die von den Normalos gemieden, wenn nicht sogar gehasst werden? Das erinnert sehr stark an X-Men. Nur dass in Code 8 die Superkräftetypen keine Superhelden und keine Superschurken sind. Das mit dem Schurkendasein fällt auch schwer. Polizeiüberwachung ist überall. Innerhalb kürzester Zeit können per Drohnen roboterartige Cops an einen Tatort geflogen werden. Die sind sehr durabel.

Das Leben als Mensch mit Kräften ist nicht so toll, wie man sich das denkt. Es sind ausgestoßene Menschen, Menschen am unteren sozialen Ende. Die müssen sich mit den miesesten Jobs zufrieden geben. Connor muss auch schon mal wegen Verspätung auf einen halben Tagelohn verzichten. Wie verlockend ist da das schnelle Geld mit Garrett und den anderen Superkräftetypen. Garrett scheint seine Truppe gut im Griff zu haben. Deals gehen in der Regel locker über die Bühne.

Dann gibt es die Droge Psyke, gewonnen aus Menschen mit Kräften. Die Gesetzgebung ist sich hier nicht sicher, ob diese "Spender" Opfer sind oder Teil der Versorgungskette mit Drogen.

Der Film ist eine Lowbudget-Produktion, kann sich aber sehen lassen. Die Geschichte ist in Ordnung, Dialoge soweit gut. Ich mag ja Stephen Amell nicht. Ich finde ihn extrem nichts sagend und er hat mehr oder weniger kein Mienenspiel. Der hat immer nur einen Gesichtsausdruck. Emotionen nimmt man ihm nicht ab. Dafür ist sein Cousin besser besetzt. Lediglich bei den Spezialeffekten macht sich das schmale Budget bemerkbar. Die Drohnen mit den Robotern? Wirken gar nicht gut. Sehen einfach schlecht aus.

Code 8 ist gute SciFi-Unterhaltung mit einem sympathischen Helden. Beinahe 100 Minuten Kurzweil. Kann man machen zum Entspannen.