Besprechung
Nach dem Tod ihrer Mutter kümmert sich der junge Bo Wolfe (Jacob Latimore) um seine kleine Schwester Tina (Storm Reid). Bo ist ein Straßenmagier und verdient sich so ein paar Dollar dazu. Sein Hauptgehalt bezieht er jedoch über Angelo (Dulé Hill). Für Angelo fährt Bo in L.A. herum und vertickt Drogen. Das sollte nur ein Übergangsjob sein, doch nun ist Bo schon seit über einem Jahr dabei. Er will raus. Der Wunsch wird verstärkt, da Angelo mittlerweile nicht nur harmlose Dealerarbeit von Bo verlangt. So muss Bo zum Beispiel dem rivalisierenden Maurice (Mane Rich Andrew) einen Besuch mit vorgehaltener Waffe abstatten. Und das ist noch harmlos …
Hinzu kommt, dass Bo bei einem Magier-Gig die Studentin Holly (Seychelle Gabriel) kennenlernt. Der sagt er natürlich erst einmal gar nichts von seinem Nebenjob. Die Beiden kommen sich näher. Holly kommt aus einem schlechten Elternhaus. Da wundert es nicht, dass sie gerne bei Bo und Tina abhängt. Blöd, dass Angelo immer öfter zwischendurch etwas von Bo will – und dazu immer gefährlichere Sachen.
Bo beschließt die nächste Ladung Koks heimlich zu strecken und so mehr Geld nebenbei zu machen, um endlich von Angelo los zu kommen. Doch der bekommt Wind von der Aktion und ist extrem angepisst. Bo muss bis zum Wochenende 45.000 Dollar auftreiben.
Meinung von Nils
Sleight dürfte kaum einer kennen. Weder Regisseur J.D. Dillard, noch Hauptdarsteller Latimore oder Gabriel sagen mir etwas. Höchstens Bos Nachbarin Georgi, dargestellt von SNL-Komikerin Sasheer Zamata – könnte noch jemandem bekannt sein. Oder Angelo-Darsteller Hill, der in der TV-Serie Psych mitspielt. Aber man muss ja nicht immer alle Schauspieler kennen, um einen guten Film zu sehen.
Sleight ist ein ruhiges Filmchen, ein Drama. Bo will für sich und seine geliebte Schwester sorgen. Bisher war der Job bei Angelo entspannt. Bisher hat der sich stets nett gegeben. Doch mittlerweile zeigt er sein wahres Gesicht. Angelo geht es sehr um Respekt. Wer ihn nicht respektiert, der kann schon mal einen Körperteil verlieren. Bo hingegen ist ein ruhiger, netter Kerl. Er ist intelligent, freundlich und gewitzt. Als Straßenmagier kann er Leute in seinen Bann ziehen. – Übrigens nicht schlecht ein Taschenspieler zu sein, wenn einen die Polizei beim Dealen erwischt … Während es für Angelo um Respekt geht, geht es in Bos Leben um Opfer. Er opfert eine gute Ausbildung, um sich um seine Schwester zu kümmern. Er opfert seine Gesundheit für die Magie.
Magie ist Bos große Leidenschaft. Seit er sieben Jahre alt war, ist er von der Magie besessen. Darunter muss auch seine Gesundheit leiden. Sein größter Trick erforderte eine gewisse Manipulation seines Körpers. Weil Bo so nett und Angelo so böse sind, haben wir ein gutes Spannungsfeld vor uns. Es passieren keine wilden Action-Szenen, dennoch gibt es Momente, wo sich der Magen leicht zusammen zieht. Man fiebert mit Bo mit. Man will ihm nur Gutes und dass er aus dem Sumpf um den Drogenbaron Angelo heraus kommt. Das ist also schon mal gut gemacht.
Wir haben hier kein Meisterwerk vor uns, aber ein gutes Drama mit einem charismatischen Hauptdarsteller, der in eine extrem unangenehme Situation gerät, aus der er sich befreien muss. Wir wollen sehen, wie er das schafft. Am Ende dreht er seine Magie auf, um sich so von Angelo freizukämpfen. Der Showdown ist sehenswert.
Der Streifen ist angenehme 90 Minuten lang, die keine Langeweile aufkommen lassen. Die Geschichte ist flüssig erzählt, hat genügend Tempo sowie Aufs und Abs. Vor allem Jacob Latimore fällt sehr positiv auf. Das Ende lässt uns mit einem Rätsel zurück, aber das ist in Ordnung. Kann man sich anschauen.