Filmplakat Sherlock Holmes

8,5/10

"Geben sie mir Probleme, geben sie mir Arbeit." — Sherlock Holmes, 2009

Sherlock Holmes

Besprechung

Gerade noch haben der Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) und sein treuer Gehilfe Dr. Watson (Jude Law) den teuflischen Lord Blackwood (Mark Strong) dingfest genommen. Schon heißt es Abschied nehmen. Das war der letzte Fall vom viktorianischen Dynamischen Duo. Watson will heiraten, zieht auch aus der gemeinsamen Wohnung aus. Ein Umstand, den Holmes nicht gutheißen kann.

Der Lord wird gehängt, nicht ohne vorher noch im Gefängnis Angst zu verbreiten und Holmes herauszufordern. Watson bestätigt den Tod. Kurze Zeit später wird Sherlock Holmes gerufen: Lord Blackwood ist von den Toten auferstanden, sein Grab von innen geöffnet und im Sarg findet sich ein anderer Mann. Dieser Mann wiederum wurde von Holmes‘ ehemaliger Muse, der Betrügerin Irene Adler (Rachel McAdams) gesucht. Holmes und Watson gehen der Sache auf den Grund.

Der Detektiv wird im Laufe der Ermittlungen von einem Geheimbund „gekidnappt“. Er soll ihnen helfen, den Lord zu stoppen. Denn mittlerweile ist klar, dass er mit seiner schwarzen Magie, die er betreibt, etwas ganz Großes vorhat, etwas, das die Welt verändern wird.

Was Holmes nicht weiß: Er kämpft eigentlich an zwei Fronten — dank Irene Adler …

Meinung von

Ich fand ihn gut. Schlicht und einfach. Guy Ritchie hat einen etwas anderen Sherlock Holmes abgeliefert — aber keinen komplett neuen. Und das ist gut so, ist der englische Detektiv doch fest ins kulturelle und in diesem Fall auch ins cineastische Gedächtnis eingebrannt. So eine Ikone kann man nicht einfach umkrempeln. Dieser Holmes ist immer noch der beste Detektiv. Er beweist den gesamten Film über die Eigenschaften, die wir alle von ihm kennen und die wir so lieben: Messerscharfe Beobachtungsgabe und exzellente Kombinatorik. Das ist Holmes, wie wir ihn kennen.

Robert Downey Juniors Detektiv ist aber auch ein kleiner Schläger. Ja, man kennt die Stelle aus dem Trailer, wo er sich im Ring befindet und sich einen Faustkampf mit einem Berg von Mann liefert. Das ist aber nur eine (!) Szene. Und selbst hier beweist er sein volles Können der Beobachtung, setzt seinen messerscharfen Verstand ein. Im Grunde ist es ihm auch verziehen. Er muss nur mal Dampf ablassen, da sein bester Freund ihn verlassen will ... - Thorsten meinte noch, in den Büchern könne sich Holmes auch seiner Haut erwehren. So ganz aus der Luft gegriffen scheint also seine Sportlichkeit nicht.

Also: Die hier gezeigte Figur ist gut! Der Mythos wird nicht zerstört. Alle können aufatmen.

Zur Geschichte ist zu sagen, dass auch die ganz ordentlich ist. Wer dem Meisterdetektiv einen neuen Look (hier: ein neues Franchise) verpassen will, der kann natürlich nicht auf die klassischen Geschichten zurückgreifen. Also muss eine neue her. Angereichert mit viel "Mystischem" und schwarzer Magie. Der Bösewicht ist auch wirklich böse und Holmes ebenbürtig. Blackwood fordert Holmes ganz gut heraus.

Die Kulissen sind ordentlich, der Zeit angemessen, aber etwas düster — was durchaus in Ordnung geht. Leicht hätte Richie auch wieder ins Derbe und Unappetitliche abrutschen können — ist er aber nicht. Er bleibt im erwarteten Rahmen. Alles Andere hätte Sherlock Holmes auch nur zerstört.

Nein, der Film gefiel mir gut. Es fehlte lediglich, aufgrund des neuen Franchise — und es kommt ein zweiter Teil —, diese gewisse Behaglichkeit, die wir doch sonst mit Holmes' Abenteuern verbinden, dieses "Britische". Das gibt es nicht wirklich, daher ein Punkt weniger. Darin ist auch die etwas zu schludrige Kleidung des Detektivs enthalten. Die hätte gerne etwas weniger "salopp" ausfallen dürfen. Sonst: Anschauen. Ist eine solide Unterhaltung. Downey Jr. und Law geben ein gutes Paar ab, dem man auch gerne bei einem weiteren Fall zuschauen möchte.

Besonders gut hat gefallen, dass am Ende alle offenen Fragen (z.B.: Wie konnte Blackwood von den Toten auferstehen?) komplett beantwortet werden. Es bleibt kein Geheimnis unenthüllt. Holmes deckt auf.