Filmplakat Urlaub vom Himmel

7,5/10

"He was arguing with some guy from heaven." — Urlaub vom Himmel, 1941

Urlaub vom Himmel

Besprechung

Der Boxer Joe Pendleton (Robert Montgomery) ist auf der Höhe seiner Zeit. Er ist top-fit und freut sich auf den bevorstehenden Kampf. Entgegen den Empfehlungen seines Managers Max Torkle (James Gleason) fährt er nicht mit der Bahn, sondern fliegt. Ein Hobby von Joe.

Doch sein Flugzeug stürzt ab und so findet er sich in Begleitung von Mitarbeiter 7013 (Edward Everett Horton) im Himmel wieder, kurz vorm Einchecken zur großen Ruhe. So einen Tod hinzunehmen ist immer schwer, aber Joe besteht darauf, dass er nicht gestorben sein kann. Der Verwalter Mr. Jordan (Claude Rains) schaltet sich ein. Wie sich heraus stellt, ist dem Mitarbeiter 7013 ein Fehler unterlaufen. Er hat Joe zu früh aus dem Flugzeug rausgeholt. Also alles wieder zurück!

Allerdings hat Max die sterblichen Überreste von Joe bereits einäschern lassen. Da ist nichts mehr mit „zurück“. Joe hat aber noch satte 50 Jahre auf Erden! Mr. Jordan macht sich zusammen mit Joe auf den Weg, einen Ersatzkörper für ihn zu finden. Joe will jedoch unbedingt einen gleichwertigen, ebenfalls fiten Körper. Schließlich landen sie im Haus des reichen Mr. Farnsworth. Der wurde eben von Frau (Rita Johnson) und Sekretär (John Emery) umgebracht.

Joe will nicht in den Körper von Mr. Farnsworth – bis er Bette Logan (Evelyn Keyes) sieht, die für die Unschuld ihres Vaters eintritt. Um Bette zu helfen, geht Joe auf den Deal mit dem Body-Switch ein.

Meinung von

Urlaub vom Himmel basiert auf dem Theaterstück "Irrtum im Himmel" von Harry Segall. In den 1940ern verfilmt, bekommt der Zuschauer eine wunderbar leichte Komödie geboten um – na – einen Irrtum, der im Himmel passiert. Engel sind eben auch nur Verwaltungsmenschen. Robert Montgomery ist unschuldig und beschwört immerzu, dass sein Körper absolut top-fit war, also will er auch wieder so eine Hülle. Aber die ist schwer zu finden.

Als er sich dann in Bette verguckt, nimmt er das Angebot an, sich in den Millionär Farnsworth versetzen zu lassen. Immerhin kann man auch diesen Körper trainieren. Etwas, das Farnsworths Umwelt seltsam aufnimmt. Zum Glück hat er mit seinem alten Manager einen Menschen auf seiner Seite. Claude Rains ist der ewig freundlich lächelnde Verwaltungschef. Ihm schaut man gerne zu und vertraut auch die Körpersuche an. Er hilft Joe wo er kann.

Was an dem Film stört ist das Ende. Joe hatte noch 50 Jahre auf Erden. Joe! Deswegen hat er auch alle seine alten Erinnerungen, wenn er in Farnsworths Körper fährt. Wieso vergisst er dann alles, wenn er am Ende der Geschichte in den Körper von Boxer K.O. Murdock schlüpft – wieso wird er dann zu Murdock? Sollte er nicht weiterhin die Erinnerungen von Joe haben? Das ist eine Unlogik, die ärgert. Ansonsten plätschert der Film jedoch gemächlich vor sich hin. Die Liebe zwischen Farnsworth und Bette wird zwar thematisiert, aber der Funken springt beim Zuschauer nicht wirklich über. Das mag jedoch auch einfach der Zeit geschuldet sein, in der der Film gedreht wurde. Damals wurden vielleicht solche Themen nicht so dick aufgetragen, wie man sie es heute gewohnt ist.

Urlaub vom Himmel erhielt zwei Oscars. Einen in der Kategorie "Beste Originalgeschichte" und einen in der Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch".