Filmplakat The Boy Behind the Door

6/10

"Friends till the end." — The Boy Behind the Door, 2020

The Boy Behind the Door

Besprechung

Bobby (Lonnie Chavis) und Kevin (Ezra Dewey) sind beste Freunde. Sie träumen davon, irgendwo zu sein, wo die Sonne scheint. Vor dem Baseball-Training spielen die beiden unbeschwert auf einer Wiese. — Dann finden sich die beiden Jungs in einem Kofferraum wieder. Kevin wird herausgezerrt, Bobby bleibt verängstigt zurück.

Bobby kann sich jedoch befreien. Soll er weglaufen und Hilfe holen? Nein. Er kann seinen Freund nicht im Stich lassen. Deshalb schleicht Bobby in das unheimliche Haus, das mitten im Nirgendwo steht, irgendwo zwischen Ölpumpstationen. Hier Hilfe zu bekommen ist schwer. Ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem Entführer entfaltet sich.

Meinung von

Mein zweiter Film bei dem diesjährigen Fantasy Filmfest. Der Streifen ist düster und als klassischer Suspense-Thriller angelegt. Wir sehen Bobby, wie er über sich hinauswächst um seinen Kumpel zu retten. Dass Bobby und Kevin entführt wurden, ist von dem ersten Moment klar. Wer dahinter steckt wird erst zur Hälfte des Films enthüllt. Davor müssen wir mit ansehen, wie ein unbekannter Mann (Micah Hauptmann) vom Entführer im Haus mit Kevin allein gelassen wird. Wir ahnen Böses ...

Der Streifen ist ruhig erzählt. Die Jungschauspieler haben kaum Texte und Lonnie Chavis muss mehr oder weniger alleine die Scheiße aufräumen. Der arme Bobby muss Dinge machen, die kein Kind machen sollte. Hier geht es ums nackte Überleben. So ruhig der Film auch ist, vor allem in der zweiten Hälfte hat er nicht nur seine kleinen Schockmomente, sondern auch seine "Ihh, ich habe hingeschaut"-Szenen.

Die beiden Co-Autoren und -Regisseure, David Charbonier und Justin Powell, sind noch ganz frisch im Filmgeschäft. Charbonier hat noch nichts von Gewicht auf seiner Tanzkarte, Powell kann immerhin eine ganze Latte als "Post-Production Assistent" aufweisen. The Boy Behind the Door ist durchaus spannend und gut gefilmt, dennoch merkt man ihm an der einen oder anderen Stelle "die Frische" der Regisseure an. Der Film weist nicht direkt Fehler auf, aber doch einige "Hä? Wieso so?"-Momente.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, aber doch ordentlich umgesetzt. Die jungen Schauspieler geben sich sichtlich Mühe, aber auch sie müssen noch etwas üben. Der Twist zur Mitte des Films ist gelungen, bricht er doch mit den Erwartungen des Zuschauers. Und ja, die "Hier ist Johnny"-Referenz (Shining) ist sehr offensichtlich. Da muss der Kenner schon etwas schmunzeln.