Besprechung
Dr. Martin Harris (Liam Neeson) kommt mit seiner jungen Frau Elizabeth (January Jones) in Berlin zu einem Bio-Kongress an. Die Beiden wollen gerade im Adlon einchecken, da fällt Martin auf, dass ihm sein Aktenkoffer fehlt. Er schnappt sich das erstbeste Taxi und rauscht zum Flughafen zurück. Doch die Taxifahrerin Gina (Diane Kruger) baut einen Unfall. Martin wacht im Krankenhaus auf.
Der Wissenschaftler lag vier Tage im Koma und er hat eine teilweise Amnesie. Er muss schnell seine Frau finden. Doch im Hotel angekommen erkennt diese ihn nicht mehr und an ihrer Seite steht … ihr Mann, Dr. Martin Harris (Aidan Quinn).
Das kann nicht sein. Martin muss herausfinden, wer er ist, warum ihn seine Frau nicht erkennt und wieso der Mann an ihrer Seite die selben Erinnerungen hat wie er.
Das muss möglichst schnell geschehen, denn plötzlich sind hinter ihm Männer her, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Martin versucht Hilfe bei Gina zu bekommen, doch die will ihn nie gefahren haben. Der Einzige, der ihm glaubt, ist der Ex-Stasimann Ernst Jürgen (Bruno Ganz).
Meinung von Nils
Das ist eine Geschichte, ganz so, wie man sie in der Schule gelernt hat. Als den Aufbau des Spannungsbogens meine ich. Unknown Identity ist sehr ruhig und braucht ziemlich lange, um an Fahrt zu gewinnen. Es gibt zwar zwei Verfolgungsszenen, aber das meinte ich nicht mit Fahrt aufnehmen.Tatsächlich ist es dann die letzte halbe Stunde, in der die Geschichte komplett kippt und jede Vermutung, die man bis dahin angestellt hatte, über den Haufen geworfen wird. Die letzten 30 Minuten sind dann endlich spannend. Vorher ist der Film an einigen Stellen verwirrend. Aber — Hey! — der gute Doktor ist auch verwirrt, genau darum geht es doch in dem Streifen.
Liam Neeson spielt ansehnlich. Nicht unbedingt seine beste Rolle, aber man nimmt ihm die Verwirrtheit ab. Der beste Charakter ist dann doch von Bruno Ganz verkörpert worden. Sein ehemaliger Stasimann ist eine Wonne. Sehr schräger Vogel. Ganz ist eine Bereicherung für den Film.
Zwar spielt Unknown Identity im November, aber trotzdem war so ziemlich das Erste, was mir an dem Film negativ auffiel, dass Deutschland, also hier Berlin, grau und kalt dargestellt wurde. Irgendwie der Stereotyp Deutschlands. Musste das denn sein? Schade.
Man braucht Geduld für den Film. Wie schon eingangs erwähnt, entfaltet er sich sehr langsam. Zu langsam für die jungen Leute heute. Vermutlich waren deshalb auch so viele Herrschaften aus der Silberfraktion in dem Film. Wer weiß?
Es gibt drei oder vier Ungereimtheiten, dafür aber auch einige wirklich spannende Momente. Ein Film, den man nicht gesehen haben muss, der aber so manches TV-Programm locker schlagen kann.