Filmplakat The Wicker Man

7,5/10

"No, Sergeant. Nothing serious. Just the usual: Rape. Sodomie. Sacrilege. You know, ..." — The Wicker Man, 1973

The Wicker Man

Besprechung

Ein anonymer Brief erreicht Sergeant Neil Howie (Edward Woodward) von der West Highland Police. In dem Brief wird der streng gläubige Polizist darauf aufmerksam gemacht, dass auf der schottischen Insel Summerisle die zwölfjährige Rowan Morrison (Gerry Cowper) seit mehreren Monaten vermisst wird.

Howie fliegt mit seinem Wasserflugzeug zur Insel, wo er sehr kühl empfangen wird. Er macht sich auf die Suche nach Rowan, doch keiner der Dorfbewohner will sie kennen. Selbst ihre vermeintliche Mutter May (Irene Sunters) kennt das junge Mädchen auf dem Foto, das Howie zugespielt wurde, nicht.

Der ortsfremde Polizist ist zu tiefst irritiert. Nicht nur, weil niemand das Mädchen kennen will, obwohl sich doch Hinweise finden lassen, dass es sie gibt. Auf dieser Insel gehen sehr seltsame Dinge vor, die den Sergeanten anwidern: Junge Menschen haben in Gruppen Sex in aller Öffentlichkeit, im Pub werden extrem sexuell anzügliche Lieder gesungen, die sich an die Wirtstochter Willow (Britt Ekland) richten. Selbst in der Schule von Miss Rose (Diane Cilento) werden die Kinder mit Phallussymbol und Beischlaf konfrontiert.

Howie rennt ständig vor verschlossene Türen. Er wird jedes Mal an Lord Summerisle (Christopher Lee) verwiesen. Der scheint auf der Insel das Sagen zu haben.

Meinung von

The Wicker Man wird als ein Klassiker des Horrors geführt. Man muss bedenken, von wann der Film ist. 1973 war der Film bestimmt zu tiefst verstörend. Es ist kein vor Blut und Gedärmen triefender Film. Der Horror spielt sich im Kopf ab, weil der Streifen schlimme Dinge suggeriert.

Edward Woodward ist ein streng gläubiger Christ, der gefühlt noch nie Spaß am Leben hatte. Arbeit und Kirche bestimmen sein Leben. Als der Brief eintrudelt, muss er dem Mysterium nachgehen.

Die Figuren, denen er auf der Insel begegnet sind alle schräg. Schnell wird klar, dass alle zu lügen scheinen. Und was hat es bloß mit der öffentlich zur Schau gestellten Sexualität auf sich? – Mal vom vielen Gesinge abgesehen. Das ist ein Stilmittel, dass den Zuschauer verstört, also mich. Hier hätte man gerne weniger von haben können.

Howie findet allmählich heraus, was auf dieser seltsamen Insel vor sich geht. Das Christentum ist hier nicht existent. Summerisle und seine Anhänger haben sich den alten Göttern verschrieben.

Das Ende ist überaus gelungen und lohnt, den eher schlecht gealterten Film anzuschauen.


Der Film baut sich langsam auf, um dann am Ende den Zuschauer eins voll in die Fresse zu hauen. Das Ende habe ich nicht kommen sehen. Howie kommt dahinter, dass Rowan doch nicht gestorben zu sein scheint. Sie soll geopfert werden, damit die Ernte gut wird. Und dann dieser Twist! What the fuck!?