Filmplakat Ocean’s 13

9/10

"Du guckst Oprah Winfrey? Mit ’ner Flasche Wein?" — Ocean’s 13, 2007

Ocean’s 13

Besprechung

Reuben (Elliott Gould) geht es nicht gut. Er wollte wieder ins Casino-Geschäft einsteigen und wurde dann von Willie Bank (Al Pacino) übers Ohr gehauen. So richtig die miese Masche. Nun liegt Reuben im Bett, ist apathisch und sagt nichts mehr. Er hat seinen Willen zum Leben verloren.

Davon bekommen natürlich die Anderen der Gang mit und so tanzen Danny Ocean (George Clooney), Rusty Ryan (Brad Pitt), Linus Caldwell (Matt Damon) und der Rest der Bagage an, um ihren alten Kumpel Reuben wieder auf die Beine zu bringen. Und wie macht man das in den Kreisen am besten? Mit einem Raub.

Diesmal geht es nicht um die Liebe einer Frau oder den Stolz eines Einbrechers, diesmal geht es einfach nur um Rache. Danny und seine Mannen planen einen wunderbaren Coup, um Willie Bank zu schaden. Der eröffnet nämlich demnächst das Casino, an dem eigentlich Reuben beteiligt sein sollte. Das Casino ausrauben geht nicht — zu viel Technik. Aber wie wäre es, wenn man es hinbekäme, dass 500 Mio Dollar an diverse, unbekannte Leute ausgespielt werden? Außerdem will Willie auch dieses Hotel/Casino prämieren lassen. Können Danny und Co. den eiskalten Willie schädigen? Schließlich müssen sie noch die Hilfe von einem alten Feind annehmen …

Meinung von

Na das nenne ich doch mal wieder groß angelegtes Kino. Ein Staraufgebot, das nichts zu wünschen übrig lässt, eine gute, runde Geschichte und klasse Charaktere. Der dritte Ocean's-Film ist eine — man möge es mir verzeihen — intelligente Komödie. Keine Schoten und Zoten, sondern ruhig vorgetragene, spitze Kommentare der Protagonisten. Die Filme, ich kann es nicht anders beschreiben, versprühen einen wunderbaren, altbackenen Charme. Ich fühlte mich an Klassiker mit dem Rat Pack erinnert.

Ocean's 13 hat nicht so wilde Hin-und-Her-Verwirrspielchen, wie die beiden ersten Teile, aber das ist auch in Ordnung. Sonst wäre es alles von der Stange und so beweisen die Schreiberlinge, dass sie ein Ensemble nehmen und mit würzigen Zutaten zu einem leckeren, prickelnden Film anrichten können.

Nach dem Film gab es auf dem Gang gen eigene vier Wände auch entsprechend eine wilde Zitiererei. Bratfett und Clooney halten sich diesmal etwas mehr zurück, Mattt Damon kommt dafür mehr in den Vordergrund. Die beiden Malloy-Brüder (Casey Affleck und Scott Caan) sind urkomisch. Ihre Aufgabe bei dem Coup wäre so einfach gewesen, aber die müssen gleich eine Staatsaffäre draus machen. Köstlich.

Sehr gut gefallen hat mir endlich mal wieder Mr. Pacino. Mensch, der Typ kann aber auch ein Arschloch sein, wenn er will. Seine Figur Willie Bank möchte man ständig schlagen und gleichzeitig möglichst weit auf Abstand zu ihm gehen. Da haben sie sich eine wunderbare Angriffsperson ausgedacht. Man möchte unbedingt, dass Bank eines reingewürgt bekommt.

Wer ein wenig Hirnschmalz noch übrig hat und sich gut unterhalten möchte, wer keine dicken Explosionen erwartet, keine nackten Frauen, sondern sich mit gut gekleideten, smarten Gaunern abfinden kann, der ist mit diesem Film bestens bedient. Sehenswert. Keine Frage.

Einzig die Synchronisation störte. Das aber nur an einer Stelle und auch lediglich deswegen, weil ich den Trailer so oft gesehen hatte, dass ich einen Spruch so sehr verinnerlicht hatte. In der Synchronisation ist der Witz, wenn Clooney Andy Garcia fragt, ob er fertig sei, irgendwie stark gemildert. Ich denke, man sollte sich den Streifen durchaus im Original geben. Daumen hoch.