Filmplakat Shocker

4/10

"Wenn dir die Nachrichten nicht gefallen, kannst du ja ausschalten." — Shocker, 1989

Shocker

Besprechung

Der junge Highschool-Schüler Jonathan Parker (Peter Berg) hat nur Football und seine Freundin Alison (Camille Cooper) im Sinn. Da können ihn auch nicht die Nachrichten von dem grausamen Serienmörder ablenken, der seit einiger Zeit in der Stadt umgeht. Eines Nachts träumt Jonathan davon, wie seine Ziehmutter und -geschwister brutal umgebracht werden. Er kann sogar sehen, wer der Mörder ist. Nur kurz darauf soll sich bewahrheiten, wovon Jonathan geträumt hat. Sein Ziehvater, Lt. Don Parker (Michael Murphy), glaubt Jonathan zunächst kein Wort, als der ihm von dem Traum erzählt.

Erst als der Junge dem Polizisten Dinge erzählt, die er nicht wissen kann, gehen sie auf die Suche nach dem TV-Mechaniker Horace Pinker (Mitch Pileggi). Der kann aber entkommen. Zurück bleiben einige tote Polizisten und eine grausame Werkstatt, in der Pinker Katzen für satanische Zwecke geopfert hat. Nun ist klar, wer der Serienmörder ist und die Jagd beginnt.

Nachdem Pinker Alison umgebracht hat, kann er dingfest gemacht werden. Der brutale Mann kommt auf den elektrischen Stuhl. Doch so richtig tot geht der nicht. Pinker wird zu einem elektrischen Wesen, dass von Körper zu Körper springen kann und dabei dem Opfer die Lebensenergie aussaugt. So macht Pinker sich auf, seinen Peiniger Jonathan zu finden …

Meinung von

Das Poster lässt nichts Gutes erwarten. Eine elektrische Hinrichtung ist ziemlich brutal. Aber da spielt ja Director Skinner von den X-Files mit!? Das kann ja nicht so schlimm sein. Warte mal – er ist der Bösewicht? Noch recht unbekannt und jung dreht Mitch Pileggi auf und lässt den Psycho raushängen. Das sind die dankbarsten Rollen. Im Grunde guckt er irre und schimpft wie ein Rohrspatz, dabei fuchtelt er mit dem Messer herum. So schwach der Film auch ist, Pileggi ist noch die sehenswerteste Figur. Peter Berg wurde wohl nur seines Aussehens gecastet, schauspielern kann er nicht. Allerdings kann das Nicht-Talent von Michael Murphy noch getopt werden.

Einziger netter Twist in dem Film ist der Moment, wenn Pinker seine Rede vor der Hinrichtung ablässt und wir erfahren, wie die Verbindung zwischen Pinker und Jonathan zustande gekommen ist, wieso Jonathan von den Morden des Psychopathen geträumt hat. Dann ist es aber auch wieder vorbei mit den netten Ideen.

Vielleicht noch das kleine Mädchen das von Pinkers Elektrowesen befallen wird. Die Szene wurde recht weit am Anfang gedreht und das Mädel zieht den Fuß nach, weshalb Pileggi dann später das auch machen sollte – nicht umgekehrt.

Voll an den Haaren herbeigezogen ist die Aktion mit dem Herz-Anhänger und die Tatsache, dass Jonathan "eine gute Ahnung davon hat", wo der Anhänger im Stadtparksee versenkt wurde. Siiiicher.

Am Ende gibt es noch einen witzigen Kampf zwischen Jonathan und Pinker, bei dem beide durchs Fernsehen getrieben werden und in diversen Shows und Dokumentationen auftauchen. Betrachtet man sich die vielen TV-Szenen, die während des Films nebenbei laufen, scheint Regisseur und Autor Wes Craven mit Shocker eine kleine Kritik an der Gewalt im Fernsehen zeigen zu wollen. Es sind hauptsächlich Kriegs- und Gewaltszenen, die in der Flimmerkiste laufen. Wenigstens geht Craven nicht so weit und zieht eine Verbindung zwischen der Gewalt im TV und der im echten Leben.

Um sagen zu können, dass man den Großteil von Wes Cravens Filmen gesehen hat, sollte man auch Shocker gesehen haben. Wenn man auf diese "Auszeichnung" verzichten kann, muss man sich diesen nicht gerade gut geschriebenen Horrorfilm aus den späten 1980ern nicht antun.