Filmplakat Lara Croft: Tomb Raider

3,5/10

"War er programmiert aufzuhören bevor er mir den Kopf absägt?" — Lara Croft: Tomb Raider, 2001

Lara Croft: Tomb Raider

Besprechung

Die reiche Archäologin Lara Croft (Angelina Jolie) lebt auf ihrem riesigen Anwesen in England. Offiziell arbeitet sie als Fotografin, aber das Abenteuer, die Jagd nach alten Artefakten, ist ihr eigentliches Ding. Eines Tages hört sie ein lautes Ticken und findet eine seltsame Uhr unter der Treppe versteckt. Diese Uhr geht rückwärts und hat erst angefangen, als die erste Phase der linearen Planetenkonstellation eingetreten ist. Alle 5.000 Jahre stehen die neun Planeten (Wir vermissen Dich, Pluto!) in einer Reihe.

Um mehr über die Uhr und das seltsame Gebilde, das in der Uhr versteckt war, zu erfahren trifft sie sich mit einem alten Freund ihres verstorbenen Vaters, Lord Richard Croft (Jon Voight). Der verrät sie an Manfred Powell (Iain Glen). Powell arbeitet für eine Gruppe namens „die Erleuchteten“. Diese Gruppe setzt alles daran, den Schlüssel, den Lara in der Uhr gefunden hat, in ihre Hände zu bekommen.

Lara findet heraus, was es mit diesem Schlüssel und der Gruppe auf sich hat. „Die Erleuchteten“ sind niemand anderes als die Illuminati und die wollen mit Hilfe des Schlüssels zwei Hälften eines verschollenen Dreiecks finden. Wird das Dreieck wieder zusammengeführt, kann man damit die Zeit beherrschen. Lara will das verhindern, doch die Zeit drängt.

Meinung von

Als Computer massentauglich wurden, kamen auch immer mehr Computerspiele auf den Markt. 1996 kam das erste Spiel um Lara Croft heraus. Die Spielerwelt – vornehmlich die männliche und eher jüngere – war entzückt. Ja, die Grafik war schrecklich kantig. Damals konnte man noch nicht mit so vielen Polygonen arbeiten wie heute. Die Geschichte war – vermute ich – ganz packend. Aber ich denke, die Pixelbrüste, die sich beim Schwingen von Liane zu Liane bewegten, waren interessanter. Das Spiel hatte einen mächtigen Erfolg, "Tomb Raider" mehrere Fortsetzungen.

Kein Wunder, dass man die Figur in Fleisch und Blut auf die Leinwand bringen wollte. Was die Spieler sich sehnlichst gewünscht hatten, sollte 2001 Realität werden. Man suchte und fand Angelina Jolie, die die engen Shorts und das enge Oberteil bestens ausfüllte. Merkt man, worauf das hier hinausläuft?

Die Geschichte ist lasch, ein billiger Abklatsch von Indiana Jones. Die Effekte sind grauenhaft, "damals" aber vermutlich noch ganz toll. Im Endeffekt ist Lara Croft: Tomb Raider nur dazu da, um Angelina Jolie knapp bekleidet zu zeigen. Mal abgesehen davon, dass ich die Frau absolut schrecklich finde, ist das einfach zu wenig. Ich kenne die Spiele nicht, aber es ist sonnenklar, dass der Film nur gemacht wurde, um feuchte Jungenträume zu erfüllen. Und das auf eine ganz billige Art und Weise.

Jolie spielt ihre Lara Croft extra-hart und extra-cool. Das wirkt alles gekünstelt und nervt ungemein. Eine starke Frau sieht anders aus.

Als komischer Faktor wurde Computer-Nerd Bryce (Noah Taylor) ins Rennen geworfen. Chris Barrie spielt den distinguierten Butler Hillary, der gerne aus Lara Croft eine Dame machen würde. Doch die wehrt sich, weil sie doch so stark ist. Iain Glen ist ein mäßiger Bösewicht. Als – nennen wir es mal – intellektuellen Gegenpart wurde der damals noch nicht allzu bekannte Daniel Craig ins Rennen geworfen. Er spielt Alex West, einen Archäologen, der – im Gegensatz zu Lara – seine Dienste gerne verkauft. Als Ausgleich für all die knappen Höschen der Lara Croft musste Craig dann auch nackig vor der Kamera stehen.

Lara Croft: Tomb Raider ist ein Film, der nur gedreht wurde um mit den Fantasien von Pubertierenden Geld zu machen. Das machen andere Filme auch, z.B. Transformers mit Megan Fox als Trägerin von knappen Höschen, aber bei Tomb Raider ist es zu peinlich, weil es ausschließlich um die Hauptfigur geht.

Wer die Jolie mag, der wird sich freuen. Der Rest sollte lieber einen guten Film schauen.

Übrigens: Wer hat im Tempel eigentlich all die Kerzen angezündet?