Filmplakat Apollo 13

6,5/10

"Wir haben gerade Sir Isaac Newton ans Steuer gesetzt." — Apollo 13, 1995

Apollo 13

Besprechung

Die Amis haben es geschafft und haben Menschen auf den Mond geschickt. Das war mit Apollo 11. Die Welt hielt den Atem an, auch die Astronauten Jim Lovell (Tom Hanks), Fred Haise (Bill Paxton) sowie Ken Mattingly (Gary Sinse). Auch die drei träumen davon, ihren Fuß auf die Mondoberfläche zu setzen. Wie es sich für Astronauten der NASA gehört, trainieren sie auch immer brav. Als bei der Apollo 13-Mission ein Mann ausfällt, rutscht Jim, der eigentlich für die 14er-Mission vorgesehen war, ins Programm rein. Zusammen mit seinen beiden Kumpels trainieren sie sechs Monate hart.

Kurz bevor die Apollo 13-Mission im April 1970 startet, werden bei Ken im Blut Anzeichen für die Masern gefunden. Er ist raus. Aus der Ersatz-Crew rückt Jack Swigert (Kevin Bacon) als Pilot nach. Ken ist angefressen, Jim nimmt den Wechsel hin, heißt es doch Ken austauschen oder niemals ins Weltall fliegen.

Das Trio hebt ab und zunächst scheint alles gut zu sein. Doch schon schnell nach dem Start fällt ein Triebwerk aus. Das kann noch kompensiert werden. Die geplante TV-Übertragung aus dem Weltall wird von allen Sendern fallen gelassen. Niemand hat mehr Interesse an der Raumfahrt. Das Trio weiß nichts davon.

Als Jack ein wichtiges Manöver ausführt, passiert ein Unglück. Ein Sauerstofftank wird abgerissen, die Elektronik versagt. Eine Mondlandung ist nun ausgeschlossen. Flight Director Gene Kranz (Ed Harris) wir schnell klar, dass die Mission nun eine Rettungsmission geworden ist. Die Kapsel mit den drei Männern umrundet den Mond, bekommt so Schwung um zur Erde zurückzukommen, doch es fehlt an zu vielen Dingen. Was auf der einen Seite zu wenig vorhanden ist, ist auf der anderen zuviel: der Anteil an Kohlendioxid nimmt gefährlich zu. Die Boden-Crew muss einen Weg finden, dieses und tausend andere Probleme zu lösen. Um die letzten Lande-Aktionen auszuführen benötigen die drei Männer Strom. Der ist aber auch knapp. Also muss geschaut werden, wo man Strom sparen kann. Ein Lauf gegen die Zeit beginnt, der alle – im Weltraum und auf der Erde – im Atem hält.

Meinung von

Ich fand den Film mal spannend. Wirklich. Regisseur Ron Howard nimmt sich des Themas um die dramatische Rettung der Apollo 13-Crew routiniert an. Wir lernen die Hauptpersonen kennen, allen voran Jim Lovell, der sich nichts sehnlicher wünscht als auf den Mond zu fliegen. Leider waren da schon welche drauf und er spielt nur noch eine nachgelagerte Rolle in der Geschichte der Raumfahrt. Das belastet ihn. Seine Frau Marilyn (Kathleen Quinlan) belastet viel mehr die Tatsache, dass ihr Ehemann auf den Mond fliegt. Sie hat den schon dreimal mitgemacht und jedesmal Todesängste ausgestanden. Vor dem vierten Flug ihres Mannes hat sich noch Albträume.

Es schmerzt schon den Crew-Mitgliedern dabei zuzusehen, wie sich aus dem Weltall ihre Show fürs US-Fernsehen abziehen, den Leuten vor dem Fernseher etwas bieten wollen — und keiner schaut mehr zu. Es ging den Amis nur darum, die Nase vor den Russen zu haben. Das haben sie mit Apollo 11 geschafft, bitte weiter im Programm. Das kennen wir auch heute noch. Jede Katastrophe ist geil, wird medial ausgeschlachtet – aber nur so lange, wie die Aufnahmekapazität der Zuschauer vorhält. In der Regel muss innerhalb einer Woche ein neues Thema gefunden werden. Das Phänomen sehen wir schon hier in den 1970ern.

Oh, was für ein Glück, dass es dann doch zu einer Krise kommt! Herrlich. Plötzlich haben alle wieder Interesse an "denen da oben". Alle bangen mit den drei Männern mit. Schafft es die NASA ihre Männer heil aus dem Weltraum zu bekommen? Uhh, das ist so spannend. Darf ich noch eine Limonade zur Berichterstattung?

So. Warum fand ich den mal spannend? Weil diese ganze Aktion mit der Mondlandung nicht stattgefunden hat und damit auch diese Geschichte eine reine PR-Geschichte der NASA ist. Dafür ist sie aber gut gemacht, Ron Howard und Crew haben sich auch viel Mühe gemacht, die Geschichte nachzuerzählen.