Filmplakat Auf dem Highway ist die Hölle los

3,5/10

"Einer meiner Hamster hatte einen Angstanfall." — Auf dem Highway ist die Hölle los, 1981

Auf dem Highway ist die Hölle los

Besprechung

Das berühmt-berüchtigte Cannonball-Rennen geht in den Staaten von Küste zu Küste. Über 3.000 Meilen sind so schnell wie möglich zurückzulegen. Da muss so manches Mal die Geschwindigkeitsbegrenzung von 55 Meilen pro Stunde überschritten werden. Diesmal will der Schrauber und Lieferservice-Inhaber J.J. McClure (Burt Reynolds) mit seinem Gehilfen Victor Prinzim (Dom DeLuise) das verdammte Rennen gewinnen. Dazu steigen sie in einen Krankenwagen – denn den wird ja wohl kaum jemand aufhalten. Da man in einem Krankenwagen einen Arzt braucht, schafft Victor den schrägen Doktor Nikolas Van Helsing (Jack Elam) an. Als „Patientin“ gabelt J.J. die reizende Baumaktivistin Pamela (Farrah Fawcett) auf.

Die Konkurrenz ist groß. Da sind zum Beispiel der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Jamie Blake (Dean Martin) und sein Kumpel Fenderbaum (Sammy Davis Jr.), die als Priester verkleidet einen roten Ferrari fahren. Ein durchgeknallter Scheich (Jamie Farr) brettert in seinem Rolls Royce über amerikanische Highways. Jackie Chan (Jackie Chan) und sein Kollege (Michael Hui) fahren einen computerunterstützten Subaru mit allem Schnickschnack. Der reiche Seymour Goldfarb (Roger Moore) hält sich für Roger Moore und einen Geheimagenten/Schauspieler. Er fährt den legendären 1964 Aston Martin DB5. Die beiden Fahrerinnen Marcy (Adrienne Barbeau) und Jill (Tara Buckman) setzen auf enge Strampler, große Brüste und ihren schwarzen Lamborghini.

Die Polizei ist hinter den Fahrern her, ebenso der Öko-Aktivist A. F. Foyt (George Furth), der ein Auge auf Pamela geworfen hat.

Meinung von

Es gibt Filme, die waren ein Hit, als sie im Kino liefen. Und auch noch, als sie später im Fernsehen liefen. Diese Filme hatten "ihre Zeit". Auf dem Highway ist die Hölle los ist so ein Streifen. Ende der 1970er und Anfang der 1980er waren Filme wie dieser "beste Kinounterhaltung". Schnelle Autos rasen sinnbefreit durchs Land. Man nimmt einen Haufen Stars und steckt sie in lauter "heiße Öfen". In kleinen Episoden sehen wir immer mal das eine, dann das andere Team. Verbunden ist das alles durch Klamauk. Aus heutiger Sicht hat der Film einige sehr geschmacklose, sexistische Züge — aber "damals" war das ganz normal.

Burt Reynolds war bereits 1977 als Ein ausgekochtes Schlitzohr unterwegs. Damals auch unter der Regie von Hal Needham. Im Grunde ist es das gleiche Muster. Reynolds im Wagen und ein paar dumme Sprüche dazu. Wie so oft ist Masse nicht besser als Klasse. Ist Ein ausgekochtes Schlitzohr noch lustig und konzentriert auf eine Figur, bedeutet Auf dem Highway ist die Hölle los ein Mischmasch und Durcheinander von Charakteren. Immerhin sind die Schauspieler sich nicht zu schade, sich über sich selbst lustig zu machen. Dean Martin scheint ständig betrunken zu sein (Wahrscheinlich war er es auch ...). Sammy Davis Jr. spielt seinen jüdischen Glauben aus. Roger Moore ist voll-verrückt, hält er sich doch für den Schauspieler Moore, der einen Geheimagenten spielt – der übrigens nie namentlich erwähnt wird, aber die James Bond-Melodie ertönt öfters und Moore erwähnt auch Man lebt nur zweimal. In dem Streifen hat er noch nicht einmal mitgespielt. Moore fuhr übrigens in seiner Zeit als James Bond niemals den legendären Aston Martin DB5. Burt Reynolds macht eine Anspielung an seinen TransAm aus Ein ausgekochtes Schlitzohr.

Auf dem Highway ist die Hölle los fand ich als kleiner Junge witzig. Schaut man ihn sich heute an, ist er lahm, hat quasi keine Handlung und der Sexismus mutet eklig und unangenehm an. Der Film ist ein Produkt seiner Zeit und hätte auch dort bleiben sollen. Wer jedoch dumme Sprüche und schnelle Wagen mag – der schaut vermutlich auch The Fast and the Furious –, der ist hier gut aufgehoben.