Filmplakat Timecrimes

7/10

"Diese Maschine ist nicht erfunden worden um Probleme zu lösen. Durch sie entstehen eher welche." — Timecrimes, 2007

Timecrimes

Besprechung

Héctor (Karra Elejalde) und seine Frau Clara (Candela Fernández) sind vor kurzem aufs Land gezogen. Während Clara den Garten macht, muss Héctor etwas entspannen. Er schaut mit seinem Fernglas in der Gegend herum, als er eine junge Frau (Bárbara Goenaga) im Wald sieht, wie sie sich auszieht. Clara fährt noch einmal schnell einkaufen und Héctor geht dem seltsamen Vorfall nach. Als er die nun splitternackte Frau im Wald bewusstlos vorfindet, wird er von einem Mann mit Bandagen um den Kopf angegriffen.

Héctor flieht. Kurze Zeit später stößt er auf ein seltsames Anwesen in der Nähe. Er bricht ein und findet ein Labor im Keller. Über ein Funkgerät versucht er Hilfe zu bekommen. Am anderen Ende ist ein junger Mann (Nacho Vigalondo) zu hören. Der befindet sich wohl in einem anderen Gebäude, zu dem er Héctor hinlotst. Derweil ist die vermummte Gestalt immer noch hinter Héctor her.

In dem neuen Gebäude angekommen, weiß der junge Mann, der auch etwas panisch wirkt, zu helfen. Er bittet Héctor in einen seltsamen Tank einzusteigen. Als Héctor wieder rauskommt, ist es Tag. Der junge Mann erklärt Héctor, dass er eine Zeitreise gemacht hat. Ja, nee. Is‘ klar.

Meinung von

Dieser kleine Streifen aus Spanien lief auch bei den Fantasy Filmfest Nights 2008, wo er zum Publikumsliebling gewählt wurde. Dieser wirklich kostengünstige Streifen ist ein schönes Beispiel dafür, dass es nicht viel Geld kosten muss, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Der Darsteller des jungen Wissenschaftlers ist außerdem der Autor und der Regisseur des Films. So kann man bestimmt auch noch einmal Geld sparen.

Wer Star Trek im Fernsehen geschaut hat, weiß, dass Zeitreisen immer Kopfschmerzen bereiten. Wir sind linear und können mit diesen verschiedenen Zeitebenen nur schlecht umgehen. Nacho Vigalondo hat die üblichen Probleme von Ursache und Wirkung, die beim Zuschauer Knoten im Hirn erzeugen. Dabei ist der kleine Film durchaus intelligent umgesetzt.

Héctor reist in der Zeit zurück, weil er dazu animiert wurde. Der gesamte Handlungsstrang ist eingefädelt worden – von Héctor selbst. Es gibt zwei Héctors. Damit Héctor 1 in den Zeitreisetank steigt, muss Héctor 2 seinen temporären Vorgänger dazu bringen. Aber ... drehen wir uns hier nicht im Kreis? Was war zuerst da? Oder besser wer?

Wir sehen Héctor, wie er versucht vor sich selbst zu fliehen ohne zu wissen, dass er der Mann mit den Bandagen ist. Und Héctor 2 – mit den Bandagen – muss alles nachstellen, um dort hinzukommen, wo er jetzt ist. Das kann alles nicht gut gehen.

Der Film hat ein sehr schmales Budget von etwa 2,6 Millionen Dollar. Ich weiß allerdings nicht, wo das Geld genau hingeflossen ist. Das schaut alles recht billig aus. Das Schauspiel von Héctor und dem jungen Wissenschaftler wirkt hölzern. Dennoch macht der Film Spaß und kann Spannung aufbauen. Gute 90 Minuten Zeitreise-Spaß für zwischendurch. Kann man machen.