Filmplakat Star Trek: Der erste Kontakt

9,5/10

"Borg ... klingt schwedisch." — Star Trek: Der erste Kontakt, 1996

Star Trek: Der erste Kontakt

Besprechung

Sie sind wieder da: die Borg. Ein Kubus ist im Alpha-Qudranten aufgetaucht und fliegt direkt auf die Erde zu. Captain Picard (Patrick Stewart) muss aber mit seiner Enterprise an der neutralen Zone Patrouille fliegen. Das Oberkommando will das Flaggschiff nicht beim Kampf dabei haben. Nicht weil sie das Schiff nicht bräuchten – man traut Picard nicht, der elf Jahre zuvor vom Kollektiv assimiliert wurde. Doch Picard wäre nicht Picard, wenn er nicht die richtige Entscheidungen treffen würde. So fliegt die Enterprise zur Erde.

Mit Hilfe von Picards Wissen kann man die Borg besiegen, doch kurz vor der Zerstörung des Kubus setzt sich eine Sphäre ab. Die Enterprise nimmt die Verfolgung auf. Die flüchtenden Borg erzeugen einen Zeitstrudel und fliehen in die Vergangenheit, die Enterprise im Kielwasser.

So findet sich das Sternenflotten-Schiff am Ende des 21. Jahrhunderts. Die Menschen ahnen gerade den dritten Weltkrieg hinter sich gebracht und sind entsprechend schwach. Die Borg haben ein ganz bestimmtes Ziel: Zefram Cochran (James Cromwell), den Mann, der den Warp-Antrieb entwickelt hat. Kein Warp-Antrieb, kein erster Flug mit Warp, keine Vulkanier, die wegen des Fluges auf die Menschen aufmerksam werden – das ist die Rechnung der Borg.

Doch Captain Picard greift ein. Das ist jedoch schwerer als gedacht, haben sich die Borg mittlerweile an Bord der Enterprise breit gemacht. Data (Brent Spiner) wird gar gefangen genommen.

Meinung von

Fragt man die Hardcore-Trekkies, dürfte Der Zorn des Khan als bester Star Trek-Film genannt werden. Für mich ist es Der erste Kontakt. Der Film hat alles, was man sich wünscht: Zeitreisen, den miesesten Gegner, den man bekommen kann - die Borg -, einen Einblick in die Geschichte von Star Trek, sehr viel Witz und eine gehörige Portion Spannung. Die Geschichte ist einfach super geschrieben und umgesetzt. Ronald D. Moore, Brannon Braga und Rick Berman, die auch schon unzählige Star Trek-TV-Folgen geschrieben haben, stecken hinter der ausgefeilten Story in Der erste Kontakt. Die kannten sich also mit der Crew und den Borge sehr gut aus. Das merkt man.

Die Borg sind die mieseste, fieseste Bedrohung im Star Trek-Universum. Dass diese in Der erste Kontakt nicht nur die stumpfen "Wir assimilieren Euch und Widerstand ist zwecklos"-Typen sind, haben wir der Queen (Alice Krige) zu verdanken. Sie gibt den Borg ein Gesicht. Am meisten muss Data darunter leiden. Die Queen will an die verschlüsselte Steuerung der Enterprise, doch nur Data kennt die Codes. Also verführt sie ihn, wie es nur eine Frau und eine Borg kann.

Neben Data haben wir natürlich noch Captain Picard als Hauptfigur. Er ist noch immer von den Ereignissen in der TV-Serie (Ende dritte, Anfang vierte Staffel) erschüttert. Picard hat so viel Wut in sich. Im Grunde wurde er von den Borg vergewaltigt und seiner Selbst beraubt. Dafür ist er angefüllt mit unendlichem Hass. Die Gehilfen Cochrans, Liliy (Alfre Woodard), kommt daher auch ganz passend mit der Moby Dick-Analogie daher. Eine wichtige und beeindruckende Szene - um so schöner, wenn Lily zugibt, sie habe den Roman von Herman Melville noch nie gelesen …

Schließlich dann Zefram Cochran. In allen (modernen) TV-Serie wird Zefram als Erfinder des Warp-Antriebs und damit als Begründer einer neuen Ära für die Menschheit erwähnt. Nun bekommt dieser große (fiktive) Mann ein Gesicht. Und es ist das Gesicht eines Präsidentens. Naja, James Cromwell wird gerne als US-Präsident gecastet - oder als Wissenschaftler … Die Menschen aus der Zukunft verehren ihn. Das zeigen sie auch alle unverhohlen, dabei ist Cochran gar nicht der Held, den sich alle vorstellen. Er hat die Rakete, die den Warp-Antrieb testen soll, doch nur "der Weiber wegen" gebaut. Das ist alles viel zu viel für ihn.

Der erste Kontakt ist von den Star Trek-Filmen mit der "The Next Generation"-Crew definitiv der beste Film!