Filmplakat Next

5/10

"Mit der Freiheit kommt auch die Verantwortung." — Next, 2007

Next

Besprechung

Um nicht aufzufallen, gibt sich Cris Johnson (Nicolas Cage) als Magier in Las Vegas aus. Er hat eine Gabe. Cris kann zwei Minuten in die Zukunft blicken. Die Zukunft voraussagen in Las Vegas? Cris muss ein reichen Mann sein. Nein. Er weiß, dass die Menschen mit so einer Gabe nicht umzugehen wissen. Also fliegt er unter dem Radar. Hin und wieder nutzt er seine Gabe, um ein paar Dollar extra einzustreichen, aber nie so viel, dass es auffiele.

Eines Tages fällt er doch auf, als er einen Überfall auf die Kasse eines Kasinos verhindert. Er hat gesehen, dass der Überfall tödlich ausgegangen wäre. Deshalb hat er kurzentschlossen eingegriffen. Damit ist er bei FBI-Agentin Callo Ferris (Julianne Moore) zur roten Flagge geworden. Sie war ihm schon länger auf der Spur, nun weiß sie, dass er eine Gabe hat. Cris will seine Ruhe haben. Er will der mysteriösen Frau (Jessica Biel) nachgehen, von der er schon länger eine Vision hat — die einzige, die über zwei Minuten hinausgeht.

Ferris kann Cris dann doch schnappen. Er soll dem FBI helfen. Vor einiger Zeit wurden Atombomben gestohlen. Es wird davon ausgegangen, dass sie in nächster Zeit auf Boden der USA gezündet werden sollen. Cris muss helfen! Aber er sträubt sich noch. Bis die Frau aus seiner Vision, Liz Cooper, in Gefahr gerät.

Meinung von

Der US-Autor Philip K. Dick hat viele Geschichten geschrieben, die von Hollywood aufgegriffen und verfilmt wurden. Mal erfolgreich (Blade Runner, Minority Report, Total Recall), mal weniger (A Scanner Darkly). Next müsste man wohl auch zur letzteren Kategorie zählen.

Next hat kaum etwas vom Original Der goldene Mann. Man hat die Idee mit den Zukunftsvisionen und dem Namen des Protagonisten übernommen. Der Rest ist eine Neuschöpfung. Wenn man schon den Weg gegangen ist, hätte man die Geschichte gerne mehr "kantiger" schaffen können. Ich hätte einen eigenbrödlerischeren, die Menschen mehr verachtenden Anti-Helden erwartet. Ein Mann, der auf das Schicksal der Menschen pfeift, immerhin wurde er in jungen Jahren wie ein Versuchskaninchen misshandelt.

Stattdessen ist die Geschichte ziemlich weichgespült. Cage ist zurückhaltend in seiner Darstellung. Cris ist ruhig und eher ängstlich. Die mysteriöse Frau aus seiner Vision wirkt aufgesetzt und gewollt. "Hey, wir sind Hollywood! Wir brauchen noch eine Liebesgeschichte." Dass sich Cris doch in Liz verliebt, die von seiner Vision erfährt und sich von ihm lossagt, dann aber doch nicht — das war alles sehr vorhersehbar.

Der Film hat ein oder zwei nette Actionszenen, plätschert aber sonst vor sich hin. Julianne Moore ist künstlich aggressiv und "hart drauf". Klar, der Behörde rennt die Zeit davon, aber so, wie sie sich Cris nähert, hätte ich auch "Nein" gesagt, wenn sie das erste Mal den Mund aufmacht.

Das Ende. Das war ... untypisch für Hollywood. Damit kann der Streifen noch einen Moviejunkies-Punkt wieder gutmachen. Davon abgesehen ist Next lauwarmes Popcorn-Kino. Popcorn mit wenig Geschmack.