Filmplakat Monsters

3,5/10

"Wie, du hast dein Lachen geübt?" — Monsters, 2010

Monsters

Besprechung

Vor sechs Jahren fand die NASA Leben im Weltall. Eine Sonde kam zurück und brachte Keime mit sich. In Mexiko ging die Sonde herunter. Seitdem haben sich außerirdische Lebensformen in der so genannten „Infizierten Zone“ ausgebreitet. Riesige, krakenähnliche Monster wandeln nun seit sechs Jahren auf der Erde herum, eingepfercht in einer Art Reservat. Das amerikanische und das mexikanische Militär halten die Lebensformen in Schach.

Der Fotoreporter Andrew Kaulder (Scoot McNairy) ist auf der Suche nach „dem Bild“ von den Aliens. Als er in San Jose die Überlebenden einer Alien-Attacke sucht, stößt er auch auf die Tochter seines Herausgebers, Samantha Wynden (Whitney Able). Sie wurde nur minder verletzt, soll aber wieder zurück in die Staaten. Widerwillig nimmt Kaulder den Job als Babysitter an, um die junge Blonde an der infizierten Zone vorbei in die USA zu bringen. Doch nach einem kleinen Missgeschick von Kaulders Seite her, müssen die Beiden durch die infizierte Zone, nicht drum herum.

Meinung von

Der Film schien gut zu werden, wenn man sich den Trailer dazu mal anschaut. Auf dem Fantasy Filmfest lief er auch und eigentlich wollte ich mir den Streifen dort angeschaut haben, aber aus zeitlichen Gründen verpasste ich ihn auf dem Fest. Im Nachhinein bin recht froh darüber. Das Filmfest war ziemlich teuer, wir sahen ihn jetzt am Kinotag im CinemaxX. Mehr wollte ich für den Film dann auch nicht ausgegeben haben.

Unter der Hand wurde Monsters als Geheimtipp gehandelt. Steven Spielberg, so las ich irgendwo, liebt den Film. Woanders bekam man den Vergleich von Monsters mit District 9 mit.

So ganz kann ich das nicht unterschreiben. Gut, ich wusste im Vorfeld, dass es in dem Film nicht primär um die Außerirdischen geht, die Viecher tauchen selten auf. Es geht viel mehr um die Beziehung zwischen Samantha und Kaulder. Als wir ziemlich "unbefriedigt" aus dem Kino kamen, fragten wir uns auch, was das eigentlich war, was wir da gerade sahen? Ein SciFi-Film? Nicht wirklich. Man sieht zu wenig Extraterrestrisches. Thriller? Auf keinen Fall. Ich finde, Monsters ist im Grunde ein Liebesfilm. Wollte ich sowas sehen? Nein.

Monsters ist ein Lowbudget-Film. Gerade einmal magere 800.000 Dollar konnte Regisseur/Drehbuchautor/Kameramann/Visual Effects-Mann Gareth Edwards aufbringen, um den Film zu realisieren. Da kann man keine dicken Schlachten erwarten. Hatte ich auch nicht. Aber ein bisschen mehr Handlung und bessere Dialoge hätte ich schon erwartet.

Der "Geheimtipp" (der keiner ist) besteht im Grunde aus ganz vielen Portrait-Aufnahmen der beiden Hauptdarsteller, wie sich in die Weite schauen. Wenn dann aus dem Dschungel ein unheimliches Geräusch kommt, war der einzige Satz von Samantha: Was ist das? Ja, was soll das sein, du Dummnuss? Du bist in der infizierten Zone, wo Aliens hausen. Wenn da ein Tröt-Geräusch ist, wird das kein Quietscheentchen sein. Immerzu die selbe, dümmliche Frage.

Gerade zum Schluss, wenn sie vor "der Mauer" der USA stehen, kürzt Edwards empfindlich ab. Ratz-fatz sind sie über einen breiten Fluss, auf einer Straße, die durch eine Lücke in der Mauer führt, zack in einem verlassenen Dorf, zack in einer Tankstelle, wo sie auf Rettung warten.

Ganz schlecht war übrigens die deutsche Übersetzung an einer Stelle. Im Original dürfte es so gewesen sein, dass Samantha sich mit einer Mexikanerin auf spanisch unterhält und für Kaulder übersetzt. In der deutschen Fassung brabbelt die Mexikanerin deutsch, Samantha spricht deutsch und "übersetzt" für Kaulder, der daneben sitzt. Man fragt sich, ob er taub sei - nein, der deutsche Filmverleih hat geschlammt.

Die über 120 Minuten (davon 30 Werbung) hätte ich auch anders verbringen können. Monsters muss man nicht gesehen haben. Ich fand ja schon District 9 langweilig und völlig überbewertet, aber im Vergleich zu Monsters war District 9 um Längen interessanter. Schade.