Filmplakat X-Men

8,5/10

"Traut ihr euch in den Klamotten wirklich raus?" — X-Men, 2000

X-Men

Besprechung

Der Film beginnt in einem KZ in Polen, im Jahre 1944. Ein kleiner Junge wird von seinen Eltern getrennt. Als die Soldaten ihn zurückhalten wollen, schreit er erbärmlich, streckt die Hände nach seinen Eltern aus und das Metallgitter, hinter dem sie weggeführt werden, verbiegt sich auf wundersame Weise …

Und schon befinden wir uns in der nicht so entfernten Gegenwart. In den Staaten redet Dr. Jean Grey (Famke Janssen) vor Politikern. Die junge Dame setzt sich für so genannte Mutanten ein. Während Senator Robert Kelly (Bruce Davison) für die Meldepflicht (und am besten auch das Wegsperren) der Mutanten ist, steht Jean Gray alleine mit ihrer Meinung da. Kein Wunder, ist sie doch selber eine Mutantin. Alleine? Nicht ganz. Im Publikum sitzt der an den Rollstuhl gefesselte Prof. Charles Francis Xavier (Patrick Stewart) — ebenfalls ein Mutant. Und da ist auch noch der finstere Erik Magnus Lehnsherr (Ian McKellen).

Prof. Xavier, auch Prof. X genannt, leitet eine „Schule für Begabte“. Hier werden junge Mutanten in der gewissenhaften Benutzung ihrer Kräfte unterrichtet. Prof. X weiß, dass die „normalen“ Menschen die Mutanten fürchten. Deshalb müssen sich die Mutanten auch bedeckt halten, dürfen nicht auffallen. Dennoch stehen Prof. X und seine Truppe den Menschen nicht feindlich gegenüber.

Anders verhält es sich da schon bei Erik Magnus Lehnsherr, einem Mutant, der magnetische Felder und damit auch alle Metalle beeinflussen kann. Lehnsherr nennt sich Magneto und ist den Menschen sehr feindlich gesonnen. Am liebsten sieht er sie vernichtet. Die Mutanten sind die nächste Evolutionsstufe. Sollen doch die schwachen Menschen verschwinden.

Prof. X und Magneto haben beide Mutanten hinter sich, die ihre jeweiligen Positionen schlagkräftig vertreten …

Magneto ist schließlich hinter der jungen Mutantin Rogue (Anna Paquin) her, die zu den X-Men gehört. Mit ihrer Hilfe will er ein schreckliches Attentat begehen …

Meinung von

Gute Popcorn-Unterhaltung. Alle Nicht-Comic-Fans werden behutsam in die Thematik der X-Men eingeführt. Das ist aber auch in jeder Comic-Verfilmung das gleiche Problem. Die Filmmacher können nicht davon ausgehen, dass jeder, der ins Kino geht, die Comics und damit auch die Geschichten der einzelnen Charaktere kennt. X-Men schafft es, sechs gute X-Men-Charaktere und vier böse aus der "Bruderschaft der Mutanten" schnell zu erklären und die Handlung zum Laufen zu bringen.

Miesepetrige Stimmen mal wieder von Gast-Junkie Olli und Moviejunkie Thorsten, den Delitanten ... — Der Film sei so aufgebaut, dass er ein offenes Ende habe und auf einen zweiten Teil warten lässt. Ja. Und? Stimmt schon, aber 'Who cares?' Ist doch gut so! Ich freue mich jedenfalls schon auf den zweiten Teil.

Gelungen fand ich auch, dass ich (und alle anderen Kinobesucher) nicht durch knallbunte Kostüme sowie "Strampelhosen" oder "Die-Unterhose-drüber-tragende-Helden" abgeschreckt wurde. Alles in schlichtem schwarzen Leder gehalten. Und dabei machte sich der Film an ein oder zwei Stellen auch ganz nett über eben solche Begebenheiten aus den Comics lustig ... Schön, wenn man über sich selbst lachen kann.

Und dann sei noch Hugh Jackman erwähnt, der den Helden Wolverine spielt. Eine schwere Bürde, zählt doch Wolverine wohl zu den beliebtesten Helden der X-Men. Aber hier wurde ein doch recht unbekannter Schauspieler aus Australien importiert, der wie die Faust aufs Auge in die Rolle passt. Sehr gute Wahl. Mit Jackman macht der Film erst so richtig Spaß.

Übrigens heißt es, dass "Captain Picard" Patrick Stewart bis zum Angebot, bei dem Film mitzuspielen noch nie etwas von dem Comic gehört hatte. — Also liebe Nicht-Comic-Fans, die ihr den Film gesehen habt — Ihr wart nicht alleine ...