Filmplakat Vierzehn Jahre Sing Sing

7/10

"Funny, all the new songs sound alike." — Vierzehn Jahre Sing Sing, 1947

Vierzehn Jahre Sing Sing

Besprechung

Während der Prohibition haben Frankie Madison (Burt Lancaster) und Noll ‚Dink‘ Turner (Kirk Douglas) so manches krumme Ding gedreht. Beim Schmuggel von Alkohol über die kanadische Grenze wurde Frankie geschnappt, Dink konnte entkommen. Vorher gab es noch das Versprechen, dass „im Falle eines Falles“ später 50:50 geteilt wird. Frankie musste für vierzehn Jahre in den Knast.

Als er rauskommt, wird er von Dave (Wendell Corey) abgeholt. Ein alter Freund aus der Zeit vor dem Gefängnis und Komplize von damals. Dink führt mittlerweile den sehr erfolgreichen Regent Club. Der Clubbesitzer ist ein sehr vorsichtige Geschäftsmann. Er weiß, dass Frankie bei ihm auftauchen wird, möchte aber dessen Absichten erfahren. Denn nur wenn man weiß, was jemand vorhat, kann man Gegenmaßnahmen ergreifen. Also arrangiert Dink für Frankie ein Abendessen mit der Sängerin Kay Lawrence (Lizbeth Scott). Die beiden verstehen sich auf Anhieb.

Als es dann dazu kommt, dass Frankie ausbezahlt werden soll, deckt Dink seine Karten auf. Was damals noch so einfach war, ist nun knallhartes Geschäft. Damals ging Geld von einer Hand in die andere, heute mischen Banken mit, es gibt Firmen und Unterfirmen. Kurz gesagt: Dink will Frankie mit nichts abfrühstücken. Das findet der Ex-Knasti gar nicht lustig.

Meinung von

Der Film ist ein schönes Stück knallharter Gangster-Drama. Früher konnte man noch mit etwas Mut an Geld kommen. Man musste nur schlauer sein als die Polizei. Doch in den 14 Jahren, die Frankie im Gefängnis war, hat sich die Welt geändert. Dink führt nach außen einen sauberen Laden. Er hat eine gute Finanzspritze in Alexis Richardson (Kristine Miller) gefunden. Die will er auch heiraten, gibt aber Kay klar zu verstehen, dass er nur sie liebt. Das ist Kay zu viel. Seit Frankie da ist, sieht sie, was Dink tatsächlich für ein Mann ist.

Kirk Douglas war bei Vierzehn Jahre Sing Sing noch ganz am Anfang seiner Karriere. Sein Charakter ist mies, hinterhältig und kalt. Lancaster, der Knaller wie Die Killer oder Zelle R 17 hinter sich hatte, spielt den geläuterten Ex-Gangster. Die Zeit im Gefängnis hat auch ihn verändert. Zwar versucht er noch einmal "die alte Masche", indem er sich später Jungs ranholt, die ihn beim Eintreiben des Geldes unterstützen sollen – doch auch das klappt nicht so, wie gedacht.

Kay ist die Geliebte von Dink, aber als sie erfährt, was er für ein Gauner ist, dreht sie ihm den Rücken zu. Frankie hingegen ist ehrlich zu ihr. Er erzählt ihr schon ganz früh, dass er im Knast war. Das schreckt sie nicht, die Ehrlichkeit macht Frankie nur attraktiver. Da kann Dink nicht mithalten. Sie ist keine echte Femme fatale, auch wenn sie mit ihrer rauchigen Stimme so wirkt. Sie bringt nicht Verderben für Frankie.

Wie es sich für einen Film noir gehört, haben wir dunkle Schatten, harte Männer und eine schöne Frau. Als Dave auch die Schnauze voll hat von Dink, hetzt der ihm Killer auf den Hals. Die Szene mit der Verfolgung in den dunklen Gassen der Stadt, die langen Schatten, lange Mäntel und hochgeschlagene Kragen – alles herrlich stimmungsvoll und "klassisch".

Als Dink Frankie offenbart, wie der Hase läuft und dass der Knastbruder nur ein Handgeld bekommt, als klar wird, dass Dave Frankie im Auftrag von Dink hinters Ohr gehauen hat – das ist schon ein "Was zum Teufel?"-Moment. Sehr schön gemacht.

Die Geschichte basiert auf einem Theaterstück von einem gewissen Theodore Reeves. Byron Haskin hat den Stoff stimmungsvoll umgesetzt.