Filmplakat X-Men Origins: Wolverine

6,5/10

"Wie wär's denn, wenn du diesmal richtig stirbst?" — X-Men Origins: Wolverine, 2009

X-Men Origins: Wolverine

Besprechung

Nach einem persönlichen Verlust, wird Logan (Hugh Jackman) aus seinem Ruhestand in Kanada reaktiviert. Er steigt ins „Weapon X“-Programm von William Stryker (Danny Huston) ein. Logan, der über die Mutanten-Kraft der Selbstregeneration verfügt, wird einer experimentellen Prozedur unterzogen. Sein gesamtes Skelett wird mit dem unzerstörbaren Metall Adamanthium überzogen. Er wird zur Weapon X. Ab da nennt er sich Wolverine — in Gedenken an seine Geliebte Kayla Silverfox (Lynn Collins), die von Logans Bruder Victor (Liev Schreiber) umgebracht wurde.

Nach der Prozedur flieht Logan aus dem geheimen Labor. Stryker will das „verlorene Experiment“ eliminieren lassen – was Logan irgendwie nicht wirklich lustig findet.

So ausgerüstet, macht er Jagd auf Victor, der derweil junge Mutanten kidnappt und auf eine mysteriöse Insel bringt. Um diese Insel zu finden, muss Logan die Hilfe von Gambit (Taylor Kitsch) annehmen. Die Insel wird betrieben von Stryker, der auf der Insel finstere Pläne verfolgt. Hier muss sich Logan einem neuen Gegner Stellen: Weapon XI/ Deadpool (Scott Adkins), Logans ehemaligem Team-Kamerad Wade Wilson (Ryan Reynolds).

Meinung von

Es dürfte schwer sein, so einen Film zu machen. Zu viele Dinge müssen berücksichtigt werden. Da haben wir am Anfang des Films die Kindheitsgeschichte von Logan und Victor. Diese führt uns zum Streit zwischen den beiden Brüdern während ihrer Zeit in einer Spezial-Einheit unter der Führung von Stryker. Es muss also eine Menge erzählt werden, um zur eigentlichen Geschichte in der Gegenwart (vor den X-Men versteht sich) zu gelangen. Das ist aber alles notwendig. Zum Glück haben wir hier X-Men Origins: Wolverine, somit sind wir alle mit dem Wissen ins Kino gegangen, dass wir die Entstehungsgeschichte von Wolverine geboten bekommen.

Schwierig ist der Film außerdem, weil Wolverine wohl die beliebteste Figur der X-Men ist. Die echten Hardcore-Marvel-Fans, die die Entstehungsgeschichte kennen (ich zähle mich bekanntlich nicht zu den Marvel-Anhängern), werden ein ganz kritisches Auge auf den Film werfen. Gleichzeitig muss ein Massenpublikum angesprochen werden. Uh, ich mochte nicht in der Haut von Regisseur Gavin Hood gesteckt haben. Aber: Alles wunderbar über die Bühne gegangen.

Trotz der vielen kleinen Geschichtchen ist ein solider Film mit viel Action und gutem — wenn auch nicht übermäßig viel — Witz dabei herausgekommen. Jackman ist immer noch die Ideal-Besetzung für Wolverine, Liev Schreiber als böser Gegenspieler ist ebenfalls klasse. Der Mann kann so richtig böse und schurkisch sein. Und schließlich haben wir als herausstechende Persönlichkeit den ewig plappernden Wade Wilson, gespielt von Ryan Reynolds. Eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert ist. Er redet und redet und redet — nebenbei erledigt er Gegner mit seinen Schwertern. Lustig-Faktor #1. Nicht umsonst bekommt Wilson, der als "Deadpool" agiert, auch eine eigene "Origins" gesponsert (neben Magneto).

Zum Abschluss noch ein Wort zur Kontinuität des Charakters. In X-Men 2 kam der Eindruck auf, dass Logan während der Prozedur am Alkaline Lake seine Gedächtnis verloren hätte und er seitdem ohne dem Wissen um seine wahre Identität umher wandelte. Da war ich aber arg verwirrt, als er in X-Men Origins: Wolverine sich doch noch an einiges erinnern konnte. Zum Glück haben sie ganz am Ende die Kurve bekommen. Nach dem großen Showdown passiert etwas, dass ihn vergessen lässt. Puhh, noch mal knapp davon gekommen, liebe Schreiberlinge!

Popcorn raus, Freundin zum Shoppen schicken und den Film genießen — auch wenn er ein oder zwei Längen hat und die Tricks manchmal recht billig sind.