Filmplakat Zurück in die Gegenwart – Star Trek IV

7/10

"Menschen treffen unlogische Entscheidungen." — Zurück in die Gegenwart – Star Trek IV, 1986

Zurück in die Gegenwart – Star Trek IV

Besprechung

Nachdem Mr. Spock (Leonard Nimoy) sein Gedächtnis wieder dort hat, wo es hingehört, macht sich die kleine Crew um Admiral Kirk (William Shatner) auf den Weg, mit dem geborgten, alten Klingonen-Raumschiff von Vulkan zur Erde zu fliegen. Hier wollen sie sich dem Gericht stellen. Immerhin haben sie bei ihrem letzten Abenteuer einige Föderations-Gesetze gebrochen.

Die gute, alte Erde hat jedoch momentan ganz andere Probleme. Eine riesige Sonde unbekannter Herkunft steuerte geradewegs auf den blauen Planeten zu. Jeder Versuch Kontakt aufzunehmen scheiterte. Zudem legt die Sonde jedwede Energieversorgung lahm und verdampft gerade die Meere der Erde. Als Kirk davon Wind bekommt, machen er und seine Crew sich auf den Weg, die Erde zu retten.

Spock ist es, der herausfindet, dass die Sonde mit Buckelwalen zu kommunizieren versucht. Blöde nur, dass die Menschheit diese Meeressäuger schon vor langer Zeit ausgerottet hat. Doch Kirk weiß immer einen Rat: in dem klapperigen Bird-of-Prey wagt die kleine Mannschaft einen Zeitsprung in eine Zeit, in der es auf der Erde noch Buckelwale gibt.

So finden sich Kirk und Co. im San Francisco der 1980er wieder. Hier stoßen sie auf die Meeresbiologin Dr. Gillian Taylor (Catherine Hicks). Kann sie helfen? Und wichtiger: Will sie helfen? Immerhin behauptet dieser Kirk, er stamme aus der Zukunft. Lächerlich!

Meinung von

Den vierten Teil des Star Trek-Franchises mochte ich immer gerne. Nachdem Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock nur ein "Übergangsfilm" war, der zudem durch den Tod von Kirks Sohn David auch noch ein gewisses Maß an Schwere hat, brauchte man im dritten Teil, der "Zufalls-Trilogie" (die Trilogie aus den Teilen II, III und IV war nicht von Anfang an geplant) etwas heitereres. Die noblen Menschen aus der Zukunft im chaotischen San Francisco des 20. Jahrhunderts? Das ist lustig!

Kirk fängt an zu fluchen, Spock macht es ihm nah — wenn auch nicht so ganz gelungen. Scotty (James Doohan) erfindet – aus Gründen – das transparente Aluminium und hackt das alles blitzschnell auf einem uralten Macintosh Classic. Ja ne, is' klar … Heute betrachtet, kann man sich darüber nur ausschütten vor Lachen.

Die Story ist solide — sofern man eine Zeitreise solide finden kann —, ist lustig und "nebenbei" der erste Umweltfilm im großen Maßstab. Zurück in die Gegenwart – Star Trek IV handelt davon, wie unachtsam wir Menschen mit unserem Planeten umgehen. Es wird der Walfang angeprangert und dem Zuschauer gezeigt, wie blöd das sein kann, wenn man die Wale ausrottet und dann im 23. Jahrhundert eine außerirdische Intelligenz kommt, um genau mit diesen Walen zu reden. Niemand nimmt ab? Dann machen wir eben den Planeten kaputt …

Für mich hat Zurück in die Gegenwart – Star Trek IV Charme und eine wohltuende Leichtigkeit, gepaart mit dem (ökologisch) moralischen Zeigefinger, der aber nicht strafend, sondern mahnend daherkommt. Ich kann mir vorstellen, dass zu der Zeit einige Kinogänger der Problematik des Walfangs gewahr wurden. Man lernt eben mit Humor immer noch am besten.

Zurück in die Gegenwart – Star Trek IV hat entsprechend wenig Weltraum-Szenen, einfach weil die Geschichte auf der Erde spielt. Dennoch macht der Film Spaß. Mit diesem vierten Teil des Franchise ist die "Zufalls-Trilogie", die in Zorn des Khan gestartet wurde, beendet. Danach konnte die Geschichtserzählung ohne Ballast weiter erzählt werden. Man musste sich nicht mehr auf einen vorhergehenden Film beziehen.