Filmplakat Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

6,5/10

"Also, wo ist der Affe? Ich will auf irgendwas schießen." — Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2, 2006

Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

Besprechung

Nach dem letzten Abenteuer mit Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) wollen Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley) endlich heiraten. Doch sie haben die Rechnung ohne Lord Cutler Beckett (Tom Hollander) gemacht, der die Beiden wegen der Mithilfe bei der Flucht von Jack Sparrow an den Galgen bringen möchte. Im Kerker und im Angesicht des Todes macht Beckett ein letztes Angebot. Will Turner soll sich auf die Suche nach dem flüchtigen Captain Sparrow machen und ihm einen Handel vorschlagen: Freiheit in Form eines königlichen Kaperbriefes gegen den geheimnisvollen Kompass, der seinen Besitzer zu dem hinführt, was er (oder sie) am meisten begehrt. Selbstredend geht der edle Will auf dieses Geschäft ein.

Derweil hat Jack Sparrow ein ganz anderes Problem. Mittlerweile ist es fast 13 Jahre her, dass der Untote Davy Jones (Bill Nighy) ihm geholfen hat, in den Besitz der „Black Pearl“ zu kommen. Wenn er 13 Jahre lang Kapitän des Schiffes war, soll Jack nun, so lautet der Vertrag, für 100 Jahre Teil der Mannschaft des Geisterschiffes „The flying Dutchman“ werden. Doch Kapitän Sparrow verspürt nicht den Wunsch, den Pakt einzuhalten und sucht nun verzweifelt eine Möglichkeit, Davy Jones eine andere Seele anzubieten. Da kommt ihm Will Turner gerade recht.

Meinung von

Um mit dem Positiven zu starten: Jack Sparrow ist eine großartige Figur, die von niemand anderem auch nur annähernd so großartig dargestellt werden kann wie von Johnny Depp. Wieder einmal ist er das Highlight des Films. Leider gibt es davon für mich nicht so viele.

Denn der Film ist, gerade im direkten Vergleich mit dem ersten Teil, schlechter, um nicht zu sagen schwach. Lieblos werden die altbekannten Charaktere durch eine windige Handlung getrieben, ohne große Rücksicht auf Logik oder Zusammenhänge. Alles was zählt ist der Effekt: Die Maskenbildner und Stuntmen hatten mal wieder sehr viel zu tun. Die Besatzung der "Flying Dutchman" verwandelt sich z.B. je nach Aufenthaltsdauer auf dem Schiff immer mehr zu fischähnlichen, muschelbewachsenen Wesen, die dem Willen ihres Kapitäns blind folgen.

Doch auch die doppelte Menge Schleim macht noch keinen guten Film. Der erste Teil The Curse of the Black Pearl entwickelte die Charaktere und hatte eine spannende Handlung, die bis zum Happy-End geführt wird. Dauer: 143 min. Der zweite Teil "Dead Man's Chest" führt die Charaktere weiter, ohne sie zu entwickeln, hat eine Handlung, die abrupt abgebrochen wird — schließlich soll es ja noch einen dritten Teil geben. Für diese Zumutung braucht der Regisseur diesmal 150 min – also knappe 7 Minuten und wohl rund 80 Millionen Dollar mehr als beim Vorgänger. Immerhin scheint sich der Aufwand gelohnt zu haben: Schon zum Eröffnungswochenende spielte der Film in den USA 135 Millionen Dollar ein.